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Würzburg/Schweinfurt
Kommentar: Die Endlager-Suche ist für CSU und Grüne ein Dilemma
Wohin mit dem Atommüll? Die Lösung dieses Problems stellt die Politik nicht nur vor eine Herkulesaufgabe – sie wird für die Antwort auch keinen Applaus bekommen.
Die Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland geht weiter.
Foto: Björn Vogt, dpa | Die Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland geht weiter.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 02.10.2020 02:10 Uhr

Nicht nur aus wissenschaftlicher, auch aus politischer Sicht gibt es keinen optimalen Standort für das Atommüll-Endlager. Schließlich will niemand radioaktiven Abfall vor der Haustüre haben. Doch diese Wahrheit dürfen in Bayern streng genommen weder CSU noch Grüne laut sagen.

Indem sie Zweifel an dem Suchverfahren sät, gibt die CSU zwischen den Zeilen zu, dass sie den Atommüll nicht in Bayern haben will. Dabei aber hatte sie das Verfahren einst mit beschlossen. Der Umweltminister hieß damals Markus Söder und wehrte sich zwar gegen den Freistaat als Standort. Ministerpräsident Horst Seehofer aber erklärte laut: "Ich bin da offen."

Problem für die "Atomkraft? Nein danke!"-Partei

Die bayerischen Grünen stehen indes nicht im Verdacht, Atommüll in den Freistaat holen zu wollen. Gleichzeitig können sie als Bundespartei aber auch nicht frei sagen, dass sie das radioaktive Material anderswo endlagern wollen. Ein Dilemma für die "Atomkraft? Nein danke!"-Partei.

So zieht sich die Politik auf Appelle an Verantwortungsgefühl und Vernunft zurück. Am Ende wird man einen Standort finden, der im besten Fall das kleinste Übel ist. Applaus wird dafür niemand bekommen.

 
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  • W. G.
    Wir Grüne bekennen uns zu diesem Suchverfahren. Auch wenn wir immer gegen die Atomkraft gekämpft haben, können wir die Augen vor dem Problem Atommüll, das uns CDU/CSU, SPD und FDP über Jahrzehnte eingebrockt haben, nicht verschließen. Wir sehen es als Aufgabe unserer Generation, das Problem so gut wie möglich zu lösen.
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