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OCHSENFURT
Nixe-Förderverein in ruhigem Fahrwasser
Im Amt bestätigt: Der Vorstand des Nixe-Fördervereins mit (von links) Kassier Horst Baumann, Schriftführerin Anne Derday, Stellvertreter Albert Ringhard und Vorsitzendem Peter Juks.
Foto: Gerhard Meißner | Im Amt bestätigt: Der Vorstand des Nixe-Fördervereins mit (von links) Kassier Horst Baumann, Schriftführerin Anne Derday, Stellvertreter Albert Ringhard und Vorsitzendem Peter Juks.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 28.03.2018 02:46 Uhr

Alles im Lot auf dem Boot. Zumindest schien es so bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Nixe-Fördervereins. Die Ochsenfurter Altstadtfähre genießt weiterhin viel Zuspruch bei Einheimischen und Touristen. Technisch ist die Nixe wieder in Schuss. Nur das Personal macht dem Vorstand Kopfzerbrechen.

Zehn Jahre steht die Nixe inzwischen in Ochsenfurt im Dienst, fünf Jahre unter der Ägide des Fördervereins. Der hatte sich gegründet, um zu verhindern, dass die Stadt das Schiff verkauft. Seit dem letzten Jahr ist der Verein auch offiziell Eigner der Nixe. Inzwischen sind die Fährüberfahrten, für die die Nixe 2007 während der Sanierung der Alten Mainbrücke gekauft worden war, nur noch Beiwerk, an dem der Verein aber festhalten will.

4000 Kilometer unterwegs

Beliebt sind die Panoramafahrten, bei denen sich die Passagiere für fünf Euro eine halbe Stunde lang den Main auf und abwärts schippern lassen können. Vor allem aber stehen die gebuchten Ausflugsfahrten hoch im Kurs. Zu 86 solcher mehrstündiger Touren ist die Nixe im vergangenen Jahr ausgelaufen, berichtete stellvertretender Vorsitzender Albert Ringhand. 23 mehr als im Jahr zuvor. Rund 4000 Kilometer hat das Schiff dabei zurückgelegt.

Ein Drittel der Gruppen kam aus Ochsenfurt und dem näheren Umland, die übrigen aus dem Rest der Republik. Dass die städtische Tourist-Info Nixe-Fahrten inzwischen gezielt bewirbt, mache sich positiv bemerkbar, so Bürgermeister Peter Juks, der seit der Gründung 2012 den Vorsitz des Vereins innehat. Die Nixe sei zu einem Aushängeschild und Sympathieträger für Ochsenfurt geworden. „Eine Erfolgsgeschichte schlechthin“, so Juks.

Auf der Nixe in den Hafen der Ehe

Dass seit dem vergangenen Jahr auch Trauungen auf der Nixe stattfinden dürfen, hat den Bekanntheitsgrad zusätzlich gesteigert. Nach der Premiere im vergangenen Jahr wollen heuer bereits vier Paare dort in den Hafen der Ehe einlaufen, wenngleich das Schiff während der Zeremonie fest am Ufer vertäut sein muss.

In den vergangenen Winterpausen hat der Arbeitskreis Technik viel Zeit und Geld in den technischen Zustand der Nixe investiert. Antrieb und Elektrik wurden modernisiert. Das Schiff sei wieder in einem guten Zustand und müsse die nächste TÜV-Inspektion nicht fürchten. Trotzdem musste der Verein 5400 Euro in den Unterhalt stecken, davon 2000 Euro in das elektronische Sicherheitssystem AIS, das Positionsdaten an andere Schiffe weitergibt.

Nixe hilft beim Brückenbau

Den Kosten stehen aus dem Fährbetrieb Einnahmen von 5300 Euro und aus dem Längsbetrieb von 17 300 Euro gegenüber, die der Verein für künftige Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten auf die hohe Kante legt. „Ein gutes Polster für die nächsten Jahre“, so Juks. Auszahlen werde sich für den Verein die Erneuerung der Neuen Mainbrücke, so der Vorsitzende. Weil während der Bauzeit immer wieder Bojen in der Fahrrinne gesetzt werden müssen, habe sich die Baufirma an den Nixe-Förderverein gewandt. Der Verein werde so zum Subunternehmen.

Sorgen macht sich der Vorsitzende lediglich um die personelle Ausstattung des Vereins. Nicht nur an ausgebildeten Schiffsführern mangelt es, die bereit sind, sich auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung in den Dienst der Nixe zu stellen. Auch Matrosen werden gesucht, die bei längeren Ausfahrten laut Gesetz mit an Bord sein müssen. Im Vorstand könne der Verein ebenfalls Unterstützung gebrauchen, um die Mitglieder, die zum Teil mehrere Funktionen wahrnehmen, zu entlasten.

Im Moment drehen sich die Planungen um die Saisoneröffnung am 1. Mai mit einem kleinen Fest unter der Alten Mainbrücke. Erstmals lädt der Stadtmarketingverein heuer auf der benachbarten Picknickwiese zu einem „Main-Menü“ ein. Beide Veranstaltungen, so der Wunsch des Vorsitzenden, sollen voneinander profitieren. Einen weiteren Grund zum Feiern gibt es im kommenden Jahr. 1959 war die Nixe am Rhein bei Remagen erstmals in Dienst gestellt worden. Zum 60. Geburtstag könnte es also ein Fest geben.

Keine Veränderung im Vorstand

Im Vorstand des Fördervereins bleibt alles beim Alten. Neben dem Vorsitzenden Peter Juks ist sein Stellvertreter Albert Ringhand weiterhin für das operative Geschäft des Fördervereins verantwortlich. Die Kasse führt Horst Baumann, und Schriftführerin bleibt Anne Derday.

„Die Nixe ist für Ochsenfurt eine Erfolgsgeschichte schlechthin.“
Peter Juks, Bürgermeister und Vorsitzender
Als Ausflugsschiff steht die Nixe weiterhin hoch im Kurs. Der regelmäßige Fährbetrieb an den Wochenenden beginnt erst wieder am 1. Mai.
Foto: Gerhard Meißner | Als Ausflugsschiff steht die Nixe weiterhin hoch im Kurs. Der regelmäßige Fährbetrieb an den Wochenenden beginnt erst wieder am 1. Mai.
 
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