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Würzburg/Schweinfurt
AfD hofft auf mehr Franken im Bundestag
Die AfD hat es zuletzt geschafft, auch ohne bekannte Namen gewählt zu werden. Um in Unterfranken Präsenz zu zeigen, geht die Partei nun aber einen ungewöhnlichen Weg.
Unter den 14 bayerischen AfD-Bundestagsabgeordneten sind bislang keine Unterfranken. Bezirksvorsitzender Richard Graupner würde das gerne ändern.
Foto: Daniel Karmann, dpa | Unter den 14 bayerischen AfD-Bundestagsabgeordneten sind bislang keine Unterfranken. Bezirksvorsitzender Richard Graupner würde das gerne ändern.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:04 Uhr

14 Bundestagsabgeordnete aus Bayern stellt die AfD bislang. "Leider nur zwei aus Franken", sagt Richard Graupner, der unterfränkische Bezirksvorsitzende. Um das zu ändern, geht die Partei einen nicht ganz alltäglichen Weg: Man importiert einfach ein bekanntes Gesicht.

So hat die AfD im Wahlkreis Würzburg dieser Tage Hansjörg Müller als Direktkandidaten nominiert. Der 52-Jährige ist zwar unter anderem in Würzburg aufgewachsen und war dort eigenen Angaben zufolge sogar in der Jungen Union aktiv, politisch engagierte er sich bislang allerdings in Oberbayern. 2017 kandidierte Müller, der als Rechtsaußen bei der AfD gilt, im oberbayerischen Wahlkreis Traunstein, über die Landesliste zog er in den Bundestag ein. Nachdem er in diesem Jahr dann bei der Nominierung des Traunsteiner Direktkandidaten überraschend durchfiel, heuerte er in Würzburg an.

Graupner: Das sind lokale Entscheidungen

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller
Foto: Timm Schamberger | Der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller

Müller, der auch AfD-Vize in Bayern ist, aufzustellen, sei "eine Idee des Kreisverbands Würzburg" gewesen, sagt Bezirkschef Graupner. Er habe da keinen Einfluss genommen, sagt er. Er freue sich aber, wenn Franken innerhalb des Landesverbands gestärkt werde. Auch die Bewerbung des Mittelfranken René Jentzsch, der nun in Unterfranken als AfD-Bundestagkandidat für Main-Spessart antritt, sei eine "lokale Angelegenheit", sagt Graupner. "Da lassen sich unsere Mitglieder von niemandem reinreden."

Die Vermutung, dass es bei der Bestellung von Jentzsch auch darum gegangen sein könnte, mit dem Main-Spessart-Kreisvorsitzenden Kurt Schreck einen eher gemäßigten AfD-Politiker als Wahlkreis-Bewerber zu verhindern, will Graupner nicht kommentieren. Schreck gilt als Anhänger von Co-Parteichef Jörg Meuthen, Graupner wird eher dem rechten Lager um Co-Parteichef Tino Chrupalla zugeordnet.

In den Wahlkreisen Schweinfurt und Bad Kissingen schickt die AfD derweil mit Kreisrat Bernd Schuhmann (Schwebheim) sowie der Stadt- und Kreisrätin Freia Lippold-Eggen lokal bekannte Bewerber ins Rennen um Bundestagsmandate.

Wie wird die Landesliste aufgestellt?

Wer es letztlich als Abgeordneter nach Berlin schafft, darüber entscheidet die Position auf der bayerischen Landesliste. Wann, wo und wie die beschlossen wird, ist nach Einschätzung von Richard Graupner noch völlig offen. Einen Mitglieder-Parteitag mit 600 bis 700 Teilnehmern, wie ihn die AfD favorisiere, schließe er persönlich angesichts von Corona fast schon aus. Alternativ überlege man die Organisation eines Delegierten-Parteitags oder aber auch eine "Urwahl der Liste per Brief", nachdem sich die Kandidaten zuvor digital vorgestellt haben. Dann könnten die Mitglieder, "eventuell sogar durch das Verteilen von bis zu drei Stimmen pro Bewerber wie bei der Kommunalwahl", über die Reihung auf der Landesliste entscheiden, sagt Graupner.  

 
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  • J. B.
    Der Fluch von Würzburg für die AfD: Erst 2017 der Thiel, Rohrkrepierer.....dann 2018 der geheime Landtagskandidat, dessen Name nicht genannt werden darf und nun der Schwubsel Müller, bekannt von seiner berühmten Berliner Rede vor dem Brandenburger Tor zum Aufruf einer verfassungsgebenden Versammlung um das Grundgesetz abzuschaffen und eine neue Verfassung zu schaffen oder seine Pöbel Attacke am Frankfurter Flughafen und seine Körpereigenen Antigene gegen Covid. Müller die Gallionsfigur der Querdenkerbewegung!
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  • B. L.
    Hoffe das die AfD dritt stärkste Partei wird. Und nicht weit weg, von 20 %
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  • L. W.
    @ Franken48

    Und ich hoffe, dass Ihre Wünsche unerfüllt bleiben.
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  • S. F.
    Hoffe das der liebe Herrgott vorher noch Hirn regnen lässt!
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  • A. F.
    Und ich bin für gar keine Navis im Bundestag ...
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  • D. E.
    Da wird eher Lothar Matthäus Bundestrainer der Nationalmannschaft.
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  • L. W.
    Also ich hoffe

    auf ganz wenig Abwärts für Deutschland im nächsten Bundestag.

    Franken gerne, aber nicht gerade die Braunen.
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    Was will die Nazi-Truppe im Bundestag???
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  • E. S.
    Vielleicht, dass es endlich "Aufwärts für Deutschland" geht, aber bitte ohne "Nazis"!
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    A steht für abwärts. Eine tiefer stehende Partei gibt es nicht mehr!
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  • R. F.
    ... und die Frauen ?
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    Mehr Franken gerne!!!
    Mehr AfD - AUF KEINEN FALL!!!!!!!
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  • S. F.
    Bin überzeugter und stolzer Franke. Aber nich mit solchen "Volksvertretern" im Bundestag.
    Die Schlimmsten Narzis und Judenhasser kamen damals leider aus Franken. Julius Streicher und Konsorten.
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  • M. S.
    Zitat: "Nachdem er in diesem Jahr dann bei der Nominierung des Traunsteiner Direktkandidaten überraschend durchfiel, heuerte er in Würzburg an."

    Tja peinlicher geht es nicht mehr, da kann man die Kanditatur von Hansjörg Müller im Wahlkreis Würzburg schön reden wie man möchte. Bezeichnend auch, dass einer der wenigen gemäßigten Kandidaten dieser unsäglichen "Partei" keine (mehr) hat. Die AfD marschiert stramm nach rechtaußen und der Pöbel folgt ihr.
    Der durchaus intelligente Prof. Bernd Lucke dürfte sich angesichts dieser Entwicklung noch heute als Mitbegründer dieser Chaotengruppe ärgern.

    Auch wenn ich sonst sehr dafür bin, dass Franken und fränkische Berwerber irgendwo ins Amt kommen hoffe ich, dass im Herbst dieser Kelch an Franken vorbei geht.
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  • M. F.
    Wenn man mehr Franken im Bundestag haben möchte muss man nicht die AFD wählen. Mann kann auch fränkische Abgeordnete der anderen Parteien in den Bundestag wählen.
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  • W. T.
    Zum beispiel die Schwarzen es werden ja noch Masken gebraucht.
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