Schwer zu sagen, was kurioser ist: Die Tatsache, dass der Würzburger SPD-Stadtrat Udo Feldinger sich am Sonntag um 5 Uhr bei Eiseskälte auf die nach 30 Jahren wiedereröffnete Bahnhaltestelle Heidingsfeld Ost stellt, um dort den allerersten planmäßig eintreffenden Zug des nun für die Verbindung verantwortlichen Unternehmens "Go-Ahead" zu empfangen? Oder der Umstand, dass eben dieser erste Zug erst mit einer Stunde Verspätung eingetroffen ist?
"Wie peinlich ist das denn", sagt Feldinger in einem selbst aufgenommenen und auf Facebook geposteten Video, das die Anzeigetafel am Würzburger Hauptbahnhof zeigt. Dieser zufolge hatte die neue Linie RE80 von Würzburg nach Treuchtlingen, die eigentlich um 5.30 Uhr erstmals in Heidingsfeld halten sollte, massive Verspätung und sollte die Haltestelle Heidingsfeld entgegen aller Ankündigungen sogar überspringen.
"Der neue Zuganbieter Go-Ahead hat schonmal eine kräftige Verspätung und wie man lesen kann, wirds heute anscheinend nichts mit den ersten Zügen, die in Würzburg-Heidingsfeld halten. Da ist anscheinend wieder irgendwas schief gelaufen", kommentiert Feldinger den Umstand im Video und fuhr anschließend auf anderem Weg nach Heidingsfeld, um dort auf dem Bahngleis Präsenz zu zeigen.
Zug kam doch noch in Würzburg-Heidingsfeld an
Tatsächlich hat das Unternehmen Go-Ahead Bayern, das nun die neue Linie RE80 bedient, dann wohl doch noch die Kurve gekriegt. "Der Zug kam mit einer Stunde Verspätung an, sagt Udo Feldinger, der – als die Redaktion ihn um 11 Uhr auf dem Handy erreichte – schon wieder auf dem Bahnhof stand, nachdem er sich zwischenzeitlich zwei Stunden schlafen gelegt hatte.
"Ich wollte die ersten Fahrgäste empfangen, die in Heidingsfeld austeigen", erklärt Feldinger seinen ungewöhnlichen Aufenthalt auf dem Bahnhof. Die Stimmung am Gleis in Heidingsfeld sei gut. In der Früh habe er noch viele Party-Gäste begrüßt, die von Würzburg auf dem Rückweg nach Winterhausen gewesen seien. Manche seien froh gewesen, dass er sie darauf hingewiesen hatte, dass der erste Halt nun in Heidingsfeld und nicht wie bislang gewohnt in Winterhausen sei.
Feldinger selbst ist der Bahn als Pendler eng verbunden. Dass er nun in Heidingsfeld einsteigen könne, bedeute für ihn trotz der Startschwierigkeiten eine echte Verbesserung: "Es ist für uns in Heidingsfeld ein Meilenstein." In einer Sonntagnachmittag veröffentlichten Pressemitteilung äußerte sich dann "Go-Ahead" zu den Startproblemen und sprach von "kleinen Startschwierigkeiten" aufgrund von Fachkräftemangel. Die späteren Züge sind laut Udo Feldinger dann übrigens auch fahrplangemäß in Heidingsfeld angekommen.
Hinweis der Redaktion: Offenbar war der verspätete "Go-Ahead"-Zug nicht der allererste Zug, der in Heidingsfeld Ost gehalten hat. Ein noch von der Deutschen Bahn betriebener Zug hatte dort laut Leser-Berichten um 0.40 Uhr plangemäß gehalten. Wir haben den Beitrag präzisiert.
Ich hoffe, dass der neue Bahnhaltepunkt eine gescheite Anzeigetafel hat und nicht so eine lausige, wie am Südbahnhof. So klein, wie die Unterstellplätze zu sein scheinen, rechnet man ja nicht mir Fahrgästen. Oder die müssen, wie am Südbahnhof, in Wind und Regen warten.
3 CSU Verkehrsminister in Folge, einer Inkompetenter als der andere, haben ihre Spuren hinterlassen. Wobei der jetzige VM von den Neoliberalen auch meint, er müsse sich nur an diesen Fehlbesetzungen messen lassen und keine echten Verkehrswende einleiten. Deshalb werden wohl Verspätungen,wie in Heidingsfeld (Ost) noch länger an der Tagesordnung bleiben.
Hier müssen eben Alle zusammenarbeiten um einen guten Taktfahrplan hinzubekommen.
Wollte der (indirekt) Wahlkampf betreiben!?
Übrigens:
Da habe ich was besseres vorgehabt:
Da war ich noch im Reich der Träume ...
Es geht aber ja nicht um die Normalsituation. Sie können auch mit dem Auto sehr viel länger brauchen.
Ich bin viel mit dem Auto unterwegs und komme aus dem Fluchen über Straßensperrungen, Staus, Umleitungen und Schlaglochkrater gar nicht mehr raus.
Aber den ÖPNV möchte ich mir halt auch nicht antun.
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Redaktion)
Können Sie mal bei der Bahn nachfragen, warum der neue Haltepunkt noch nicht in bahnhof.de eingepflegt ist?
Bei Eingabe von "Würzburg" wird er nicht angezeigt, bei Eingabe von "Heidingsfeld" wird nichts gefunden.
Auch in der Reiseauskunft kann man zwar Fahrten von/nach da suchen, aber keine Informationen zu diesem Haltepunkt abrufen.
Es sollte doch eigentlich schon länger bekannt sein, daß der mal eröffnet wird ...
Die MP dürfte sie kennen. Und vielleicht interessiert die Antwort ja auch noch andere und nicht nur mich.
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Redaktion)
wie Quiddje geschrieben hatte ist dieser Zug gefahren. Man könnte tatsächlich den Halt nicht finden - bei suche WÜ HBF - Heidingsfeld würde die Verbindung um 00:34 nicht angezeigt. Bei suche WÜ HbF - Winterhausen wurde die Fahrt angezeigt mit Halt in Würzburg. Ich kann Ihnen zusätzlich berichten, dass der Zug RB 80 in Heidingsfeld von 3 fotografierenden Personen in Empfang genommen wurde.
Der erste Zug welcher in Heidingsfeld gehalten hat war zum einem pünktlich, zum anderen fuhr dieser am 11.12.2022 um 00:34 am Hbf ab und kam planmäßig um 00:40 Uhr am reaktiverten Haltepunkt in Heidingsfeld an.
Beste Grüße,
Aaron Niemeyer (Redaktion)