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WÜRZBURG
Aktion gegen sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche
Opfer von sexueller Gewalt rufen zu einer Aktion vor dem Würzburger Dom auf.
Foto: Theresa Müller | Opfer von sexueller Gewalt rufen zu einer Aktion vor dem Würzburger Dom auf.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:34 Uhr

Zuerst gibt es eine Aktion vor dem Dom – danach ein Podiumsgespräch im Burkardushaus: Am Mittwoch, 12. Dezember, steht in Würzburg das Thema „sexueller Missbrauch“ im Mittelpunkt.

Laut einer Mitteilung des Ordinariats diskutieren im Burkardushaus ab 19 Uhr mit Bischof Franz Jung unter dem Titel „Sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche“ der Betroffene Godehard Herzberger, Ex-Bundesministerin Christine Bergmann (Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs), und Hans-Joachim Salize vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Professor Salize gehörte zu den Autoren der von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Missbrauchsstudie (MHG-Studie).

Betroffene rufen auf: „Macht das Licht an, auch in Würzburg“

Vor der Veranstaltung im Burkardushaus beteiligten sich um 17.45 Uhr Betroffene aus der Region und darüber hinaus vor dem Würzburger Dom an der Aktion der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) „MachtLichtAn“. Die kfd fordert: „Schafft verkrustete Machtstrukturen ab! Setzt unabhängige Missbrauchsbeauftragte ein! Verändert die kirchliche Sexualmoral! Erneuert die Kirche!“.

Das Motto der Würzburger Aktion lautet: „Macht Licht an, auch in Würzburg“. Den Angaben der Organisatoren Alexandra Wolf und Bernhard Rasche zufolge wollen sie und andere Betroffene „gemeinsam für eine wirkliche Aufklärung des Missbrauchs der Kirche eintreten“ und mit Taschenlampen oder Laternen „ein deutliches, ein sichtbares und leuchtendes Zeichen setzen“.

„Es ist eine Aktion von Betroffenen für Betroffene, die so wohl einzigartig in der Bundesrepublik ist und wohl auch die erste“, sagt Alexandra Wolf. Sie beschuldigt einen Geistlichen der Diözese Würzburg des sexuellen Missbrauchs. Wolf hat den Traum, „nicht nur das Hauptportal des Doms zu erhellen, sondern eine Menschenkette zu bilden, die bis zum Generalvikariat, bis zum Kirchenarchiv reicht, in dem die Akten ruhen, zu denen so viele Betroffene und Menschen, die Missbrauch aufklären wollen, keinen Zugang haben“.

Alexandra Wolf und Bernhard Rasche haben nicht nur andere Betroffene und Unterstützer zum Mitmachen eingeladen, sondern auch den Würzburger Bischof Franz Jung. Weitere Infos stehen in ihrem Flyer, welcher am Ende des Artikels zum Download bereit steht. Infomaterial zur kfd-Aktion gibt es im Internet unter: www.kfd-bundesverband.de

 

 
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Kommentare
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  • Wuerzburgerkind
    Wer Missbrach überlebt hat,
    gehört zu den mutigsten und stärksten Menschen
    in unserer Gesellschaft,
    ausgestattet mit Sensibilität, Mitgefühl
    und einem hohen Maße an Kreativität.
    Diese Menschen sind über sich selbst hinausgewachsen
    und haben Unvorstellbares geleistet
    - nur viele von ihnen wissen das gar nicht!

    (von Petra Pauls - aus "Das kleine Buch der Heilung" )

    Ich wünsche mir ganz viele dieser mutigen und starken Menschen bei der Aktion "MachtLichtan".
    Sobald wir mehr als 157 sind (die offizielle Zahl aus der MHG Studie für Würzburg) erleuchten wir auch die Dunkelziffer....
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  • Wuerzburgerkind
    Weil wir auch das sind,
    was wir gestern waren,
    bewahren wir die Erinnerung
    an das Helle
    und an das Dunkle.

    Wissend, dass das Dunkle
    im Hellen verschwindet.

    Weil wir morgen werden,
    was wir heute auch sind,
    zünden wir täglich
    beständig, beharrlich und geduldig
    jedes Licht und jedes Feuer an,
    das wir in und um uns finden.
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