Freude und Erleichterung bei va-Q-tec: Die Übernahme durch den schwedischen Finanzinvestor EQT ist perfekt. Bis zum letzten Tag des Übernahmeangebots war offen, ob genügend Aktionärinnen und Aktionäre ihre Firmenanteile verkaufen.
Voraussetzung der Übernahme war, dass Anlegerinnen und Anleger auf das Angebot von EQT eingehen und ihre Aktien für 26 Euro pro Stück abgeben, so dass die Schweden 62,5 Prozent an dem Würzburger Isolierspezialisten halten.
Viele verkauften am letzten Tag ihre Anteile
In den vergangenen Wochen hatte Firmenchef Joachim Kuhn bei den Anteilseignern geworben, das Angebot anzunehmen. Alle Aktionäre und Aktionärinnen wurden per Brief und später per Postkarte kontaktiert, va-Q-tec schaltete zudem großflächig Werbung auf Finanzportalen.
Donnerstagmittag, in den letzten Stunden der Zeichnungsfrist, dann die Vollzugsmeldung: Die Hürde von 62,5 Prozent wurde überschritten. Wie erwartet, haben viele Aktionäre und Aktionärinnen am letzten Tag verkauft. Am Stichtag um 13 Uhr lag die Annahmequote bei 69,77 Prozent, teilte die Bieterin mit. Insgesamt 5.894.685 va-Q-tec-Aktien wurden demnach verkauft.
Betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen
Damit ist der Weg frei für die angedachte Umstrukturierung beim Würzburger Dämmstoff- und Verpackungs-Hersteller. Der Finanzdienstleister EQT will va-Q-tec aufspalten und das Geschäft mit dem Verkauf und der Vermietung von Tiefkühl-Behältern für die Pharma-Branche mit dem schwedischen Containerspezialisten Envirotainer fusionieren. EQT hält bereits Mehrheitsanteile an Envirotainer.
Firmengründer und -chef Joachim Kuhn hat angekündigt, unter dem Titel"va-Q-tec 2.0" wie bisher an energieeffizienten Innovationen zu arbeiten, beispielsweise für industrielle Anwendungen oder Kühlketten in der Lebensmittelindustrie. Betriebsbedingte Kündigungen schloss der va-Q-tec-Chef aus. Bereits vor Weihnachten hatten va-Q-tec-Vorstand und -Aufsichtsrat der Übernahme zugestimmt.
Kurssprung auf der Zielgeraden
In den vergangenen Wochen war unklar, ob es dem schwedischen Investor EQT gelingt, die angestrebte Mehrheitsbeteiligung über die Namensaktien im Streubesitz zu holen. Zwei Tage vor Ende der Zeichnungsfrist musste die Aktie innerhalb eines Tages einen Wertverlust um 8,7 Prozent hinnehmen.
Am Dienstag lag der Wert zwischenzeitlich bei 22,70 Euro pro Aktie - so niedrig wie seit Bekanntgabe der Übernahmepläne Mitte Dezember 2022 nicht mehr. Erst auf der Zielgeraden ein Kurssprung: Am Zeichnungstag lag die Aktie bei 25,70 Euro und damit nur knapp unter den 26 Euro je Aktie, die EQT den Aktionärinnen und Aktionären geboten hat.