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TAUBERRETTERSHEIM
Bauherren der Öchsner-Villa wollen Gebühren nicht zahlen
Die Villa mit Pferdestall sorgt für Aufsehen im Taubertal. Die Bürgermeistertochter durfte hier bauen, weil sie Pferde halten wollte. Stattdessen sind aber Alpakas auf der Weide zu sehen. Jetzt kommt der nächste Eklat: sie will die Anschlussgebühr an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz nicht bezahlen.
Foto: Thomas Obermeier | Die Villa mit Pferdestall sorgt für Aufsehen im Taubertal. Die Bürgermeistertochter durfte hier bauen, weil sie Pferde halten wollte. Stattdessen sind aber Alpakas auf der Weide zu sehen.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:33 Uhr

Weil sie bereits den Kanal zu ihrer Villa im Außenbereich bezahlt haben, wollte der Tauberrettersheimer Gemeinderat die Bauherren einer Villa im Taubertal zunächst von der Anschlussgebühr an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz befreien. Der „fehlerhafte Beschluss“ fiel aber der überörtlichen Rechnungsprüfung auf. Ergebnis: Die Bauherren müssen die Gebühren bezahlen. Das Prekäre dabei: Es handelt sich um die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters, die sich weiterhin weigert, die Gebühren zu zahlen.

Am 7. November erließ die Verwaltungsgemeinschaft Röttingen einen entsprechenden Bescheid über 32 000 Euro. Gegen diesen haben die Bauherren der Öchsner-Villa im schönen Taubertal nun Widerspruch eingelegt.

Widerspruch ist noch nicht begründet

Wie das Landratsamt Würzburg und Bürgermeister Martin Umscheid, Chef der Verwaltungsgemeinschaft Röttingen, bestätigen, sind die Widersprüche der Bauherren eingegangen. Eine Begründung steht noch aus. Daher konnte auch noch nicht geprüft werden, ob dem Einwand abgeholfen werden kann, so Umscheid. Gegenüber dieser Redaktion wollten die Bauherren keine Stellungnahme abgeben. Nach Informationen der Redaktion sucht Bürgermeister Hermann Öchsner nun nach Altfällen im Ort, die vor seiner Amtszeit im Außenbereich bauen durften und von den Anschlussgebühren befreit wurden.

Der Bau des Wohnhauses mit Pferdestall sorgt seit der Baugenehmigung durch das Landratsamt Würzburg für Aufsehen und ist umstritten. Denn die Villa durfte im Außenbereich von Tauberrettersheim auf einem Grundstück gebaut werden, das einmal unter Landschaftsschutz stand. Die Genehmigung dafür hat die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters nur bekommen, weil sie angab, Pferde halten zu wollen. Somit wurde der Bau eines Pferdestalles Teil der Baugenehmigung. Doch Pferde halten die Bauherren bis heute nicht. Stattdessen sind Alpakas in den Stall eingezogen.

 
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Haus und Halle abreißen und wieder Ackerland herstellen.
    Ein Exempel statuieren, wirkt abschreckend auf andere Trittbrettfahrer die auch so einen Schmu planen.
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  • Arcus
    Das sind ja sizilianische Verhältnisse in Tauberrettersheim. Das wird doch nicht dem Klimawandel geschuldet sein? Möglicherweise denkt Bürgermeister und Gemeinderat, wenn schon Klimawandel, dann aber mit allem drum und dran. Mal gespannt was da noch alles außer dem Kulturwandel und einer ausgeprägten „eine Hand wäscht die andere“ Rechtsauffassung noch auf uns zukommt.
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  • zwrecht@aol.com
    Reine Pferdehaltung ist KEINE Landwirtschaft --- ALPAKAS aber schon ! Also eigentlich berichtet man nun, dass sie zurecht im Außengebiet als priviligierte Landwirtschaft bauen durfte....Aber in einer Demokratie ist der Bürgermeister nur so lang und so viel was, wie ihn der Gemeinderat lässt....Wenn, sinds also Pfeifen im Gemeinderat ! und noch größere im zugehörigen Landratsamt, wenn die keine entsprechenden Vorgaben überprüfen und den Vollzug einhalten....sprich alles Geklüngel. Baubehörde-Landratsamt-Verwaltungsgemeinschaft-Gemeinderäte ! Da muss sich jeder sagen lassen, da stimmt was nicht ! Und nicht vergessen...die Aufsichtsbehörden, die hier Zeitung lesen und noch nix veranlasst haben ??? Landratsamt ??? Regierung ???
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Bananen(staat)/Gemeinde Tauberrettersheim, was anderes fälllt mir dazu nicht ein!
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  • 1958kosb
    Wo kauft diese Familie eigentlich ein, bzw. nimmt sie am Leben im Dorf überhaupt teil?
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  • Funkenstern
    Der Papa wirds schon richten, der Papa macht es gut.
    Hören die diesen Schlager zu oft`?
    Mal ernsthaft, das Ganze ist an Dreistigkeit doch nicht zu überbieten. Die schwimmen im Geld und in sogenannten Beziehungen.
    Man kanns jaa mal probieren, aber man sollte auch einsehen, wenn man verloren hat.
    Eintreiben das Geld, mit aller Härte. Lächerlich, wie diese selbsternannten Lokal
    bonzen versuchen, die Öffentlichkeit auf den Arm zu nehmen.
    Unrechtsbewusstsein: Fehlanzeige: Frage: Ist der noch Bürgermeister? Korruptionsanzeige von Amts wegen. Gehts noch?
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  • Arcus
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • R.Silber
    Die Berichterstattung und die damit verbundene alleinige Fokosierung auf den Bürgermeister ist mir zu wenig. Die Umwidmung in Bauland unter betimmten Voraussetzungen bestimmt nicht der Bürgermeister sondern hier entscheidet der Gemeinderat. Somit stellt sich doch die Frage, in wie weit hier gegenseitige Gefälligkeiten ausgetauscht wurden oder werden und ob es hier einen riesigen Sumpf an Korruption gibt. Das Ganze sieht aus wie ein Selbstbedienungsladen ohne jegliches Unrechtsbewusstein.
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  • derlandes
    Die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters oder die "fränkische Posse".

    Das hat nichts mehr mit "Bauernschläue" zu tun, das ist schon eine massive Frechheit.
    Wer sich im Außenbereich eine Baugenehmigung erschleicht, soll auch für seine Anschlußkosten zahlen.
    Zuerst wird ein Außenbereich umgewidmet, dass des Bürgermeisters Töchterlein den schönsten Bauplatz ohne Nachbarn und mit Ausblick bekommt.
    Dann wird dahergelogen: "Man will einen Pferdestall bauen."
    Statt Pferde werden es dann Lamas, die spucken auch auf Alles, sind kostengünstig in der Anschaffung und pflegeleicht.
    Nach Abschluß des Bauvorhabens wird der verbliebene Teil der Landschaft wieder umgewidmet, dass nicht noch ein anderer dahin bauen kann.
    Jetzt hat die Familie des Bürgermeisters noch nciht genug Vorteile ausgeschöpft.
    Die haben jetzt noch die Unverfrorenheit gegen einen gültigen Kostenbescheid der Aufsichtsbehörde Widerspruch einzulegen.
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  • Franken48
    Diese Sache stinkt zum Himmel. Vitamin B für die Tochter, des Bürgermeisters.
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  • stefan.behringer@web.de
    "Die Genehmigung dafür hat die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters nur bekommen, weil sie angab, Pferde halten zu wollen!"

    Ich würde eher sagen, die Genehmigung dafür hat die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters deshalb bekommen, weil sie die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters ist.

    Und weil sie die Tochter des Tauberrettersheimer Bürgermeisters ist, wurden ihr vermutlich die Anschlussgebühren an das Wasser-/Abwassernetz erlassen.
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