Eine neue Regelung im Würzburger Dallenbergbad sorgte diese Woche für Ärger. Bislang konnten Frühaufsteher zwischen 6 bis 8.30 Uhr zu einem günstigeren Tarif schwimmen gehen. Weil jedoch zu viele Besucher das Angebot genutzt hätten, dann aber einfach länger geblieben sind, gelten nun strengere Regeln.
Jetzt müssen die Frühschwimmer um 8.30 Uhr das Bad verlassen, neue Gäste dürfen dann erst wieder um 9 Uhr aufs Gelände. Das Schwimmbad spart damit nach eigenen Angaben an heißen Tagen zwischen 50 und 60 Euro.
- Ärger statt Schwimmen: Neue Regeln im Dallenbergbad
Wer außerhalb von Würzburg in aller Frühe schwimmen möchte, hat schlechte Karten. Keines der größeren Schwimmbäder in der Region – mit Ausnahme des Geißbergbads in Veitshöchheim – öffnet regulär vor neun Uhr. Jedoch würde sich das Gros der Besucher längere Öffnungszeiten sowieso eher in den Abend hinein wünschen. Das ergaben stichprobenartige Nachfragen dieser Redaktion.
"Wir sind nicht Würzburg"
Von Seiten des Freibads in Karlstadt und dem Triamare in Bad Neustadt heißt es, es gebe schlichtweg keinen Bedarf für ein Frühschwimmer-Angebot. Ein Betrieb vor neun Uhr würde sich auch betriebswirtschaftlich nicht rechnen, erklärt eine Sprecherin der Stadt Karlstadt. Selbst für einen Schwimmer müsste dann die Kasse besetzt und das Becken beaufsichtigt werden. "Wir sind nicht Würzburg. Das gibt's einfach nicht her", bestätigt Joachim Stöhr, Betriebsleiter des Triamare.
Auch im Silvana in Schweinfurt gibt es kein solches Angebot. Der Grund: Vor den regulären Öffnungszeiten seien – teilweise schon ab 7 Uhr – die Bahnen durch Schulklassen und Behörden wie die Feuerwehr und die Polizei belegt. "Als Sportbad legen wir darauf viel wert", erklärt eine Sprecherin der Schweinfurter Stadtwerke. "Gerade die Schulklassen sollen in Ruhe schwimmen können – abseits des wuselnden Bäderbetriebs."
Ein Angebot für Senioren
In Veitshöchheim können Frühaufsteher jeden Mittwoch und Sonntag ab 7 Uhr schwimmen gehen – allerdings zum regulären Preis. "Wenn jemand dann den ganzen Tag bleibt, spielt das für uns keine Rolle", sagt Bürgermeister Jürgen Götz.
Wer in der KissShalis-Therme zwischen 9 bis 11 Uhr schwimmen geht, spart sogar Geld. Die Betreiber spendieren eine Gratis-Stunde. "Für uns ist das eine Win-win-Situation", betont eine Sprecherin. "Gerade Senioren schätzen die morgendliche Ruhe und gleichzeitig entzerren wir die stark frequentierten Badezeiten." Dass die Therme künftig noch früher öffnet, stünde allerdings nicht zur Debatte.
Keine Änderungen beim Sandermare
Auch das Würzburger Sandermare, für das ebenfalls die Würzburger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (WVV) zuständig sind, bietet das Frühschwimmen zwischen 6 bis 8 Uhr weiter an. Denn anders als beim Dallenbergbad findet im Sandermare im Anschluss das Schulschwimmen statt. Dass Badegäste einfach länger bleiben, ist hier ausgeschlossen.
Beim SV Würzburg 05 öffnen sich die Pforten des vereinseigenen Wolfgang-Adami-Bads werktags um 6 Uhr, "und zwar ganzjährig", wie SV-05-Präsident Thomas Lurz betont. Von 6 bis 7 Uhr erfolgt der Zugang über den Seiteneingang und wird vom Bademeister kontrolliert, danach öffnet der Haupteingang mit Kasse. "Der Bedarf ist sehr groß", sagt Lurz. "Meist stehen die Frühschwimmer um 6 Uhr schon vor der Türe und warten."
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Verdienstvoll wäre es, wenn die Mainpost mal jemanden vor Ort schicken (Dalle, Adami, Sandermare) und die Schwimmer interviewen würde. Das könnte mal ein schöner Artikel werden.
Die Rechnung geht daneben.