Miriam Sendner ist sehr dankbar: "Frank hat so vielen Menschen geholfen, jetzt helfen die Menschen uns." Der Tod ihres Mannes und des Familienvaters sei "unfassbar". Er ist nur 46 Jahre alt geworden. Aber sie, die zwei 12- und 15-jährigen Kinder sowie die mittlerweile erwachsenen Zwillingssöhne des Verstorbenen, würden Trost darin finden, dass Freunde ihre Anteilnahme ausdrücken und zum tatkräftigen Helfen kommen.
Frank Sendner aus Fährbrück: Ein Helfer bei den Überflutungen im Ahrtal
Frank Sendner verunglückte am 2. Mai bei einem nächtlichen Unwetter mit Überschwemmungen im eigenen Keller. Er hatte ein großes Herz und war außergewöhnlich tatkräftig. Zuletzt besaß er mit dem Hubertushof Fährbrück und als Operator für Abbrucharbeiten zwei Firmen.
Sowohl Frank Sendners Onkel, Alfred Sendner, als auch Marco Hetterich aus Hausen wollen Spendenkonten einrichten, um Franks Frau und seine vier Kinder zu unterstützen. Marco Hetterich hat vor knapp drei Jahren mit Frank Sendner die Initiative "Fluthilfe Dernau – Mainfranken hilft" ins Leben gerufen. Das war nur wenige Tage nach der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 im Ahrtal. Die Hilfsgruppe hat viel in und um Dernau an der Ahr geholfen: mit Geld- und Sachspenden, Benefizaktionen und Manpower.
Hilfsinitiative für das Ahrtal bittet jetzt selbst um Unterstützung für die Familie aus Fährbrück
Frank Sendner war das Gesicht der Initiative. Er sah sich als "unkomplizierter Netzwerker und Vermittler", berichtet Marco Hetterich. Oft sei er persönlich zum Helfen im Ahrtal gewesen. Der Mitgründer der Initiative bat nun über die Dernau-WhatsApp-Gruppe um Hilfe für die Familie seines Freundes. Nachdem die Polizei die Räume in Fährbrück wieder freigegeben hatte, kommen viele Freunde aus nah und fern zum Aufräumen.
Im Haus, dem Keller, den Gasträumen, Nebenräumen und im Garten, überall stand am Wochenbeginn noch dreckiges Wasser. Der feine Schlamm drang in jede Ritze. Etliches Mobiliar und viele Gebrauchsgegenstände wurden von den 25 Helferinnen und Helfern am Montag in den Abbruchcontainer geworfen. Es wird still und eifrig aufgeräumt im Hubertushof.
Er "hätte das Gleiche getan": Freiwillige Feuerwehr Estenfeld hilft auf dem Hubertushof
Mit dem Saubermachen hat die Freiwillige Feuerwehr Estenfeld schon am Samstag angefangen. Dort war Frank Sendner aktiver Feuerwehrmann. "Er war oft bei den Einsätzen da und ein sehr integrierter Feuerwehrmann", sagt Kommandant Konrad Hasch. Der Kommandant verspricht: "Frank bleibt ein Teil unserer Mannschaft."
Die Feuerwehrkameraden drückten mit ihrer spontanen Hilfsaktion für die hinterbliebene Familie ihr Beileid aus. "Was wir in der Feuerwehrfamilie wirklich gut können, ist Kameradschaft zu leben, zuzupacken und einander gegenseitig zu helfen", schrieben die Estenfelder Kommandanten auf die Homepage der Feuerwehr. Ohne zu Zögern hätten die Estenfelder beim Reinigen des Hubertushofs mitgeholfen.
"Unser auf tragische Weise im Unwetter verstorbener, langjährig aktiver Feuerwehrkamerad, hätte das Gleiche getan – für uns und für jeden anderen", weiß Kommandant Hasch. Er bedankt sich auch bei der Gemeinde Estenfeld. Sie hatte für die Hilfsaktion die vier Feuerwehrfahrzeuge und zusätzlich den Gemeindebus für den Transport der Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt.
Hinweis: Eine frühere Version des Artikels enthielt eine Passage, in der es um das Eventcenter Hubertushof und den Biergarten ging. Da es aktuell unterschiedliche Darstellungen der Eigentumsverhältnisse gibt, haben wir diesen Teil entfernt.