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Güntersleben
B27-Sperrung sorgt für Verkehrs-Chaos: Anwohner bauen in Güntersleben sogar Mülltonnen-Hindernisse
Dass die Umleitungsstrecke stark ausgelastet sein wird, hatte man erwartet. Jetzt wird klar: Auch in den umliegenden Ortschaften herrscht Chaos und Stau.
Das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die B27-Sperrung zieht seine Kreise bis nach Güntersleben - sehr zum Ärgernis der Anwohnerschaft.
Foto: Julian Bandorf | Das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die B27-Sperrung zieht seine Kreise bis nach Güntersleben - sehr zum Ärgernis der Anwohnerschaft.
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 08.07.2023 05:09 Uhr

Es ist aktuell das beherrschende Thema für die Pendlerinnen und Pendler aus dem nordwestlichen Würzburger Landkreis: die nun bereits über sechs Wochen andauernde Sperrung der B27 zwischen Thüngersheim und Veitshöchheim. Durch die Sanierungsarbeiten in diesem Bereich wurde eine Umleitung auf der anderen Mainseite notwendig, die jedoch sowohl bei Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern als auch bei der Anwohnerschaft der betroffenen Orte und um Umland für Ärger sorgt.

Ampelschaltung wurde angepasst - aber sorgt das für eine Verbesserung?

Dass die Orte entlang der Umleitungsstrecke - Zellingen, Erlabrunn, Margetshöchheim und Zell am Main - unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen leiden, ist definitiv keine Überraschung. Bereits vor dem Beginn der Bauarbeiten bat das Staatliche Bauamt Würzburg um Verständnis bei den Betroffenen. Für die drei Monate von Mitte Mai bis Mitte August solle man möglichst die Strecke meiden und im Optimalfall auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen, so der optimistische Appell des Bauamts. Wie eine Sprecherin des Staatlichen Bauamtes mitteilte, seien die Ampelschaltungen an die neue Verkehrssituation angepasst worden, sodass der Verkehr auf der Umleitungsstrecke bestmöglich fließen könne.

B27-Sperrung sorgt für Verkehrs-Chaos: Anwohner bauen in Güntersleben sogar Mülltonnen-Hindernisse

Und wie sieht es jetzt aus, sechs Wochen nach Beginn der Vollsperrung? Gerade der Bereich zwischen Zell am Main und der Zeller Mainbrücke wird im morgendlichen Berufsverkehr zur echten Geduldsprobe. Die geänderte Ampelschaltung führt hier dazu, dass die Fahrerinnen und Fahrer, die nicht vom Alten Hafen über den Main auf die Umleitungsstrecke fahren, sondern aus der Würzburger Zellerau über den Zeller Bock kommen, sehr lange warten müssen. 

Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer berichten, dass die Ampeltaktung am Ende des "Zeller Bocks" alles andere als befriedigend sei. Fünf Autos könnten pro Grünphase über die Ampel fahren. Die Folge sei ein enormer Rückstau, der an schlimmen Tagen bis in die Mainaustraße - also bereits tief ins Würzburger Stadtgebiet - zurück reiche.

Würde eine erneute Änderung der Ampelschaltung für Verbesserung sorgen? Von Seiten des staatlichen Bauamts wird betont, dass die Ampeltaktung aktuell bestmöglich zu einer flüssigen Verkehrsabwicklung beitrage. Das Bauamt stellt für die Dauer der Sanierungsarbeiten keine Änderungen in Aussicht. 

Auch in Güntersleben herrscht Chaos: Anwohner bauen Hindernisse aus Mülltonnen

Auch in Güntersleben bekommen die Anwohner und Verkehrsteilnehmer derzeit die Auswirkungen der Sperrung zu spüren: Durch die Ortsdurchfahrt von Güntersleben kann man ebenfalls von Thüngersheim nach Veitshöchheim gelangen und dort auf die B27 zurückkehren - ohne die umständliche Umleitungsstrecke auf der anderen Mainseite zu nehmen (siehe Grafik). Während die Strecke anfangs noch als "Geheimtipp" unter den Anwohnern galt und von wenigen genutzt wurde, ist sie inzwischen eine inoffizielle Alternativroute geworden - sehr zum Ärger der Bürgerinnen und Bürger aus Güntersleben. Eine Anwohnerin der Thüngersheimer Straße in Günterleben beklagt etwa, dass sie das Gefühl habe, die Autos würden geradewegs durch ihr Wohnzimmer fahren. Denn besonders in dieser Straße sind die Haustüren vieler Gebäude nur durch einen schmalen Bürgersteig von der Fahrbahn getrennt - entsprechend bleibt da nicht viel Platz. 

Bürgermeisterin Klara Schömig (UBG) ist sich der Problematik durchaus bewusst. "Ich kann aber niemandem das Autofahren in Güntersleben verbieten", betont sie. Schömig vermutet, dass vor allem die Einwohnerinnen und Einwohner von Thüngersheim auf die Route durch Güntersleben zurückgreifen. Zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner konzentriere sich die örtliche Verkehrsüberwachung inzwischen überwiegend auf diesen Bereich, in dem an einigen Stellen Tempo 20 beziehungsweise Tempo 30 ausgewiesen ist.

Und was tut die Anwohnerschaft? Sie weiß sich selbst zu helfen: Um zu verhindern, dass die Autos an den Fahrbahnverengungen auf den Bürgersteig ausweichen, werden die Mülltonnen inzwischen einfach mit großzügigem Abstand vor der Haustür stehen gelassen.

Ein paar Wochen wird die Situation noch anhalten, dann sollte sich das Verkehrschaos gelichtet haben: Die Bauarbeiten auf der B27 sollen noch bis Mitte August andauern. Laut dem Staatlichen Bauamt liege man sehr gut im Zeitplan.

 
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  • S. I.
    Einfach mal nach Güntersleben kommen und sich an der Kreuzung Thüngersheimer Str./Würzburger Str. zw. 15.30 und 18.30 wochentags hinstellen und die Situation beobachten. Sich bitte dann noch vorstellen, dass man in besagten Straßen wohnt ( füge da gerne an, dass unser Haus dort seit mehreren Generationen steht, also bevor es eine Wü 3 gab, bevor wieder schlaue Kommentare kommen, warum man dort hinhaut?!). Einfach ein bißchen Rücksicht auf Mitbürgerinnen und Mitbürger nehmen. Es ist aber Mode in der heutigen Gesellschaft geworden, dass jeder seinen Dickschädel durchboxen muss!
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  • M. F.
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  • M. F.
    Als Gadheim komplett gesperrt war, ist der Großteil aus Güntersleben auch über Thüngersheim gefahren und nicht die offizielle Ausweichroute über Rimpar. Dass war dann in Ordnung??? Liebe Günterslebener, erst mal an die eigene Nase fassen!
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  • H. A.
    Sie sollten mal den Bericht und die Kommentare aufmerksam lesen, dann würden sie merken dass sich niemand hier über die Thüngersheimer Bewohner hier aufregt.
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  • S. E.
    Danke für den Tipp! Auf die Idee, über Güntersleben zu fahren bin ich noch gar nicht gekommen. Wird morgen sofort ausprobiert!
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  • R. E.
    Warum jammern denn alle ? Es sind nur drei Monate!
    Jammern könnten die Arbeiter auf den Baustellen! TUN sie aber nicht.
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  • A. S.
    Begriffe wie „Anwohnerschaft“ sind wirklich eine sprachliche Zumutung, nur weil die Redaktion der Mainpost scheinbar ernsthaft glaubt, das Wort „Anwohner“ beinhalte irgendeine Aussage über das Geschlecht der Menschen, die dort wohnen. Die dauernde Doppeltnennung ist ebenfalls albern. Ein Fortschritt ist das nicht, eher das genaue Gegenteil.
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  • S. W.
    Als Günterslebener müssen wir die Umleitung aushalten, wie jedes andere Dorf auch. Straßen müssen halt auch mal repariert werden. Hier muss Güntersleben Lösungen finden, um diecAuswirkungen zu mildern...Da muss sich halt das Rathaus zusammen mit der Bürgermeisterin was einfallen lassen und aktiv werden. Aussitzen geht nicht. Man sieht ja was dabei rauskommt..... Strikte Verkehrsüberwachung und ein Temporäre Parkverbot hätten zumindest für langsam fließenden Verkehr gesorgt. An der Menge kann man nichts ändern.
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  • G. K.
    @Elton Sie haben recht das man ein Parkverbot hätte machen sollen. Ich muss auch manchmal hier fahren und dann regt es mich immer auf wenn soviele Fahrzeuge stehen bleiben müssen bis die eine Seite frei ist. Fließender Verkehr wäre viel besser. In der „Schran“ sollten sie jeden Tag blitzen. Wenn ich da rüber fahre sind oft 4-6 Autos aufeinmal hinter mir weil ich mich an die 30 km/h halte.
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  • G. S.
    Vielleicht sollte man Gü in „Tal der Tränen“ umbenennen. Egal was gemacht wird, ob Ortsumgehung Rimpar, Strassenausbau Gadheim, wenn der Schneepflug wenige Minuten zu spät kommt, usw., immer Gemotze. Ihr fahrt doch auch überall rum und tragt Euren Verkehr in andere Orte, die dies im Übrigen klaglos ertragen.

    Und noch ein guter Rat: Man kann den „schlimmen Verkehr“ im eigenen Ort durchaus reduzieren, wenn man selbst mal zum EDEKA zu Fuß geht oder das Rad benutzt….
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  • R. D.
    Sehr guter Beitrag. Einige Günterslebener meckern echt bei jeder möglichen Gelegenheit nur rum.
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  • M. F.
    In Retzbach gibt es doch nen großen Parkplatz und ab da fährt ein Zug nach Würzburg . Mit dem 49€ Ticket ist das jetzt auch bezahlbar und man kann dann mit der Straba an den Arbeitsplatz weiterfahren. Kann man die drei Monate nicht mal pendeln? Wenn alle Berufspendler, bei denen es logistisch möglich wäre, das machen würden, könnte der „übrige“ Verkehr gemächlich durch die Dörfer rollen.
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  • G. S.
    Die Berufspendler sollen auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen? Das würde ich gerne, aber mit dem Würzburger ÖPNV ist das schwierig. Hätte Würzburg ein U-Bahn / S-Bahn System könnte das funktionieren, aber mit Stadtbussen und der Straßenbahn ist das für viele Berufspendler, wenn sie nicht gerade am Würzburger HBf arbeiten, keine gute Option…
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  • A. H.
    Also ich mache das aber so; für den Weg vom und zum Bahnhof nutze ich ein Faltfahrrad, welches kostenfrei im Zug mitgenommen werden kann.

    ...und mal ehrlich;: sooo kreativ und ungewöhnlich ist dies dann eigentlich. Aber manche suchen eben lieber das Haar in der Suppe.
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  • E. M.
    Also sollen sich Leite für 3 Monate ein Klapprad kaufen? Interessant…
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    @ga1960
    U- / S-Bahn in WÜ? Von was träumen Sie eigentlich nachts? WÜ schafft doch nicht mal einen effizienten innerstädtischen Verkehr.
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  • P. S.
    Wenn jeder Pendler sein Fahrad mitnehmen würde müßte die Bahn noch ein paar Wagen anhängen.
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  • J. B.
    Lieber Silvaner, du hast ja recht, viele Wörter kommen hinzu, andere verschwinden, das ist der Lauf der Welt. Das ist hier aber nicht das Problem. Ich befürworte sehr die Verwendung der beiden Geschlechter à la "Bürger und Bürgerin" , aber vor allem dann, wenn das Geschlecht eine Rolle für den Leser spielt. Ist das nicht der Fall, wie im vorliegenden Artikel, kann man auch darauf verzichten ohne zu diskriminieren.
    Letzteres Anliegen der Mainpost ist sehr ehrenwert, aber sinnvoll da, wo es den angestrebten Zweck erreicht, den der Sichtbarkeit. Bei Berufen ist es sicher sehr sinnvoll, nicht nur das generische Maskulinum zu verwenden, aber wenn es um Straßen verstopfende Autos geht, ist das Geschlecht der Insassen wurscht.
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  • G. R.
    Drei Monate höhere Verkehrsbelastung, dann 20 Jahre nix. Was für ein Gejammer. Straßen müssen nun mal repariert werden!
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