Beim Teutates! Oder wie der Fränkische Asterix sagt: Dunnerkeil! Als der Würzburger Gunther Schunk von einem befreundeten Lehrer erfährt, dass seine Asterix-Übersetzung Teil der diesjährigen Abiturprüfung war, ist die Überraschung groß. "Mich hat's sauber vom Stuhl gewäschert", erzählt der Experte des Fränkischen Dialekts von seiner Freude.
In der Klausur zum Deutsch-Abi konnten Schülerinnen und Schüler in Bayern einen Vorschlag auswählen, der sich mit dem Dialektgebrauch in ihrem Bundesland beschäftigt. Ausgangspunkt waren Ausgaben der Geschichten von Asterix und Obelix in den drei Großdialekten Bayerns: Schwäbisch, Bayerisch und Fränkisch. "Und die Hessen hinter'm Spessart wurden wieder mal vergessen", bemerkt Schunk nebenbei.
Auch Kai Fraass kann kaum glauben, dass der bereits 2003 erschienene Band "Dour de Frångn" jetzt im Abitur vorgekommen ist. "Wow. Mit dieser Ehre hätte ich zu Schulzeiten niemals gerechnet", schreibt er bei Facebook. Die "Dour de Frångn" besteht daraus, dass Asterix und Obelix durch Mainfranken reisen und unterwegs verschiedene Spezialitäten der Region einsammeln. Den "Besatzern" wollen sie damit zeigen, dass es mit ihrer Vorherrschaft nicht weit her ist.
Gunther Schunk sieht es als Ritterschlag
Denn während im Original die Römer an den widerständigen Galliern scheitern, sind es bei Fraass und Schunk die Besatzer aus der "Kapitale im Süden", die das kämpferische "Wördsburch" (Würzburg) unterwerfen wollen. "Die ham doch en Batscher, die Besatzer", heißt es also immer, wenn die Gallier "Die spinnen, die Römer" ausrufen würden. "Dass wir subversive Mainfranken jetzt Einzug ins Bayerische Abi halten", freut sich Gunther Schunk, "ist für uns also quasi ein Ritterschlag."
Mit "Asterix un di Schbessarträuber" ist inzwischen der sechste Asterix uff Meefränggisch von Fraass und Schunk erschienen. Die fränkischen Ausgaben sind so beliebt, dass der aktuelle Band bis auf Platz 1 der deutschen Comic-Charts klettern konnte. Ob es 2023, zum 20-jährigen Jubiläum des ersten Asterix auf Meefränggisch, eine siebte Übersetzung geben wird, müssen sich die beiden "Sprachblasenbefüllerkollegen", wie Fraass sagt, aber noch überlegen.
Doa geit's niäs zä üwerläiche... haar dämit!! Sou schnall wiä's giäht!