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Würzburg
An Würzburgs Tresen darf wieder gebechert werden, Frust gibt's trotzdem
Nach langer Pause werden die Corona-Beschränkungen in Würzburger Kneipen gelockert. Wie sich Betreiber dazu äußern und warum trotz Erleichterung auch Frust herrscht.
In der Würzburger Musikkneipe Tscharlie ist der Tresenbetrieb schon wieder im vollem Gange.
Foto: Thomas Obermeier | In der Würzburger Musikkneipe Tscharlie ist der Tresenbetrieb schon wieder im vollem Gange.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:29 Uhr

Seit Mittwoch darf in Würzburger Kneipen unter bestimmten Bedingungen wieder getanzt, gesungen und am Tresen getrunken werden. Eine entsprechende Regelung wurde kürzlich in einem Kabinettsbeschluss festgehalten. Demnach entfallen Masken- und Abstandspflicht, dafür sind Musik und Tresenbetrieb wieder erlaubt – sofern die Kneipenbetreiber nur Geimpfte und Genesene sowie PCR-Getestete einlassen. Eine Regelung die Würzburger Kneipenbetreiber begrüßen, wenn auch mit Vorbehalten.

Hannelore Weigand, Betreiberin der Musikkneipe Tscharlie in der Sanderstraße, ist zufrieden: "Jetzt haben wir endlich unser Tscharlie zurück", sagt sie am Telefon. Die vergangenen Monate seien beschwerlich gewesen, so wirklich sei bei all den Beschränkungen kein Kneipengefühl aufgekommen. Nun sei plötzlich alles anders. Die Menschenmassen strömten vor allem am Wochenende nun wieder in ihre Kneipe, seien aufgedreht und gut gelaunt. Dies habe jedoch nicht nur Vorteile.

Würzburger Musikkneipe Tscharlie: Viel Verständnis für Kontrollen

"Die Leute meinen, sie müssten eineinhalb Jahre Pandemie in ein paar Tagen wieder reinholen", sagt Weigand. Dies habe zur Folge, dass die Leute deutlich ungeduldiger und lauter seien als früher. "Das ist wie wenn sie ein Kind tagelang einsperren und dann plötzlich rauslassen." Für die Einlasskontrollen gebe es dennoch viel Verständnis, sagt Weigand, die in ihrem Betrieb Geimpfte, Genesene und PCR-Getestete einlässt. "Die jungen Leute sind alle geimpft. Was mich überrascht hat, ist das viele Gäste im Alter von 30 bis 45 häufig ihre Zertifikate vergessen."

Bei ihrem Personal hinterlasse der Zusatzaufwand durch die Kontrollen jedoch Spuren, sagt die Tscharlie-Betreiberin. "Ich habe hier einige, die sagen, sie wollen nicht mehr in der Gastro arbeiten, weil es so stressig ist."

Auch Werner Schneider, Betreiber der Kneipe Biertümpel im Mainviertel begrüßt die Lockerungen, sagt jedoch: "Die neuen Regeln muss man jetzt einhalten, damit man überhaupt ein Geschäft machen kann." Er wollte die neuen Regeln erst am kommenden Wochenende umsetzen, weil das sehr viel Organisationsaufwand für ihn darstelle: "Das ist schwierig zu kontrollieren, ich brauche extra Personal für die Tür."

Biertümpel-Betreiber: Beschränkungen sollen komplett fallen

Auch sei nicht sicher, dass die neuen Regeln auch tatsächlich das Geschäft ankurbeln würden, sagt Schneider. "Viele Gäste bleiben weg, weil sie sich nicht impfen lassen wollen." Überhaupt sei er der Ansicht, dass in der Gastronomie sämtliche Beschränkungen fallen sollten: "Es ist jetzt genug Zeit zum Impfen gewesen. Jeder der wollte, konnte sich impfen lassen."

Ganz so verdrießlich wie Kneipenwirt Schneider sieht Tscharlie-Betreiberin Weigand die Beschränkungen nicht. Sie sagt jedoch auch: "Manchmal habe ich mir schon gewünscht, dass sich einer der Politiker mal selbst hinter die Theke stellt und das mitmacht." Schließlich, so Weigand, seien die vergangenen Monate mit immer neuen Bestimmungen wirklich sehr belastend für die Würzburger Kneipen gewesen.

 
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  • H. S.
    Naja, Konflikt-Potential gibt es in so gut, wie jedem Job! Gute Arbeitgeber schicken Ihre Mitarbeiter sogar in Seminare, in denen den Kollegen der richtige Umgang mit so einer Situation beigebracht wird.
    Ich sehe bei den Kneipen jedoch nur die relativ dünne finanzielle Decke, und die zusätzlichen Kosten, die für die, durch die durchaus berechtigten Kontrollen, entstehen.
    Was mich jedoch skeptisch macht ist die hohe "angebliche" Impfquote bei den sehr jungen Menschen. Einen gefälschten Impfpass, oder ein gefälschtes Impfzertifikat kann man heute so leicht erlangen dass es einen nur grausen kann.
    Den sehr teuren, gefälschten Impf-Pass, müssen sich nur die Leute kaufen, die von Computern nicht so viel Ahnung haben. Die kennen Computer halt nur als Spiele-Konsolen.
    Wer sich da aber besser auskennt, baut sich seinen QR-Code für sein persönliches Impf-Zertifikat locker selbst zusammen...
    Man könnte das sehr sicher über den Personalausweis regeln, Doch da hat man absolut versagt...
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  • J. S.
    Für den "Stressfaktor" beim Personal gibt es doch eine "entsprechende Entschädigung". Genau, das Trinkgeld. Warum arbeiten denn so viele im Gastgewerbe? Weil´s sich am Ende auch lohnt.
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  • G. W.
    Einer der Wirte sagt: " viele Gäste bleiben weg, weil sie sich nicht impfen lassen wollen".
    Da könnte man ja fast den Zusammenhang ableiten, daß die Impfunwilligen am meisten bechern und daher die liebsten Kunden sind.
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  • U. A.
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  • P. S.
    Wenn die PCR-Tests erstmal was kosten, wird das schlagartig weniger werden. Insbesondere, da die Impfung für Männer unter 30 nicht ganz so unkompliziert ist, wie immer geschrieben wird. Nach Schweden und Dänemark, setzt jetzt auch Finnland die Impfung mit Moderna aus. Ob Biontech da besser ist, bleibt fraglich.
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  • G. W.
    Die ca.74.000 Alkoholtoten pro Jahr in Deutschland halten kaum jemanden vom Saufen ab.
    Aber die paar Komplikationen pro Millionen Impfungen führen dazu, dass die Menschen Verschwörung plärren und fest davon überzeugt sind, die Mächtigen, also Gates, Merkel, Xi und Lauterbach würden die Menschheit brutal mittels Impfstoff dezimieren wollen.
    Da müsste ich schon etliche Liter Schnaps konsumieren, um mir solche wirren Gedanken zu eigen machen zu können.
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  • P. H.
    Bitte geben Sie eine Quelle an.
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  • P. H.
    Nach einer mRNA-Impfung ist das Risiko einer Herzmuskelentzündung etwas erhöht, Stand Ende Mai waren es 421 Fälle in der EU (bei ca. 197 Mio Impfungen mit mRNA), besonders bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern. Dass jetzt Moderna bei dieser Gruppe in Skandinavien abgesetzt wird, möglicherweise treten da etwas mehr Fälle auf oder es ist ein statistischer Effekt, weil es eben nicht zu viele solcher Fälle gibt (Gott sei Dank).

    Dazusagen muss man allerdings, dass bei einer Corona-Infektion auch Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen auftreten, bei jungen Männern 6 x häufiger als bei mRNA-Geimpften und bei jungen Frauen 20 x häufiger.
    Quelle: (z.B.) https://www.br.de/nachrichten/wissen/untersuchung-von-myokarditis-nach-mrna-impfung,SZl3bKq
    (es gibt aber auch weitere Veröffentlichungen mit diesem Inhalt)
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  • H. M.
    Dass die Leute "deutlich lauter" sind können wohl alle Anwohner aus Sander-, Gerberstraße und Juliuspromenade usw. wohl bestätigen. Auch war am letzten Wochenende wieder deutlich mehr Schmutz in den genannten Straßen zu finden. Der Zusammenhang zwischen Schmutz, nächtlichem Lärm und der Wiedereröffnung der Gastronomie war sehr deutlich!
    Bei allem Verständnis für die Gastronomie in Würzburg.............die ganannten Probleme sind seit Jahren bekannt und es wird nicht gehandelt!
    Die Stadt Würzburg scheint sich hierfür ja nicht zu intereressieren!
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  • H. I.
    Wir nutzen seit gestern 3G Plus in unserer Heckenwirtschaft. Der Aufwand ist im Vergleich zum Nutzen auf jeden Fall gerechtfertigt. Die Gäste sehen es bis auf ganz wenige Einzelfälle sehr positiv und sind auch entsprechend vorbereitet.
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  • P. S.
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  • R. A.
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  • S. K.
    da freut sich der Würzburger Einwohner und Hotelgast...

    heute morgen 6 Uhr eine Gruppe grölend mit der Musikbox
    volle Dröhnung vorm Walfisch...

    ich hatte in meiner Jugend keine Zeit
    unter der Woche bis morgens saufen zu gehn...

    bin ich froh
    nicht dort wohnen zu müssen!!!
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  • H. A.
    Interessant, arbeiten ja aber mit Stress wollen viele dann doch nichts zu tun haben. Da fragt man sich doch ob viele nur noch Geld fürs nichts tun bekommen wollen? Wahrscheinlich ist genau auch das der Grund warum viele nur noch studieren wollen und unser Fachkräftemangel deshalb so groß ist.
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  • D. P.
    Interessant, dass Arbeit und Leistung automatisch mit Stress verbunden wird. Es gibt positiven und negativen Stress. Negativer Stress bzw. negative psychische Belastungen gilt es seitens der Arbeitgeber zu vermeiden oder zu reduzieren. Das ist nicht (nur) meine Meinung, auch das Bundesgesundheitsministerium und die Krankenkassen fordern das ein. An sich ist das auch nicht weiter verwunderlich, denn ein körperlich und psychisch gesunder Mensch ist leistungsfähiger. Die Belastungen für Fachkräfte in der Gastronomie sind besonders hoch, zusätzliche Aufgaben mit Konfliktpotenzial machen das nicht unbedingt besser.
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  • A. D.
    Denken Sie nur in der Gastronomie sind die Belastung hoch?Sie haben keine Ahnung.
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