zurück
Bergtheim
Gläubige verließen empört Weihnachtsgottesdienst: Priester entschuldigt sich für verletzende Predigt
Am 2. Weihnachtsfeiertag hat der katholische Geistliche Asiimwe in Hausen gleichgeschlechtliche Beziehungen als Bedrohung bezeichnet. Jetzt bat er dafür um Vergebung.
Große Aufregung gab es in der  katholischen Kirche St. Wolfgang in Hausen nach der Weihnachtspredigt von Priester Dunstan Asiimwe. Der katholische Priester hatte am 2. Weihnachtsfeiertag gleichgeschlechtliche Beziehungen als 'Bedrohung für Familien' bezeichnet. Am Mittwoch hat sich Father Dunstan Asiimwe im Gottesdienst bei seiner Gemeinde nun entschuldigt. 
Foto: Silvia Gralla | Große Aufregung gab es in der  katholischen Kirche St. Wolfgang in Hausen nach der Weihnachtspredigt von Priester Dunstan Asiimwe. Der katholische Priester hatte am 2.
Guido Chuleck
 |  aktualisiert: 20.02.2024 06:47 Uhr

Die Aufregung war groß nach der Weihnachtspredigt des katholischen Geistlichen Dunstan Asiimwe in der katholischen Pfarrkirche St. Wolfgang in Hausen (Landkreis Würzburg): Bei seiner Predigt am 2. Weihnachtsfeiertag hatte Priester Asiimwe gleichgeschlechtliche Beziehungen als  "Bedrohung für Familien" bezeichnet. Mehrere Gottesdienstbesucher hatten nach Weihnachten dieser Redaktion berichtet, dass der aus Uganda stammende Geistliche es bedrohlich nannte, wenn "Männer Männer lieben und Frauen Frauen. Oder wenn Frauen sich für ein Leben ohne Kinder entscheiden." Etliche Gottesdienstbesucher hatten aus Protest die Kirche verlassen; einige beschwerten sich hinterher über die "nicht tolerable Predigt". 

Geistlicher Asiimwe: "Ich bin einer von euch. Es tut mir richtig leid."

Nun hat sich Asiimwe bei der Gemeinde entschuldigt. Noch bevor er in der Pfarrkirche St. Wolfgang am Mittwochabend den Gottesdienst zur Entsendung der Sternsinger eröffnete, wandte sich der Geistliche an die Gläubigen. "Ich möchte mich von ganzem Herzen entschuldigen", sagte er den gut 35 Anwesenden. Das, was er am 26. Dezember, am Fest der Heiligen Familie, in der Kirche gepredigt habe, "hat einige von Ihnen betroffen und verletzt. Das war nicht meine Absicht." Ohne auf den Inhalt der Predigt einzugehen fügte er hinzu, dass er es nicht so gemeint habe. "Ich bin einer von euch. Aber wenn ich dadurch irgendjemanden verletzt habe, bitte ich um Vergebung und Entschuldigung. Es tut mir richtig leid."

Für empörte Gottesdienstbesucher ist die Sache mit der Entschuldigung erledigt

Nach dem Gottesdienst war diese öffentliche Entschuldigung Gesprächsthema bei den Gläubigen. Mehrere Gottesdienstbesucher empfanden unabhängig voneinander die Entschuldigung als ehrlich, einer von ihnen sprach davon, dass "Glaube auch Vergebung bedeutet". Ähnlich äußerte sich das Ehepaar Ziegler, das sich mit einer Mail an die Redaktion gewandt hatte und den Gottesdienst in Hausen besucht hatte. "Wir haben im Anschluss mit dem Pfarrer gesprochen, und auch wir haben seine ehrlich gemeinte Entschuldigung akzeptiert", so André Ziegler. Er und seine Frau hatten die Predigt im Dezember als "über das Ziel hinausgeschossen" bezeichnet.  Für das Ehepaar ist die Angelegenheit mit der Entschuldigung erledigt.

Auch eine zweite Predigt hatte an Weihnachten für Empörung gesorgt

Noch eine zweite Predigt hatte an Weihnachten für Empörung gesorgt: Auch Pfarrer Helmut Rügamer war bei seiner Predigt am 2. Weihnachtsfeiertag in Bergtheim (Landkreis Würzburg) auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften in einer Weise eingegangen, die Zuhörer als diskriminierend empfanden. In der Folge hatte sich der Pfarrgemeinderat mit Pfarrer Rügamer zu einem Krisengespräch getroffen. Dabei versicherte Rügamer, dass weder er noch Father Dunstan irgendeinen Menschen verletzen wollten. Rügamer erinnerte daran, dass er am Ende seiner Predigt verdeutlicht habe, dass es ein großer christlicher Wert sei, wenn Menschen sich lieben und füreinander einstehen. Das gelte auch für gleichgeschlechtliche Paare.

Würzburgs Bischof Jung verweist auf "neue Form des Miteinanders"

Und wie reagiert das Bistum Würzburg? Auf Anfrage dieser Redaktion verweist das Bistum Würzburg dazu auf jüngste Äußerungen von Bischof Franz Jung. Der hatte kurz vor Weihnachten zum Thema homosexuelle Partnerschaften gesagt, dass viele Menschen die kirchliche Sexualmoral heute unter vielerlei Hinsicht für überholt hielten. Auf eine solche Problemanzeige könne man nur regieren, indem man sich in einem ehrlichen Gespräch den aufgeworfenen Fragen stelle und weitere wissenschaftliche Expertise hinzuziehe. Der Bischof plädierte in dem Interview für eine neue Form des Miteinanders zum Wohle der Kirche und zum Wohle der Menschen, die bei ihr Trost und Segen suchen.

"Diesen Weg gehen Pfarrer Rügamer und Father Dunstan mit den Gesprächsangeboten in Folge der beiden Predigten und mit ihrer angekündigten öffentlichen Entschuldigung", so Bistumssprecher Bernhard Schweßinger.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bergtheim
Guido Chuleck
Drohung und Bedrohung
Gottesdienstbesucher
Predigten
Weihnachtsfeiertage
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • J. B.
    Meinungszensur jetzt auch in der katholischen Kirche?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    “There’s probably no god. Now stop worrying and enjoy your life.”

    (deutsch: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Nun denn, hör auf dir Sorgen zu machen und genieße dein Leben.“)
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. F.
    veröffentlichung des ersten berichtes beide pfarrer überhaupt von der mp aus befragt wurden, um den gesamten text der predigt zu kennen! oder wieder nur einseitig stimmung gegen die kirche zu verbreiten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    ODER!!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. F.
    um vielleicht in zukunft zum teil unnötige komentare hier in diesem forum zu vermeiden, würde es der mainpost gut tun, sich vorher einmal ein bild der kompletten predigt zu machen, und nicht von ein paar "aufgebrachten" anrufen sich inspirieren zu lassen, tage lang berichte zu veröffentlichen wo man den ganzen inhalt des textes, hier die predigt zweier doch sehr angesehener priester, nicht einmal kennt, um dann unnötiges gelabere von kirchenkritikastern lesen zu müssen. aber so ist halt berichterstattung seitens der presse: erstmal ein gefundenes fressen, und dann drauf los, ohne zu hinterfragen was wirklich war. es ist schlimm dass in unserer zeit heute, egal, was von kirche einmal gesagt oder getan wird, gleich in ein schiefes licht gerückt wird, und die macht der presse es dann auch noch so richtig schön ausschlachtet. meines wissens nach ist die mainpost in der stadtmitte auch in einem kirchlichen haus untergebracht, oder täusche ich mich da und wissen möchte man auch schon, ob vor
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • I. S.
    Schade, das er sich entschuldigt hat (sich entschuldigen musste?). Schade, Schade. Für was eigentlich? Er hat nichts falsches gesagt. Nur weil sich ein paar Gscheidhaferl empören? Über was eigentlich? Weil der Pfarrer das Bild einer "normalen" Familie gezeichnet hat. Aha! Aber das "normale" ist ja in unserer so hippen, bunten Welt ja nicht mehr gefragt, hat man den Eindruck. Da gehört es ja mittlerweile zum Lifestyle anders zu sein und bunte Fähnchen zu schwenken .....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • B. L.
    Wofür soll er sich entschuldigen? Sehe keinen Anlass, er hat völlig Recht mit seiner Predigt.
    Die Natur gibt vor ,was richtig ist.Bin der Meinung,jeder sollte nach seiner Neigung glücklich sein.Aber das Bild der Normalität bleibt die Familie ,wie Gott oder die Natur vorgibt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. D.
    Es ist ein Fehler sich für das Bild einer normalen Familie zu entschuldigen. Und alles nur weil so einem Typen ein Furz quer hängt. Vater, Mutter, Kind ist nun mal eine normale Familie. Alles andere kann man tolerieren, normal muss es deshalb noch lange nicht sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. F.
    Ach, wenn der Vater ein Alkoholiker, Coleriker ist.... die Mutter mehr als psychische Probleme hat, dann ist trotzdem alles in Ordnung, weil Vater, Mutter, Kind... wir sind im 21.Jahrhundert...was legitim ist, hat sich anscheinend in den letzten 50 Jahren nicht geändert....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • B. H.
    @kafrumbi
    Auch das sind ja eher die Ausnahmen.
    Kenne fast nur „normsle“ Familien.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. H.
    - Jesus, der Gründer der christlichen Religionen stand nicht in edlen Gewändern vor vergoldeten Altären. Er lebte Armut!

    - Jesus sagte: "Kommt ALLE zu mir, die ihr mühselig und beladen seid..."

    - Jesus wandte sich an einen Zöllner und eine Ehebrecherin, Verachtete der damaligen Gesellschaft.

    - Jesus gab seinen Nachfolgern ZWEI Gebote: Liebt Gott über alles und euren Nächsten wie euch selbst! Würden das die Kirchenvertreter TUN und vermitteln, hätten sie genug zu tun!

    Ich selbst habe dieser (in meinen Augen verlogenen) Kath. Religion schon lange den Rücken gekehrt - Persönliche Gespräche mit Kard. Döpfner, Josef Ratzinger, Bischof Stangl, etc. haben mich darin bestärkt. Um an einen Gott zu glauben und christliche Werte zu leben brauche ich keine Kirche/ Religionsgemeinschaft!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • L. S.
    Glaube braucht Gemeinschaft. Das ist die "Gemeinschaft der Heiligen".
    Jesus hat sich immer den andern zugewandt, sie aber auch immer zur Umkehr ermahnt. Das vergessen viele (sehr gern). Er spricht das als Einladung aus, der Mensch hat immer die Wahl. Sie haben Ihre Wahl getroffen, andere wählen anders. Wollen Sie die verurteilen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. B.
    Was für eine Argumentation .... Glaube ohne Kirche ....klar man kann alles oder nichts glaube .... fragt sich nur, was dann daran christlich sein soll. Man kann natürlich auch ohne Wasser schwimmen .... so wird erzählt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. B.
    Wenn ich von der "Überregionalen Tageszeitung" und ihren Redakteuren richtig informiert bin,dann schreien diejenigen am lautesten welche die Predikt nicht angehört oder vorher gegangen sind.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. B.
    "PREDIGT!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. H.
    nebenbei bemerkt: Recht haben Sie, wir hams auch mit Scheibfehler verstanden, was sie sagen wollten; wir sind doch keine kleingeistigen und überheblichen besser-wissenden-wollenden Oberlehrer......
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. F.
    Vor Gott sind alle Menschen gleich....vllt. einfach mal erinnerlichen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. B.
    Ja .. was darf/soll ich daraus schließen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. F.
    "für empörte gottesdienstbesucher ist die sache damit erledigt!" warum geilen sich dann hier wieder so einige derart auf, die meinen, alles besser zu wissen, was die katholische (und nicht nur die) lehre betrifft, was familie bedeutet? in der natur können sich auch nur 2geschlechtliche tiere fortpflanzen, egal ob hund, katze, rehe, wildschweine .... alle tiergattungen haben auf natürliche weise einen partner und eine partnerin, sonst wäre die tierwelt schon längst ausgestorben. vielleicht müsste der "homosapiens" auch mal ausgerottet werden, dann wäre auf dieser erde wieder ruhe eingekehrt und es gäbe keine kriege, querdenker und dampfblauderer mehr!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. D.
    Im Prinzip geht es nicht um die katholische Lehre, sondern um Gottes Wort. Gottes Wort sagt, dass Gott die Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Die Entschuldigung der Priester macht deutlich, dass der Mainstream, die Angst vor Menschen größer ist, als die Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott. Eine traurige Entwicklung.
    L.G. Martin Dobat
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten