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Würzburg
Allee oder Ampel: Müssen in der Ludwigstraße zwei Bäume fallen?
In der Ludwigstraße dürfen Fußgänger in Zukunft nur noch an einer Ampel über die Fahrbahn. Doch dafür müssten zwei Bäume weichen. Darüber wird nun kontrovers diskutiert.
In der Ludwigstraße soll eine Fußgängerampel installiert werden. Dafür müssten zwei Alleebäume gefällt werden.
Foto: Johannes Kiefer | In der Ludwigstraße soll eine Fußgängerampel installiert werden. Dafür müssten zwei Alleebäume gefällt werden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 23:49 Uhr

Auf einen Fußgängerüberweg komplett verzichten oder zwei alte Alleebäume in der Ludwigstraße fällen? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats. Nach einer ersten Diskussion wurde die Entscheidung vertagt.

Es geht um den Zebrastreifen an der Einmündung Eichstraße/Theresienstraße, der dort in der Nähe von zwei Bushaltestellen Sinn macht, aus rechtlichen Gründen aber nicht bleiben kann: Durch die neue Busspur stadtauswärts wird die Ludwigstraße in diesem Bereich künftig drei Fahrspuren haben, so dass eine Fußgängerquerung nur noch mit Ampel erlaubt ist, wie Baureferent Benjamin Schneider im Ausschuss erläuterte.

Für Ampelmasten müssen die Bäume weichen

Die Aufstellung von Ampelmasten sei allerdings auf beiden Seiten nur möglich, wenn die dort stehenden Bäume entfernt werden. "Der Wurzelbereich ist so stark ausgeprägt, dass wir dort keine Ampelanlage bauen können, ohne dass die Bäume betroffen sind", sagte Schneider.

Aus Sicht des Baureferats gibt es nur zwei Alternativen: Den Fußgängerüberweg ersatzlos streichen oder die beiden Alleebäume fällen und die Überquerung der Straße mit Fußgängerampeln ermöglichen.

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Die Meinungen im Puma gingen dazu auseinander: Während ÖDP-Stadtrat Raimund Binder die Bäume um jeden Preis erhalten will, können sich FDP/Bürgerforum und die CSU einen Wegfall der Fußgängerquerung nicht vorstellen und würde der Fällung der beiden Bäume zustimmen, "wenn auch ohne Begeisterung", wie der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth betonte.

Auch die Grünen wehren sich gegen eine Lücke in der Allee und fordern, die beiden Bäume zu erhalten oder zumindest in einer der Nebenstraßen durch Neupflanzungen zu ersetzen. "Es ist nicht sachgerecht, die Bäume ersatzlos zu fällen", sagte Grünen-Stadtrat Niklas Dehne.

Anderer Standort für Ampeln möglich?

Er schlug zwei mögliche Alternativen vor: Entweder ein Zebrastreifen mit Mittelinsel oder eine Verlegung der Ampelmasten in Richtung der beiden Einmündungen der Theresien- und der Eichstraße. Um die zweite Variante möglich zu machen, könnten laut Dehne die beiden Querstraßen zu Einbahnstraßen umgewidmet werden. Dadurch könne der Straßenquerschnitt verkleinert werden, um Platz für die Ampelmasten mit dem nötigen Abstand zu den Bäumen zu schaffen.

Benjamin Schneider hält einen anderen Standort für die Aufstellung der Ampelmasten allerdings für "nicht realistisch". Und für einen Zebrastreifen mit Mittelinsel biete der Straßenquerschnitt mit drei Fahrspuren auf zehn Metern Breite nicht genug Platz, betonte der Baureferent. Prüfen muss das Tiefbauamt die beiden Vorschläge trotzdem: Auf Antrag von Raimund Binder wurde die Entscheidung mit Mehrheit vertagt.

 
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Kommentare
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  • alexlosert@aol.com
    Hört endlich auf mit diesem Ampel-Wahn in Würzburg! Frankfurter Straße auf gesamter Länge gefühlt 100 Ampeln, alle immer rot, noch dazu da die Strabafahrer sadistische Freude an ihrer Möglichkeit der Vorrangschaltung haben! Zebrastreifen in der Ludwigstraße ist voll ausreichend. „peterlesbub“ beschreibt das Problem exakt. Wenn da ne Ampel hinkommt, dann nicht wegen den Fußgängern, sondern wegen den querenden und kürzenden Fahrzeugen aus den Nebenstraßen. Wo bleibt der „Klimabürgermeister“?
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Wär doch kein Problem, die beiden Seitenstraßen zu Einbahnstraßen zu machen (wie vorgeschlagen), dann ist Platz für die Ampeln UND die Bäume.
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  • k.a.braun@web.de
    Zwei wertvolle Stadtbäume sollten Grund genug sein, die Straßenplanung noch einmal gründlich zu überdenken. Im Zweifelsfall wäre der Verzicht auf die Busspur die beste Lösung.
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  • clubfan2@gmx.de
    Macht doch eine Fußgängerzone draus zwinkern
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  • georg-ries@web.de
    Es ist doch schön, wie viele Verkehrsplaner h. c. sich hier versammeln! grinsen
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  • ToDietz@web.de
    Vielleicht könnte man statt einer Ampelanlage den Bau einer Seilbahn in Betracht ziehen.
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  • Erding
    Neueste Meldung Holz am Bau und damit auch Holzhäuser werden immer teurer. Einfach dies beiden Bäume fällen und für den Häuserbau nutzbringend weiter verwenden. Holz ist und bleibt ein wertvoller und unersetzliches Baumaterial. Brauchen wir nicht mehr Wohnungen? Ein Umdenken ist notwendig. Die Zeit für reines Kuschelwunschdenken ist vorbei. Bäume stehen lassen oder aufwändig umpflanzen um jeden Preis? Totholz auch so "eine Geschichte". Sähen - Ernten -sähen bzw. Pfanzen -Ernten in der übernächsten Generation, das sind die Gebote der Gegenwart für die Zukunft.
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  • bd123
    Kann man die bestehenden Bäume nicht als "Ampelmasten" bzw. als "Ampelträgermasten" nutzen und die Ampeln, wie in den USA, an einem Stahlseil über die Straße hängen? Kreativität ist gefragt. Meine Meinung.
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  • diener
    In einer Welt von Ausschüssen , Bürokratien kriegen wir nichts mit normalen
    Menschenverstand mehr hin .
    Warum kann man dies nicht so lassen wie es ist und die Bäum bleiben , wir brauchen
    keine Ampelanlage . Warum hat man bei der Erstellung der neuen Busspur an
    eventuelle Veränderungen gedacht .
    Dafür werden doch viele Leute bezahlt sich rechtzeitig Gedanken zu machen und sich selber und der Bevölkerung nicht noch mehr Probleme zu bereiten .
    Das zahlen ja alles nur wir Steuerzahler und das in einer Stadt , welche doch überall
    am Hungertuch nagt .
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  • reutjo
    die gute alte "Stadtpolizei"

    muss wieder her. Da regelte der Schutzmann im weis.sen Mantel Verkehr....
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  • kej0018@aol.com
    Lasst es doch einfach so wie es ist.
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  • Kauz
    Zwei Bäume fällen das ist natürlich Krass! Da möchte ich echt nicht mehr Leben!
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  • martina.biedermann@stadtbau-wuerzburg.de
    Bäume erhalten wäre schön und Zebra ist zwingend notwendig , beides zusammen macht auch wirtschaftlich Sinn - sollte doch machbar sein - und später vielleicht noch die Allee Richtung Theaterstraße wieder vervollständigen
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  • rebnik
    Oooh bringt doch endlich diesen elenden Autoverkehr aus der Stadt raus, dann braucht der Bus keine Extraspur und der Zebrastreifen kann einfach bleiben wie er ist.
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  • sg.wuerzburg@t-online.de
    Ließen sich nicht einfach die Fundamente der bereits vorhandenen jetzigen Schilder bzw. genau diese Masten für den Fußgängerüberweg auch für die Ampeln weiternutzen?
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  • rolandroesch@web.de
    Was die Stadt neu pflanzt an Bäumchen ist sowieso lachplatte die eher für Legoland tauglich sind. Tempo 30 und jeweils recht und links 2 Parkplätze weg und jeder sieht Fußgänger rechtzeitig
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  • Mainkommentar
    Superversagen der Politik. Euch braucht echt niemand. Man kann auch Ampeln auch einfach sein lassen und wie bisher mit einem Zebrastreifen die Straße überqueren. Wenns denn sein muss auch mit einer Mittelinsel. Warscheinlich wird da jetzt wieder wochenlang sinn und nutzlos diskutiert. Am Ende wird eine Verwaltung wieder das Geld der Bürger und Steuerzahler für eine absolut Sinnlose Sache verbrassen und für einen schon bestehenden Überweg gleich nach einer Jahrelangen Planung (die natürlich auch wieder sinnlos Geld gekostet hat) eine Baustelle für Jahre einrichten. Die Politik und die Behörden schaffen sich ab.
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  • peterlesbub
    Ich kenne die Situation vor Ort gut. Fakt ist, dass einerseits dieser Zebrastreifen, gerade am Morgen zu Schulbeginn (Riemenschneider-, Siebold- und Maria Ward Schule) sehr stark genutzt wird. Andererseits habe ich dort noch nichts von Problemen mitgekommen, weil der Rückstau vom Berliner Platz regelmäßig über den Zebrastreifen hinausreicht und die Fußgängerquerung dort gut funktioniert, zumal er gut einsehbar ist.
    Eine Ampel macht dort einfach keinen Sinn, zumal ich bestreite, dass sich alle Fußgänger dort daran halten. Es wäre Schilda in Reinkultur.
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