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WÜRZBURG LAND
Bachverschmutzung: „Die Kürnach darf keine Kloake sein“
Die Kürnach ist eigentlich ein Naturidyll. Foto: Patty Varasano
Foto: Patty Varasano | Die Kürnach ist eigentlich ein Naturidyll. Foto: Patty Varasano
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:27 Uhr

„Gewässer sind Lebensräume, die Artenvielfalt bewahren und dementsprechend gepflegt werden sollten. Stattdessen traf vor wenigen Tagen die erneute Hiobsbotschaft von verstorbenen Fischen am Bach Kürnach ein“, schreibt die Grüne Jugend Würzburg in einer Pressemitteilung.

Wie berichtet, waren Mitte September tote Fische in der Kürnach bei Estenfeld gefunden worden. Der Parteinachwuchs der Grünen sieht solche Umstände als nicht länger tragbar an: Seit sechs Jahren gebe es keine Verbesserung der Wasserqualität.

Bauarbeiten an der Autobahn haben Wasser verschmutzt

Grüne Jugend-Mitglied Amanda Jacobick erklärt: „Es ist beschämend, dass sich seit sechs Jahren immer noch nichts an der Verschmutzung des Baches geändert hat.“ Zwischen 2010 und 2013 hatten nicht richtig funktionierende Regenüberlaufbecken der Gemeinde Estenfeld mehrere Fischsterben ausgelöst. Seitdem wurde die Überwachung dieser Becken nachgerüstet.

Laut Jacobick würden aber diese Verbesserungen keine Wirkung zeigen. „Bei jedem größeren Regenfall verwandeln sich Kürnach und Pleichach in stinkende Kloaken, zuletzt am 13. und 14. September.“ Da aber Bäche Lebensräume und keine Abwasserkanäle seien, müssten die anliegenden Kommunen ihr komplettes Abwassersystem auf den Prüfstand stellen, um Abwassereinleitung in die Kürnach künftig wirksam auszuschließen.

Allerdings gibt es inzwischen Hinweise, dass Bauarbeiten an der Kürnachtalbrücke das aktuelle Fischsterben ausgelöst haben– und nicht etwa Regenüberlaufbecken.

Warum wurde der Bachpächter nicht informiert?

Sebastian Hansen, Sprecher der Grünen Jugend und Gemeinderat in Waldbüttelbrunn, kritisiert, dass die gefundenen toten Fische nicht sofort gemeldet, abtransportiert und untersucht wurden, um die genaue Todesursache festzustellen.

Ob das Absicht war, wisse man nicht. „An dem Vorgang hängt jedoch der Geruch der Vertuschung, genauso wie an dem Umstand, dass der Bachpächter nicht sofort informiert wurde. In Zukunft verlangen wir von den Behörden vollständige Transparenz über Fischsterben und Umweltfrevel an der Kürnach!"

 
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