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Würzburg
Alles wird teurer: 7 kleine Tipps, wie Sie im Alltag einfach sparen können
Trotz steigender Preise gut leben - kann man das überhaupt in diesen Zeiten? Ja, sagt die  Würzburger Verbraucherexpertin Iris Graus. Und erklärt, wie das geht.
Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Nudeln, Milch oder Butter sind teuer geworden. Wenn man sparen muss, lohnt es sich die Preise zu vergleichen.
Foto: Getty Images | Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Nudeln, Milch oder Butter sind teuer geworden. Wenn man sparen muss, lohnt es sich die Preise zu vergleichen.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:32 Uhr

Preis-Schock im Supermarkt und an der Zapfsäule: Durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine steigen die Preise für Lebensmittel, Öl, Gas und Strom immer weiter. Doch Lohn oder Rente steigen in den seltensten Fällen in gleicher Höhe. Viele Menschen haben weniger Geld zur Verfügung. Doch wie kann man Kosten sparen? Iris Graus, Ernährungsexpertin vom Verbraucherservice Bayern in Würzburg, hat diese kleinen Tipps.

1. Kochen Sie selbst – und zwar regional und saisonal

Iris Graus ist Meisterin der Hauswirtschaft beim Verbraucherservice Bayern in Würzburg.
Foto: Iris Graus | Iris Graus ist Meisterin der Hauswirtschaft beim Verbraucherservice Bayern in Würzburg.

Fertigprodukte enthalten häufig nicht nur viele ungesunde Inhaltsstoffe, sondern sind auch viel teurer als eine selbst gekochte Mahlzeit. Daher rät Ernährungsberaterin Iris Graus: "Kochen Sie selbst." Am besten saisonal und regional, das spare Transportwege und sei nachhaltiger. Welches Gemüse gerade Saison hat, erfährt man auf dem Saisonkalender des Bundeszentrums für Ernährung (www.bzfe.de). Auch den Kaffee, um morgens in die Gänge zu kommen, sollte man nicht regelmäßig beim Bäcker um die Ecke kaufen, sagt Graus. Lieber selber kochen. Kostet ein Becher Kaffee 2,50 Euro, rechnet sich das. 

2. Kaufen Sie richtig ein und halten Sie Vorrat

Günstige Ernährung, fängt beim Einkaufen kann, sagt Graus. "Oft lohnt es sich, Zutaten, die man gut lagern kann wie zum Beispiel Haferflocken, Nüsse, Trockenfrüchte, Linsen, Bohnen und Nudeln in größeren Mengen zu kaufen, wenn diese gerade im Angebot sind." Hamstern sei damit aber nicht gemeint. Wichtig: Man sollte hier immer die Grundpreise vergleichen, denn es lauern viele Fallen. Hilfreich sei eine Einkaufsliste, sagt die Beraterin: "Wer sich vorher gut überlegt, was er braucht, spart viel Geld, denn er gibt sein Geld nicht für unnötige Dinge aus." Und: "Werfen Sie vor dem Einkaufen einen Blick in den Kühlschrank und sehen nach, was Sie noch haben und was verwertet werden muss."

3. Verschwenden Sie weniger Lebensmittel

Viel zu viele Lebensmittel landen in Deutschland in der Tonne - obwohl sie oft noch genießbar sind.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Viel zu viele Lebensmittel landen in Deutschland in der Tonne - obwohl sie oft noch genießbar sind.

Der Großteil der Lebensmittelverschwendung (52 Prozent) findet im privaten Haushalt statt. Pro Person landen im Jahr 85 Kilogramm genießbare Lebensmittel im Müll. Ein Grund dafür ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Doch: Viele Lebensmittel sind Tage, Woche oder sogar Monate nach dem MHD noch problemlos genießbar. "Vertrauen Sie auf die eigenen Sinne und prüfen Sie selbst, ob ein Lebensmittel noch gut ist", sagt Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafel Deutschland. In vielen Supermärkten gibt es Stellen, an denen Lebensmittel, die dem MHD nahe sind viel günstiger verkauft werden. Des Weiteren gibt es oft Facebook-Gruppen oder Webseiten, wo Menschen Lebensmittel verschenken, die sie nicht mehr brauchen: Stichwort Foodsharing.

4. Sparen Sie Heizkosten durch die richtige Dämmung

"Mit der Abdichtung von Fenster- und Türfugen lässt sich in älteren, unsanierten Häusern aus den 60er und 70er Jahren einiges an Heizkosten einsparen", sagt die Verbraucherberaterin. Abdichten lassen sich diese Fugen und Spalten mit Gummiprofilen und Dichtungsbändern aus Schaumstoff. Auch Kältebrücken in der Wohnung gilt es zu vermeiden. So bringe es wenig Ersparnis, wenn man nur ein Zimmer in der Wohnung heizt, sagt Graus: "Besser ist es die Wohnung gleichmäßig zu beheizen, aber einige Grad weniger, also 19 statt 21 Grad." Und ihr Extra-Tipp: "Reinigen Sie vor jeder Heizperiode ihre Heizkörper. Denn eine dicke Staubschicht vermindert die Wärmeeffizienz."

5. Wechseln Sie nicht ständig Strom- und Gasverträge

Manche tun wechseln jährlich den Anbieter für Strom oder Gas. Viele wittern hier ordentlich Sparpotenzial. Doch die Beraterin vom Verbraucherservice sagt: "Selbst der günstigste Anbieter wird irgendwann einmal teurer." Man solle kritisch und genau überprüfen, ob der Energieanbieter die Preise auch langfristig halten kann. Graus' Tipp: "Bleiben Sie bei diesen Börsenschwankungen beim regionalen Anbieter."

Die Beraterin empfiehlt, Geräte nicht im Standby zu lassen. Also Schalter umlegen und Geräte komplett ausstellen - "da können Sie zusätzlich Kosten sparen". Auch der Tausch von Glühbirnen gegen LEDs lohne sich: "Auch wenn der Einkauf der LEDs zunächst einmal Geld kostet, sparen Sie am Ende ordentlich Strom."

6. Prüfen Sie Ihre Verträge für Mobilfunk, Festnetz und DSL

Auch bei den Verträgen für Mobilfunk, Festnetz und DSL können Sie Geld sparen. Hier empfiehlt die Verbraucherzentrale Bayern ebenfalls, die Preise der unterschiedlichen Anbieter zu vergleichen. "Solide Mobilfunkverträge bekommen Sie oft schon für weniger als zehn Euro pro Monat", sagt Carina Schütz, ebenfalls Beraterin beim Verbraucherservice Bayern in Würzburg. Seit März 2022 können Verbraucher viele Verträge mit automatischer Vertragsverlängerung schneller kündigen. Bevor man einen Handyvertrag abschließt, sollte man sich genau überlegen, welcher Vertrag zu einem passt, so Schütz. Telefonieren Sie viel? Brauchen Sie in erster Linie Datenvolumen? Benötigen Sie eine Auslandsoption? Welches Netz soll es sein? Je konkreter Ihre Vorstellungen sind, desto besser, so die Verbraucherschützerin.

7. Trinken Sie mehr Leitungswasser

Leitungswasser ist gesund, günstig und schont die Umwelt.
Foto: Marius Becker, dpa | Leitungswasser ist gesund, günstig und schont die Umwelt.

Es muss nicht immer Mineralwasser sein: "Leitungswasser zu trinken ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern schont auch den Geldbeutel", sagt Graus. Laut dem Umweltbundesamt ist das Leitungswasser in Deutschland von sehr guter Qualität. Experten gehen davon aus, dass Leitungswasser gesund und frei von Schadstoffen sowie Krankheitserregern ist. Eine strenge Trinkwasserverordnung gibt die Qualität für Leitungswasser vor. Auch in vielen Restaurants ist es inzwischen normal, Leitungswasser zum Essen zu bestellen. "Trauen Sie sich einfach", sagt Graus.

 
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  • R. G.
    Das mit den Strom- und Gasversorgern stimmt so nicht. Wäre ich jetzt im Grundtarif meines lokalen Versorgers, hätte ich monatliche Mehrkosten in Höhe von 200 €. Seit ich das erste Mal gewechselt habe, habe ich immer gespart. Selbst die einmalige Insolvenz eines Versorgers hat daran nichts geändert.
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  • U. S.
    Zitat: "Selbst der günstigste Anbieter wird irgendwann einmal teurer."

    Genau, irgendwann. Dann hat man das Recht zu kündigen und sucht sich wieder den günstigsten Anbieter.

    Auf Vorrat einkaufen aber nicht hamstern? Man erkläre mir bitte den Unterschied. Denn sowie man etwas kauft das im Angebot ist und davon "mehr" nimmt gilt man inzwischen als Hamsterer. Es kam sogar vor, dass der Kunde von der Dame an der Kasse mit genuschelten Bosheiten bedacht wird. Selbst miterlebt!
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  • G. B.
    Bleiben Sie bei diesen Börsenschwankungen beim regionalen Strom- und Gas-Anbieter.
    In Würzburg ist dieser (WVV) halt eher teuer.
    Ab und zu mal wechseln, schadet nicht - und am besten nicht zum billigsten, sondern vielleicht zu einem mit guten Kundenbewertungen. Da kann man trotzdem einiges sparen.
    Riesige Rabatte für Neukunden (die wohlmöglich erst im Nachhinein gutgeschrieben werden) hingegen sind mit Vorsicht zu genießen -insofern hat die Verbraucherschützerin natürlich recht.
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  • B. F.
    Der Verbraucher wird schon seit langem doppelt abgezockt, nicht nur die Preise steigen offiziell, man macht die Verpackungen einfach kleiner, und zahlt so doppelte Erhöhung...doch das ist nichts Neues, das findet schon seit Jahren statt !
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