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Prosselsheim
Ausbau Prosselsheim: Wann wird die Mainschleifenbahn ans Netz der Deutschen Bahn angebunden?
Prominenter Besuch: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) informierte sich über die Reaktivierung der Mainschleifenbahn auf einer Fahrt von Seligenstadt nach Astheim.
Wird die Mainschleifenbahn für den Schienenpersonennahverkehr reaktiviert? (von links) Frank Albert, Alexander Schraml (beide Geschäftsführer der MIG), Thomas Eberth (Landrat Würzburg), Christian Bernreiter (bayerischer Minister für Wohnen, Bau und Verkehr), Tamara Bischof (Landrätin Kitzingen) und Wolfgang Schramm (Mainschleifenbahn).
Foto: Guido Chuleck | Wird die Mainschleifenbahn für den Schienenpersonennahverkehr reaktiviert? (von links) Frank Albert, Alexander Schraml (beide Geschäftsführer der MIG), Thomas Eberth (Landrat Würzburg), Christian Bernreiter ...
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:57 Uhr

Die Reaktivierung der Mainschleifenbahn zwischen Volkach-Astheim und Prosselsheim-Seligenstadt und die Ortsumgehung von Prosselsheim - beides ist in greifbare Nähe gerückt. Läuft alles nach Plan, ist Volkach zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 in Seligenstadt über den SPNV (Schienenpersonennahverkehr) an den ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) angebunden. Im Prosselsheimer Ortsteil Seligenstadt wäre dann ein getakteter Anschluss in Richtung Würzburg und Schweinfurt gewährleistet. Zeitgleich wird an der Ortsumgehung Prosselsheim geplant und gearbeitet, da beide Maßnahmen zwar landkreismäßig geteilt, aber verkehrstechnisch eng verzahnt sein werden.

Wie der aktuelle Stand beider Projekte ist, darüber informierte sich jetzt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zunächst im Rathaus Prosselsheim und später während einer Fahrt mit der Mainschleifenbahn nach Astheim. Er wolle den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern, so der Minister, "und in diesem Zusammenhang denkt man auch an stillgelegte Bahnstrecken und eine mögliche Wiederinbetriebnahme". Nachdem bei der Mainschleifenbahn die ersten Hürden bereits genommen seien, machte der Minister den Verantwortlichen in den Landkreisen Kitzingen und Würzburg auch viel Hoffnung auf eine tatsächliche Umsetzung.

Etwa 15 000 Fahrgäste pro Jahr im Tourismusverkehr 

Seit 2003 fahre die Mainschleifenbahn im ehrenamtlich betriebenen Tourismusverkehr von Mai bis Oktober jeden Sonntag und im Weinherbst auch jeden Samstag, berichteten Alexander Schraml und Frank Albert, die Geschäftsführer der Mainschleifenbahn-Infrastruktur-GmbH (MIG). Im Schnitt befördere die Bahn pro Jahr bis zu 15 000 Fahrgäste.

Wolfgang Schramm von der Mainschleifenbahn und Verkehrsminister Christian Bernreiter im Gespräch über die Streckenführung. Obwohl die Bahn als Freizeitbahn von der Maskenpflicht befreit ist, tragen beide freiwillig eine Maske.
Foto: Guido Chuleck | Wolfgang Schramm von der Mainschleifenbahn und Verkehrsminister Christian Bernreiter im Gespräch über die Streckenführung.

Für die neue Nutzung sei im vorigen Monat ein Generalplaner gefunden worden, der im September mit der Grundlagenermittlung beginne. Als erstes werde die 10,7 Kilometer lange Strecke mit all ihren Bauwerken begangen, begutachtet und daraus der Sanierungs- und Optimierungsbedarf ermittelt, so die Verantwortlichen. "Wir gehen jetzt in die Detailplanung", sagte Kitzingens Landrätin Tamara Bischof als Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der MIG. Nun werde man sehen, "welche genauen Kosten auf uns zukommen und welche Fördermittel notwendig sind, um die Mainschleife schnell und umweltfreundlich an den Hauptbahnhof Würzburg anzuschließen".

Die Mainschleifenbahn habe nämlich eine besondere Bedeutung für die Region, um Verkehr von der Straße zu nehmen. Nun hofft die Landrätin, dass durch den Bau der Stammstrecke in München nicht zuviel Geld in den Regionen für derartige Projekte fehle. "Doch unser Ministerpräsident Markus Söder hat versichert, dass das nicht passieren werde", so die Landrätin weiter. Apropos Kosten: Im Frühjahr 2023 startet die MIG die notwendige Kosten-Nutzen-Analyse, die bald in die Ausschreibung gehen wird. Sie ist die Basis für mögliche Fördermittel, die dringend benötigt werden, um die fast elf Kilometer lange Bahnstrecke mitsamt Nebenbauten auf die Beine zu stellen.

Umgehungsstraße: Planfeststellungsverfahren Anfang 2023 ins Auge gefasst

In puncto Umgehungsstraße brachte Falk Piller, Planer im Bauamt des Landratsamtes Würzburg, den Minister, die lokalen Politiker und die anwesenden Mitglieder einer Prosselsheimer Bürgerinitiative auf den aktuellen Stand. Laufe alles glatt, könne schon Anfang nächsten Jahres das Planfeststellungsverfahren in die Wege geleitet und die Umgehung – südlich von Prosselsheim verlaufend – ziemlich zeitgleich mit dem Start der Mainschleifenbahn fertiggestellt sein.

Sie stehen hinter der Ortsumgehung Prosselsheim: (von links) Heiko Bäuerlein (Bürgermeister Volkach), Barbara Becker (CSU-MdL) und CSU-Kreistagsmitglied (Kitzingen) Dieter Haag.
Foto: Guido Chuleck | Sie stehen hinter der Ortsumgehung Prosselsheim: (von links) Heiko Bäuerlein (Bürgermeister Volkach), Barbara Becker (CSU-MdL) und CSU-Kreistagsmitglied (Kitzingen) Dieter Haag.

Beides gehöre zusammen, so die Meinung der Planer, der Ausbau der Mainschleifenbahn hänge stark an der geplanten Ortsumgehung Prosselsheim. Beispielsweise entfielen zwei Bahnübergänge über die Staatsstraße 2260, insbesondere die "Sprungschanze" aus Fahrtrichtung Volkach. Der Bahnübergang im Bereich des "Weißen Hauses" entfalle ebenfalls. Der Radweg, der aktuell auf der vielbefahrenen Staatsstraße verläuft, werde durch einen neuen Radweg mit Anschluss an den 2-Franken-Radweg ersetzt.

Warum nur Tempo 50 erlaubt ist

Bei der Fahrt mit der Mainschleifenbahn, die als Freizeitbahn ohne Maskenpflicht gilt, informierte Wolfgang Schramm von der Mainschleifenbahn den Minister und die lokalen Politiker über die Bahn selbst und einige Widrigkeiten. So sei nur Tempo 50 erlaubt, da der Triebwagen (im Bahnjargon als "Schienenmoped" bezeichnet") kaum richtig gefedert sei. Was sich zum Fahrplanwechsel 2026 ändern dürfte, sobald die Bahn aus dem Freizeit- in einen SPNV-Modus wechsle.

Zur Begrüßung des Ministers hatten die Einwohner von Prosselsheim ihre Durchfahrtstraße mit Traktoren udn Pks zugeparkt, es musste Slalom gefahren werden.
Foto: Guido Chuleck | Zur Begrüßung des Ministers hatten die Einwohner von Prosselsheim ihre Durchfahrtstraße mit Traktoren udn Pks zugeparkt, es musste Slalom gefahren werden.
 
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  • props
    40 Jahre Planung an der Ortsumgehung Prosselsheim – nichts passiert. 40 Jahre den Bürgern leere Versprechungen gemacht und an der Nase herumgeführt - nichts ist passiert. 10 Jahre beschleunigtes Verfahren – nichts passiert. 2 Mio Euro Sonderbaulast der Gemeinde Prosselsheim für eine Staatsstraße??? Schlaglochpiste St 2260 zwischen Prosselsheim und Ausfahrt Escherndorf – nur noch Flickschusterei, ein Armutszeugnis. 10.000 Fahrzeuge täglich – die betroffenen Bürger zählen da auch nichts. Was unternimmt Bürgermeisterin Börger (CSU) – ebenfalls nichts. Laut Aussage des ehemaligen Staatsekretärs Eck sollte bereits 2016 mit dem Bau begonnen werden, bis heute hat man noch nicht einmal eine Planfeststellung für die Umgehung. Im Dezember 2026 soll die Mainschleifenbahn an den ÖPNV angebunden sein ??? niemals. Vor 2030 wird da nichts passieren selbst wenn man das Tempo vervielfacht. Woher nimmt man da die Zuversicht dass beide Projekte in greifbare Nähe gerückt sind.
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  • Fozzi
    Dem kann ich nur zustimmen. Alles heiße Luft. Nichts wird passieren. Nächstes Jahr sind Landtagswahlen- nur deshalb lassen sich die CSU-Politiker öffentlichkeitswirksam ablichten. Ich nehme jede Wette an - bis 2026 wird wieder die Bahnstrecke noch die Umgehung fertig.
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