
Insgesamt 90 Gebiete in Deutschland haben nach Erkenntnissen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager. Ein am Montag veröffentlichter Zwischenbericht der BGE weist auch weite Teile Bayerns als möglichen Standort für ein atomares Endlager aus, darunter sind Gebiete in Unterfranken.
Wie aus einer BGE-Grafik hervorgeht, liegen drei sogenannte Teilgebiete in der Region. Betroffen sind dabei alle unterfränkischen Landkreise. So erstreckt sich ein Gebiet von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg kommend über das westliche Unterfranken und die Rhön nach Thüringen bis nach Brandenburg. Ein zweites liegt südlich davon: Es beginnt in Baden-Württemberg und zieht sich quer durch Franken bis nach Sachsen und Brandenburg. In beiden Gebieten wäre laut BGE eine Endlagerung in unterirdischem Granit denkbar.
Wie ein Geologe die Region als Endlager-Standort einschätzt
Ein drittes Teilgebiet liegt in den Steinsalzvorkommen im sogenannten Werra-Fulda-Becken. Das Gebiet erstreckt sich von Hessen über den Landkreis Rhön-Grabfeld nach Thüringen. Schon früher war das Salz "im nördlichen Unterfranken" ins Spiel gebracht worden. Doch 2011 ging aus einer Bewertung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sowie des Bayerischen Geologischen Landesamtes hervor, dass die Salzstöcke dort "nicht mächtig genug" seien. Auch die bayerischen Granit- und Tonvorkommen sind laut dieser Analyse als Wirtsgesteine für ein Endlager nicht geeignet.
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Professor Hartwig Frimmel, Geologe an der Uni Würzburg, hat ebenfalls Zweifel an der Eignung der Region als Standort: "Unterfranken ist tendenziell ungeeignet für ein Atom-Endlager. Es kommt nicht nur auf die richtigen Gesteinsarten an, sondern auch darauf, wie mächtig und homogen diese sind." So seien etwa die hiesigen Granitvorkommen wegen ihrer robusten Beschaffenheit zwar prinzipiell geeignet. Allerdings seien die tatsächlichen geomechanischen Eigenschaften der Gesteine noch völlig unbekannt. Außerdem lägen sie derart tief in der Erde, dass eine Erschließung mit zu viel Aufwand verbunden wäre.
Staatsregierung spricht von "Glaubwürdigkeitsproblem"
Schon in seiner Zeit als Umweltminister hatte Markus Söder (CSU) betont, Bayern komme aus geologischen Gründen prinzipiell nicht als Endlager-Standort in Frage. Am Montag erklärte der Ministerpräsident, der Freistaat werde das Suchverfahren "kritisch begleiten". Dazu werde die Staatsregierung auch auf eigene wissenschaftliche Expertisen zurückgreifen.
Wie Söder kritisiert auch der amtierende Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) die "Herausnahme" des Salzstocks Gorleben aus der Suche nach einem Endlager: "Das weitere Verfahren hat ohne Gorleben ein Glaubwürdigkeitsproblem." Der niedersächsische Salzstock schied wegen Instabilität als Endlager aus und findet sich nicht auf der BGE-Liste.

Der grüne Landtagsabgeordnete Patrick Friedl aus Würzburg zeigte sich "geschockt" darüber, dass die Staatsregierung nun Zweifel an dem Verfahren schüre. Zum einen habe die CSU ab 2011 mit Ministerpräsident Horst Seehofer das Verfahren mit auf den Weg gebracht. Außerdem stehe Bayern wie jedes Bundesland in der Verantwortung. Der Freistaat und die regierende "ehemalige Atompartei CSU", so Friedl, seien lange "treibende Kraft hinter der Atomkraft gewesen".
Wo das Endlager einmal entsteht, hänge nicht nur von wissenschaftlichen Abwägungen ab, prognostiziert Geologe Hartwig Frimmel: "Letztendlich wird die Politik die Entscheidung fällen müssen. Den einen optimalen Standort gibt es nicht. Es wird darum gehen, den Standort zu finden, der das kleinste Übel darstellt."
dann kann man das zeug ja in franken verbuddeln.
bei der windkraft ist es ja ähnlich, bayern ist nicht geeignet für solche anlagen, da weht kein wind, in franken sieht das wieder ganz anders aus.
naja, ein kleines endlager haben wir ja eh vor der haustür, zwischenlager ist ja nur so ne wortspielerei und hört sich besser an.
Atommüll - tja wo lagern? warum bringt man den Atommüll nicht ins Weltall und lagert den zB auf dem Mars?
Äh - geht nicht - den "Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück"
Also heißt es weiter überlegen - oder vielleicht mal den "hl. Sankt Florian" fragen.
Dabei war es gerade die CSU, die die Atomindustrie in Bayern durchprügelte..
Unerträglich diese bayrische Arroganz. Erst Atomkraftgegner aufs übelste Beschimpfen und sich dann feige aus der Verantwortung stehlen. Solche Kasper sind das letzte, was wir jetzt brauchen.
Die Grünen,die uns schon während des Kosovokrieges unser Land sicher in die „Schei…e“ führten werden auch diesmal wieder eine „Lösung“ des Problems parat haben!!Diese Kriegspartei hat ja Erfahrung bei „friedvollen“Castortransporten durchs Land!
die waren schon immer gegen diesen dreck, ich erinnere mich noch gut wie die csu friedlich gegen wackersdorf demonstriert hat.
Hier war der "Bayerische Löwe" der am lautesten röhrte für einen Atom-Staat.
Jetzt ein schwächliches, krankes, desorientiertes Kätzchen das Schutz unter dem Föderalismus der Bundesrepublik sucht.
Mir kommen die Tränen.
Aber leider ist der Atommüll nunmal da und muss irgendwo hin..warum nicht nach Sibirien, da ist genug Platz und keinen juckts dort...wird halt nicht billig.
viel schlimmer ist es doch wenn die renten steigen sollen oder neue schulden gemacht werden, das geht nur zulasten der jüngeren und kommenden generationen.
wird ja seitens der politik immer darauf hingewiesen.
beim thema atommüll ist das irrelevant.
Unser Anja sicherte mir zu, dass brave Wähler der CSU, keine Beängstigungen brauchen, zwecks einer Endlagerung vor ihrer Haustüre.
Eng wirds für die gottlosen Grüne, Schwule, Lesben, Kommunisten.
Also Menschen die in Bremen, Berlin oder Hamburg leben.
Solidarisch mit diesen armen Menschen, stimme ich aus dem fernen Franken das "Steiger-Lied" an.
Nix füa unguat!
Ende der Glosse.
…tut‘s schon weh??