
Es ist aktuell das beherrschende Thema für die Pendlerinnen und Pendler aus dem nordwestlichen Würzburger Landkreis: die nun bereits über sechs Wochen andauernde Sperrung der B27 zwischen Thüngersheim und Veitshöchheim. Durch die Sanierungsarbeiten in diesem Bereich wurde eine Umleitung auf der anderen Mainseite notwendig, die jedoch sowohl bei Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern als auch bei der Anwohnerschaft der betroffenen Orte und um Umland für Ärger sorgt.
Ampelschaltung wurde angepasst - aber sorgt das für eine Verbesserung?
Dass die Orte entlang der Umleitungsstrecke - Zellingen, Erlabrunn, Margetshöchheim und Zell am Main - unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen leiden, ist definitiv keine Überraschung. Bereits vor dem Beginn der Bauarbeiten bat das Staatliche Bauamt Würzburg um Verständnis bei den Betroffenen. Für die drei Monate von Mitte Mai bis Mitte August solle man möglichst die Strecke meiden und im Optimalfall auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen, so der optimistische Appell des Bauamts. Wie eine Sprecherin des Staatlichen Bauamtes mitteilte, seien die Ampelschaltungen an die neue Verkehrssituation angepasst worden, sodass der Verkehr auf der Umleitungsstrecke bestmöglich fließen könne.

Und wie sieht es jetzt aus, sechs Wochen nach Beginn der Vollsperrung? Gerade der Bereich zwischen Zell am Main und der Zeller Mainbrücke wird im morgendlichen Berufsverkehr zur echten Geduldsprobe. Die geänderte Ampelschaltung führt hier dazu, dass die Fahrerinnen und Fahrer, die nicht vom Alten Hafen über den Main auf die Umleitungsstrecke fahren, sondern aus der Würzburger Zellerau über den Zeller Bock kommen, sehr lange warten müssen.
Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer berichten, dass die Ampeltaktung am Ende des "Zeller Bocks" alles andere als befriedigend sei. Fünf Autos könnten pro Grünphase über die Ampel fahren. Die Folge sei ein enormer Rückstau, der an schlimmen Tagen bis in die Mainaustraße - also bereits tief ins Würzburger Stadtgebiet - zurück reiche.
Würde eine erneute Änderung der Ampelschaltung für Verbesserung sorgen? Von Seiten des staatlichen Bauamts wird betont, dass die Ampeltaktung aktuell bestmöglich zu einer flüssigen Verkehrsabwicklung beitrage. Das Bauamt stellt für die Dauer der Sanierungsarbeiten keine Änderungen in Aussicht.
Auch in Güntersleben herrscht Chaos: Anwohner bauen Hindernisse aus Mülltonnen
Auch in Güntersleben bekommen die Anwohner und Verkehrsteilnehmer derzeit die Auswirkungen der Sperrung zu spüren: Durch die Ortsdurchfahrt von Güntersleben kann man ebenfalls von Thüngersheim nach Veitshöchheim gelangen und dort auf die B27 zurückkehren - ohne die umständliche Umleitungsstrecke auf der anderen Mainseite zu nehmen (siehe Grafik). Während die Strecke anfangs noch als "Geheimtipp" unter den Anwohnern galt und von wenigen genutzt wurde, ist sie inzwischen eine inoffizielle Alternativroute geworden - sehr zum Ärger der Bürgerinnen und Bürger aus Güntersleben. Eine Anwohnerin der Thüngersheimer Straße in Günterleben beklagt etwa, dass sie das Gefühl habe, die Autos würden geradewegs durch ihr Wohnzimmer fahren. Denn besonders in dieser Straße sind die Haustüren vieler Gebäude nur durch einen schmalen Bürgersteig von der Fahrbahn getrennt - entsprechend bleibt da nicht viel Platz.
Bürgermeisterin Klara Schömig (UBG) ist sich der Problematik durchaus bewusst. "Ich kann aber niemandem das Autofahren in Güntersleben verbieten", betont sie. Schömig vermutet, dass vor allem die Einwohnerinnen und Einwohner von Thüngersheim auf die Route durch Güntersleben zurückgreifen. Zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner konzentriere sich die örtliche Verkehrsüberwachung inzwischen überwiegend auf diesen Bereich, in dem an einigen Stellen Tempo 20 beziehungsweise Tempo 30 ausgewiesen ist.
Und was tut die Anwohnerschaft? Sie weiß sich selbst zu helfen: Um zu verhindern, dass die Autos an den Fahrbahnverengungen auf den Bürgersteig ausweichen, werden die Mülltonnen inzwischen einfach mit großzügigem Abstand vor der Haustür stehen gelassen.
Ein paar Wochen wird die Situation noch anhalten, dann sollte sich das Verkehrschaos gelichtet haben: Die Bauarbeiten auf der B27 sollen noch bis Mitte August andauern. Laut dem Staatlichen Bauamt liege man sehr gut im Zeitplan.
Jammern könnten die Arbeiter auf den Baustellen! TUN sie aber nicht.
Und noch ein guter Rat: Man kann den „schlimmen Verkehr“ im eigenen Ort durchaus reduzieren, wenn man selbst mal zum EDEKA zu Fuß geht oder das Rad benutzt….
...und mal ehrlich;: sooo kreativ und ungewöhnlich ist dies dann eigentlich. Aber manche suchen eben lieber das Haar in der Suppe.
U- / S-Bahn in WÜ? Von was träumen Sie eigentlich nachts? WÜ schafft doch nicht mal einen effizienten innerstädtischen Verkehr.
Letzteres Anliegen der Mainpost ist sehr ehrenwert, aber sinnvoll da, wo es den angestrebten Zweck erreicht, den der Sichtbarkeit. Bei Berufen ist es sicher sehr sinnvoll, nicht nur das generische Maskulinum zu verwenden, aber wenn es um Straßen verstopfende Autos geht, ist das Geschlecht der Insassen wurscht.