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Würzburg
Bakterien im Würzburger Trinkwasser entdeckt: Infektion über Wunden möglich - Vorsicht auch beim Duschen empfohlen
Außer bei Säuglingen und bestimmten Patientengruppen sei das Trinken des Wassers ungefährlich, sagt die WVV. Bakterien dringen nur über offene Wunden in den Körper ein.
Für Säuglinge und zum Waschen von Wunden sollte das Würzburger Trinkwasser abgekocht werden. 
Foto: Felix Kästle (dpa) | Für Säuglinge und zum Waschen von Wunden sollte das Würzburger Trinkwasser abgekocht werden. 
Folker Quack
 |  aktualisiert: 16.11.2024 02:34 Uhr

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) warnt vor Bakterien im Trinkwasser. Für Gesunde bestünde aber keine Gefahr, heißt es in einer Mitteilung. Betroffen sind demnach "große Teile des Würzburger Stadtgebiets" und die Gemeinde Gerbrunn, die vom Hochbehälter Galgenberg versorgt werden. Ausgenommen seien lediglich Oberdürrbach, Versbach und Lengfeld, so die WVV.

In einer Mitteilung auf der Homepage des Versorgungsunternehmens heißt es, im Rahmen von mikrobiologischen Untersuchungen habe man im Trinkwasser des zentralen Hochbehälters Galgenberg Bakterien vom Typ Pseudomas aeruginosa festgestellt. 

Für Gesunde besteht "in der Regel" keine Gefahr

Diese Bakterien seien für die gesunde Bevölkerung "in aller Regel" keine Gefahr. Für "bestimmte Patientengruppen" könne jedoch ein Risiko bestehen, "das durch Beachtung von selbst durchführbaren Schutzmaßnahmen beherrscht werden könne", so die WVV auf ihrer Webseite. 

Bakterien im Würzburger Trinkwasser entdeckt: Infektion über Wunden möglich - Vorsicht auch beim Duschen empfohlen

Betroffen seien vor allem Patienten mit Mukoviszidose, Pflegebedürftige mit offenen Wunden, Harnwegkathetern oder einer Magensonde zur Ernährung, außerdem Patienten, die Inhalationsgeräte mit Trinkwasser reinigen, stark abwehrgeschwächte Personen und Säuglinge. Aber auch Kontaktlinsenträger müssten aufpassen, falls sie die Kontaktlinsen mit Leitungswasser reinigen. 

Die Bakterien können nicht durch Trinken oder über intakte Haut übertragen werden. Lediglich für Säuglingsnahrung und Mukoviszidose-Patienten werde das Abkochen des Trinkwassers empfohlen. 

Vorsicht bei Zahnspangen und Kontaktlinsen

Ansonsten sollte das Wasser immer abgekocht werden, wenn Wunden, Katheder oder Kontaktlinsen damit gereinigt werden. Auch Prothesen und Zahnspangen sollten nur mit abgekochten Wasser gereinigt werden.

Daneben empfiehlt die WVV, nach dem Baden oder Duschen die Ohren gut abzutrocknen.  Im Ausnahmefall könnte kontaminiertes Wasser nämlich zu einer Infektion im äußeren Gehörgang führen. 

Unterdessen teilt das Gesundheitsamt am Landratsamt Würzburg mit, dass Pseudomonaden in Krankenhäusern zu den Problemkeimen gehören, die unter Umständen schwere Infektionen auslösen können. Außerhalb klinischer Einrichtungen kann das Bakterium Entzündungen des Außenohrs, von Haarfollikeln und der Hornhaut, sowie bei offenen Wunden chronische Wundinfektionen auslösen.

Zur Vorbeugung werde man das Wassernetz spülen, mit Chlor desinfizieren und ständig mikrobiologisch kontrollieren. Sämtliche Maßnahmen würden so lange gelten, bis keine Belastung mit den Bakterien mehr bestehe.   

 
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Kommentare
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  • Felix Habermann
    @Redakteur Herr Quack ! ! !
    Wenn jemand z. B. Zahnfleischbluten hat,
    auch das ist eine Verletzung.
    Das heißt trinken von diesem Wasser abraten.
    Bitte im Bericht ergänzen.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Lukas Dinsing
    Der Keim heißt "Pseudomonas aeruginosa", nicht "Pseudomas aeruginosa"
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  • Frank Stößel
    Klar, Trinkwasser auf jeden Fall abkochen.
    Hilft eventuell ein Osmosefilter, das Trinkwasser zu entkeimen?
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  • Johannes Metzger
    Da zeigt sich wieder, wie wichtig Trinkwasserschutz ist. Deshalb sollte unbedingt das Trinkwasserschutzgebiet ausgeweitet werden.
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  • Andreas Gerner
    Oder es zeigt sich blinder Aktionismus.
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  • Georg Ries
    Diese Keime werden meist durch verschmutzte Rohre beim Leitungsbau eingetragen. Da hilft ein noch so großes Wasserschutzgebiet nicht. Aber es war klar, dass das "Argument" kommt. Penibles Arbeiten hilft!!
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  • Peter Koch
    "Im Ausnahmefall könnte kontaminiertes Wasser nämlich zu einer Infektion im äußeren Gehörgang führen."
    Aha, deswegen soll man sich laut WVV die Ohren gut abtrocknen. Wie macht man das bis hin zum Trommelfell? Da sollte man vielleicht doch nur mit kochendem Wasser duschen oder baden. Vor den Nebenwirkungen möchte ich ausdrücklich warnen, die sind definitiv tödlicher als die Bakterie.
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  • Christa Bullmann
    Pseudomonas aeruginosa
    Pseudo­monas aeruginosa zählt weltweit zu den häufigsten Ursachen von noso­ko­mialen Lungen­ent­zün­dungen bei Beatmung, Wund- und Harn­wegs­infek­tionen; die Bakterien können auch eine Blut­strom­infektion (Sepsis) auslösen. In erster Linie sind immun­suppri­mierte Patienten betroffen. Noso­ko­miale Lungen­ent­zündung und Sepsis sind mit einer hohen Sterb­lichkeit verbunden. Das natürliche Reservoir von P. aeruginosa sind Feucht­habitate in der Umwelt; der Erreger ist auch in Feucht­bereichen von Kliniken zu finden. Die Betrof­fenen infizieren sich in erster Linie durch Kontakt mit dem Erreger in der Umwelt. Inner­halb von Kliniken kommen auch Über­tra­gungen von Patient zu Patient (z.B. über die Hände des Pflege­personals) vor. Die meisten P. aeruginosa-Stämme sind von Natur aus gegen eine Vielzahl von Anti­biotika resistent.

    https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/nosokomiale_Erreger/Pseudomona

    Mit freundlichen Grüßen

    Johannes Bullmann MPA
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  • Fabian König
    Es wäre schön zu erfahren wieviel Zeit für die Spülung des Trinkwassers im Netz voraussichtlich benötigt wird, d.h. wie lange wohl mit einer Verunreinigung zu rechnen ist.
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  • Christa Bullmann
    Quellenangaben fehlen. Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit entsprechenden Links und fügen Sie diese in einen neuen Kommentar ein.
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  • Hans Sartoris
    Warum recherchiert und informiert eigentlich die Mainpost hierüber nicht laufend weiter ? Ist das Thema gesundes Wasser nicht wichtig genug ?
    Fragen an die WVV gäbe es genug

    Hans Sartoris
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  • Jutta Nöther
    Genaue Stadtteile werden nicht benannt...
    Äh, geht's noch???
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  • Emilie Krenner
    Doch, tut sie. Könnte man in den Artikel aufnehmen.
    https://www.wvv.de/media-wvv/wasser/dokumente/krisenfall/wasserversorgungsgebiet_pseudomonadenbefund_202411.pdf
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  • Jutta Nöther
    Könnte und sollte man...
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  • Roswitha Öhrlein
    Wirklich dämliche und nichtssagende Bemerkungen der WVV🤦‍♂️
    Georg Öhrlein
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  • Ralf Eberhardt
    Was für eine Aussage! "Stellt für Gesunde...kein Risiko dar"! Um dann festzuhalten, dass bei ganz normalem Alltagssituationen doch etwas "passieren" kann. Schlicht eine Beruhigungspille der (PR-Abteilung? der) WVV. Ich würde in jedem Fall abkochen......
    Und beim Baden/Duschen erst mal aussetzen. Bleiben Sie dran, Herr Quack!
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