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Lengfeld
Baugebiet Carl-Orff-Straße: Entscheidung über die Verkehrsführung erneut vertagt
Warum der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats sich auch nach einem Ortstermin in Lengfeld mit den betroffenen Anwohnern nicht einigen konnte.
Es geht eng zu: Blick in Hermann-Mitnacht-Straße Würzburger Stadtteil Lengfeld.
Foto: Patty Varasano | Es geht eng zu: Blick in Hermann-Mitnacht-Straße Würzburger Stadtteil Lengfeld.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:05 Uhr

Wie soll das geplante Baugebiet "Carl-Orff-Straße" für rund 700 Menschen in Lengfeld künftig für den Verkehr erschlossen werden? Diese Frage ist auch nach zweifacher Diskussion im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma), einer Informationsveranstaltung für die Bürger und einem ausführlichen Ortstermin weiter offen. Im Puma wurde die Entscheidung am Donnerstag zum zweiten Mal vertagt, weil das Gremium vor einer Entscheidung erst noch die ÖPNV-Experten der WSB zur geplanten Busführung anhören möchte.

"Die Lengfelder werden diese Lösung nicht hinnehmen"
Wolfgang Roth - Stadtratsmitglied und Anwohner

Einen Rahmenplan für den Lückenschluss auf dem neun Hektar großen Areal auf der südöstlichen Seite der Carl-Orff-Straße hatte der Stadtrat bereits vor gut einem Jahr beschlossen. Als nächster Schritt müssten der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplanentwurf gebilligt und öffentlich ausgelegt werden. Dass es dazu bisher nicht kam, hat mit dem zusätzlichen Verkehr zu tun, der durch das Neubaugebiet auf den Lengfelder Altort zukommt.

Bereits in der Puma-Sitzung Ende Oktober war die Entscheidung vertagt worden

Ein erster Vorschlag des Baureferats sah vor, die zusätzlichen Bus- und PKW-Fahrten durch eine Einbahnregelung möglichst gleichmäßig auf die teilweise engen Straßen im Altort zu verteilen. Die Georg-Engel-Straße sollte daher zwischen Herrnhofstraße und Flürleinstraße bergauf, die Herrmann-Mitnacht-Straße bergab zur Einbahnstraße werden. In der Puma-Sitzung Ende Oktober wurde die Entscheidung darüber vertagt, um zunächst einen Ortstermin durchzuführen.

Der fand am 12. November statt und brachte laut Stadtbaurat Benjamin Schneider nach intensiven Gesprächen mit den Anwohnern ein klares Ergebnis: Es soll bei der Einbahnstraßenregelung bleiben, allerdings in umgekehrter Richtung. Demnach würden Busse und PKW die Georg-Engel-Straße künftig bergab befahren. In die andere Richtung sollen ÖPNV und motorisierter Individualverkehr getrennt werden: Die schmale Hermann-Mitnacht-Straße sollen nur PKW bergauf benutzen, Busse sollen das neue Baugebiet über die Alfons-Mitnacht-Straße erreichen. Der Vorteil dieser Lösung nach Schneiders Worten: "Wir müssten nicht grundsätzlich umplanen und könnten im Zeitrahmen bleiben."

Wegen eines gemeinsamen Änderungsantrags von Grünen, SPD, Linken, FDP/Bürgerforum und ÖDP/WL kam es erneut zu einer lebhaften und kontroversen Diskussion. Die Antragsteller wünschen sich die verkehrliche Anbindung des neuen Baugebiets aus südwestlicher Richtung durch die Stauferstraße und auf der anderen Seite über einen derzeit nicht vorgesehen Durchstich vom neuen Baugebiet in die Verlängerung der Georg-Engel-Straße oberhalb des Friedhofs. Gleichzeitig fordern sie verkehrsberuhigende Maßnahmen unter anderem in der Carl-Orff-Straße.

Baugebiet Carl-Orff-Straße: Entscheidung über die Verkehrsführung erneut vertagt

Widerstand gegen den Antrag kam von der CSU

Widerstand gegen den Antrag, der die Busanbindung des Baugebiets komplett in den oberen Teil der Georg-Engel-Straße verlegen würde, kam von der CSU. Der Durchstich würde den Altort schädigen und dazu führen, dass Gewerbebetriebe in der Georg-Engel-Straße schließen müssten, so der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth. "Die Lengfelder werden diese Lösung nicht hinnehmen", sagte Roth, der zusammen mit Bürgermeisterin Judith Jörg in der Straße wohnt.

Diese Tatsache führte zu einem kurzen Wortgefecht zwischen Judith Jörg und Grünen-Stadtrat Konstantin Mack, der die "persönliche Beteiligung von Stadtratsmitgliedern" an der Diskussion kritisierte. Das wollte die Sitzungsleiterin nicht unkommentiert stehen lassen: "Ein ganz normaler Anwohner kann sich als Mitglied des Stadtrats mit diesem Thema befassen und Stellungnahmen abgeben. Da ist überhaupt nichts Verwerfliches dran", betonte Jörg.

Zur Abstimmung zwischen Verwaltungsvorschlag und Änderungsantrag kam es nicht: Die Entscheidung wurde auf Antrag der CSU vertagt, damit Vertreter der WSB in der kommenden Puma-Sitzung zu den verschiedenen Varianten Stellung nehmen können.

Anmerkung: In einer früheren Version der verwendeten Grafik war die Kürnachtalhalle versehentlich zur "Schule" gemacht worden. Dies wurde korrigiert. Zudem wurde eine detaillierte Adressangabe entfernt. 

 
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    Super Herr Mack! Ich freue mich Sie gewählt zu haben! Weiter so !
    Das ewig gestrige, opportunistische Getue der CSU Führung ist nicht mehr zu ertragen.
    Das ganze Baugebiet ist hier an der falschen Stelle!
    Es gibt im Stadtgebiet bessere Stellen um Bauplätze auszuweisen.
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  • M. R.
    Erstaunlich, dass es für manche nicht langt zu sagen in welcher Straße jemand wohnt, da muss auch noch die Hausnummer genannt werden und die Mitbewohner…
    …und das beim strengen deutschen Datenschutz, erstaunlich…
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  • K. K.
    es wird wohl .......

    für den Bereich "Carl-Orff-Str." nicht anders gehen, als die landwirtscchaftliche Verbindungsstr. am Friedhof vorbei, zum Gewerbegebiet "Ost, AUSZUBAUEN und als echte Verbindung - ohne Schlagbaum - zu öffnen.
    Dann würde sich zumindest "der neue Anliegerverkehr" halbieren. Die Betroffenen hätten schnell begriffen,
    wie es für sie beste Lösung ist. Wer dorthin baut ist selbst schuld !

    Fast ähnlich ist es beim Baugebiet "Waidmannsteige". Auch dort kann der Altort nur mit einer kompletten
    Neuerschliessung, die unterhalb von " Hornbach" mündet, vor dem Verkehrschaos "gerettet" werden. 700
    neue Bewohner, bringen ca. 500 Pkw am Tag zusätzlich auf die alten Strässchen. In beide Richtungen.

    Lengfeld ist zwar sehr gut für den Bus erschlossen...... aber die Zeitersparnis gleich null. Die diversen Märkte sorgen dafür. Heute schon ! Wer neu dorthin baut muss sich das schon ernsthaft überlegen - Selbst schuld -
    wer es nicht tut ? ! " Schlaraffenland " ist anders !
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  • S. T.
    irgendwie nervt das, dass Herr Roth der einzige zu sein scheint, der meint, er wisse, was gut für den Stadtteil ist.... er hat schon viel zu viel dran verdient um neutral zu sein...
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  • A. G.
    War ja klar....wenn Herr von und zu Roth Anwohner ist, ist das natürlich was gaaaanz anderes.......
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