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Gastbeitrag von Bernhard Rasche: Opfer werden nicht gehört
Redaktion
 |  aktualisiert: 24.04.2013 18:33 Uhr

Der aktuelle Streit um die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche macht mich sprachlos und wütend. Wütend machen mich vor allem die Ausführungen des Würzburger Bischofs Friedhelm Hofmann. Er spricht von transparenter Aufarbeitung, von einem beispiellosen finanziellen Entgegenkommen. Das ist lächerlich, wenn man bedenkt, dass ein Opfer einmalig 4000 Euro Entschädigung bekommt und der Täter ein Ruhestandsgehalt von monatlich 6000 Euro. Ein Missbrauchsopfer bekommt nicht formlos eine Entschädigung oder einen Zuschuss für eine Therapie. Man muss einen Fragebogen ausfüllen und seinen Therapieplan offenlegen. Das ist absolut unzumutbar. Mein Therapieplan geht niemanden etwas an. Soviel zum Thema Datenschutz, der der Kirche ja angeblich so wichtig ist. In Wahrheit geht es ihr dabei nicht um den Schutz der Opfer, sondern um den der Täter.

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