zurück
Leinach
Ärger in Leinach im Landkreis Würzburg: Dreister Abholer an der Wasserzapfstelle sorgt für Unverständnis
Dreiste Auswüchse sind aufgrund steigender Temperaturen und zunehmender Trockenheit mit dem Betrieb der öffentlichen Wasserzapfstelle im Leinachtal verbunden. Akuten Handlungsbedarf sahen Verwaltung und Gemeinderat nun, nachdem jüngst ein Tankfahrzeug dort 17 Kubikmeter Wasser aufnahm - bei einer erlaubten Abgabe von maximal 500 Liter je Abhol-Vorgang.
Aufgrund fehlender Niederschläge ist die Warteschlange, wie im Symbolbild zu sehen, an der Wasser-Zapfstelle in Leinach deutlich länger als gewöhnlich. Ein Nutzer (nicht im Bild) befüllte dort kürzlich ein Tankfahrzeug für Lebensmittel mit 17 Kubikmeter statt der zulässigen maximalen Abgabemenge von 500 Liter je Abhol-Vorgang.
Foto: Herbert Ehehalt | Aufgrund fehlender Niederschläge ist die Warteschlange, wie im Symbolbild zu sehen, an der Wasser-Zapfstelle in Leinach deutlich länger als gewöhnlich.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:30 Uhr

Dreiste Auswüchse sind aufgrund steigender Temperaturen und zunehmender Trockenheit mit dem Betrieb der öffentlichen Wasserzapfstelle im Leinachtal verbunden. Akuten Handlungsbedarf sahen Verwaltung und Gemeinderat nun, nachdem jüngst ein Tankfahrzeug dort 17 Kubikmeter Wasser aufnahm - bei einer erlaubten Abgabe von maximal 500 Liter je Abhol-Vorgang.

Fehlende Niederschläge veranlassen Gartenfreunde, Obstbauern, Winzer und Eigentümer von Grundstücken des örtlichen Wochenendgebietes, sich zunehmend an der Wasserzapfstelle aus der Quelle der Leinach nahe dem Sportgelände der Spielvereinigung mit dem kostbaren Nass zu versorgen. Dieses außergewöhnliche, freiwillige Angebot bietet die Gemeinde seit Jahrzehnten.

Maximal 500 Liter je Zapfvorgang vorgesehen

Die aktuelle Regelung hierbei sieht eine Entnahme von maximal 500 Liter je Zapfvorgang vor. Die Entnahme wird durch einen Chip gesteuert, der von den Nutzern im Rathaus erworben werden kann. Verschwindend gering ist das zu entrichtende Entgelt von 40 Cent je 500 Liter. Den mit dem Angebot durch die Gemeinde gereichten helfenden kleinen Finger schlug kürzlich ein dreister Abholer aus und nahm stattdessen mehr als die ganze Hand.

Ausgelöst durch die fehlenden Niederschläge war die Warteschlange von Abholern an der Zapfstelle selten länger als in diesem Jahr. Gar für deren Blockade über mehrere Stunden sorgte jüngst ein Tankfahrzeug für Lebensmittel. Durch die Chip-Auswertung und Bilder konnte nachgewiesen werden, dass dieser Abholer den Bogen weit überspannte. Durch die technisch gesteuerte maximale Entnahme von 500 Litern waren für die in das Fahrzeug gefüllten 17 Kubikmeter frischem Quellwasser 35 Tankvorgänge notwendig. Verständlicherweise glichen die Rückmeldungen zu dem dreisten Vorgehen im Rathaus einem Tsunami. Wegen des mit dem Chip-Kauf erfolgten Vertragsabschlusses für ein Jahr sei laut Geschäftsleiter Rainer Reichert eine sofortige Erhöhung des Entgeltes nicht möglich.

"Schindluder" auch in kleinerem Rahmen

In der jüngsten Ratssitzung debattierte der Gemeinderat nun die weitere Handhabe. Nach Erkenntnis der Verwaltung werde über den bekannt gewordenen, bisher einmaligen extremen Vorfall hinaus bei dem Angebot leider oft auch "Schindluder in kleinerem Rahmen" betrieben. Auch wenn er als Obstbauer selbst persönlich betroffen sei, schlug Dritter Bürgermeister Erhard Franz (CSU) eine Erhöhung des Entgeltes auf 50 Cent je Abgabezyklus vor.

Silvia Schmitt (CFW) sagte, dass Abholer mit dem günstigen Wasser der Zapfstelle auch ihre Zisternen für die häusliche Nutzung befüllen würden. Dies belaste die Allgemeinheit unter anderem durch somit anfallende Kanalgebühren, gab Schmitt zu bedenken. Klaus Stockmann forderte deshalb eine Angleichung des Entgeltes der Wasserzapfstelle an die des Wasserbezugs über eine Garten-Wasseruhr. So könne auch die Verkehrsbelastung an der Zapfstelle reguliert und womöglich reduziert werde. Adalbert Franz (UBL) schlug eine Erhöhung auf 70 Cent vor, um auch Rücklagen schaffen zu können, beispielsweise für eine Instandsetzung der Brunnenstube, und um Abhol-Fahrten zu reduzieren.

Letztlich schloss sich das Gremium bei einer Gegenstimme mehrheitlich dem Vorschlag von Silvia Schmitt an, das Entgelt je 500 Liter Abgabe auf 60 Cent zu erhöhen. Die Neufestsetzung wird zum 1. April 2023 gültig.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Leinach
Herbert Ehehalt
CSU
Rathaus Schweinfurt
Silvia Schmitt
Spielvereinigung Leinach
Stadträte und Gemeinderäte
Unternehmen
Wasser
Öffentlichkeit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • fjr
    für den Berichterstatter:
    Gartenfreunde, Obstbauern, Winzer und Eigentümer von Grundstücken des örtlichen Wochenendgebietes, so ist das in Leinach. In Thüngersheim werden alle, die Wasser entnehmen würden und keine Winzer sind, als potentielle Diebe bezeichnet. Siehe Schild an der Entnahmestelle. Das ist der Unterschied zwischen Leinach und Thüngersheim. Wäre auch mal wert für einen Artikel.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sbrenner@arcor.de
    Liebe Leinacher, kurz war ich ein wenig neidisch auf eure Wasserstelle. Aber habt ihr das mal gerechnet? Was kosten bei euch 500 Liter frei Haus? In Wü sind das 99ct (ohne Kanal). Wer brav seine 500 Liter holt spart also (noch) -wow- ca. 60 ct. Dafür holt ihr den Hänger raus, stellt das Fass drauf, fahrt 2 Tonnen durch die Gegend (PKW/km sagen wir mal 30ct)und stellt euch in die Schlange??? Wer mehr als 2km fährt legt so schon drauf und jeder der seine Zeit rechnet kann auf jeden Fall zuhause bleiben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sbrenner@arcor.de
    Da hier ja sogar der Bürgermeister mitliest (finde ich gut), eine Frage: In Wü wird jeder Liter den man einer Zisterne entnimmt und in den Kanal einleitet (Toilette, Waschmaschine...) extra gezählt und die Kanalgebühren berechnet. Ist das in Leinach nicht so? Oder ist das auch falsch wiedergegeben?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • thomashemmerich@web.de
    Einer und dazu noch bekannt (aufgrund der vorliegenden Daten / Aufnahmen) baut Mist, alle anderen müssen nun durch höhere Kosten etc. darunter leiden.

    Wieder eine Kollektivstrafe für alle anstatt gegen den "einen" vorzugehen. Typisch Deutschland.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • markus-lurz@web.de
    Wenn die Wasserentnahme doch bereits durch eine technische Vorrichtung ausgelöst wird (Chip o.ä) warum programmiert man diese dann nicht auf eine Maximalmenge pro 24h ? Das Problem wäre gelöst - ohne viel Aufwand.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • isabellaihrig@web.de
    Ein Witz! Da wird immer maßloser und dreister übertrieben und die Konsequenz der Verwaltung ist eine Erhöhung des Preises um 20 Cent???? Wenn das mit Chips geregelt ist dann muss man die halt so programmieren, dass pro Tag einmal Wasser entnehmen geht und dann entweder nichts mehr oder zum Preis von 15 € z.B. Dann macht's auch dem frechsten keinen Spaß mehr alle anderen stundenlang warten zu lassen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Funkenstern
    Lächerlich warum das erst nächstes Jahr teurer werden soll.
    Das macht unsere Verwaltung aus, lahmarschig und unfähig, schneller zu agieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rainer-reichert@t-online.de
    @ticktricktrack: Danke für die Komplimente, die ich hiermit gerne zurückgebe!

    Der Wasserpreis ist übrigens durch Gemeinderatsbeschluss festgelegt. Diese Preisfestsetzung bildet die Vertragsgrundlage für den Wasserverkauf an der Zapfstelle für ein Kalenderjahr. Da man sich in Deutschland an Vertäge zu halten hat, kann der Wasserpreis nur zum neuen Jahr geändert werden.

    Bitte sich erstmal informieren und Gehirn einschalten bevor man solche beleidigenden Kommentare absetzt.

    Arno Mager, Erster Bürgermeister

    P.S.: Im Übrigen ist die Wasserentnahmemenge nicht auf 500l begrenzt. Dies wurde im Artikel nicht korrekt wiedergegeben. Die tägliche Entnahmemenge ist aufgrund wasserrechtlicher Vorschriften jedoch begrenzt und es ist insofen anstößig, aber nicht unzulässig, mit einem großen Tankfahrzeug vorzufahren und die gesamte Wasssermenge für sich in Anspruch zu nehmen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gebsch.albrecht@web.de
    Na, das bleibt so stehen? Üble Beleidigung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rolandroesch@web.de
    Unglaublich was da abgeht bei den Wassermangel. Wir werden noch höhere Preise in der Zukunft für Wasser bezahlen und erst dann sein Wert erkennen und schätzen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • zwrecht@aol.com
    bitte prüfen Sie mal die mathematischen Angaben. Teilen bitte auch mit, wie denn trotz technischer Vorkehrungen einer 35 mal hintereinander 17.500 Liter (35 x 500 Liter) abfüllen konnte. Bitte auch mal überlegen, warum der Erbauer dieser Zapfanlage diese 3m hoch gebaut hat und dann mit Schlauch zum einfüllen versehen hat. Das ist die Höhe, die die Landwirtschaft braucht um beim Einfüllen ohne Beschädigung anzufahren! Allerdings wird anderswo kein Trinkwasser dafür genommen, sondern meist aufgegebene ehemalige Trinkwasserbrunnen und Versorgungsanlagen. Gibt es solche landwirt. Zapfstellen in Leinach nicht, die kein teures Trinkwasser verwenden? Im übrigen wird hier im Bild der Landwirt unzulässig an den Pranger gestellt. Dessen "Fässchen" fasst höchstens 3 Kubik und keinesfalls 35, wie es im Artikel suggeriert wird. Die SGU bietet in Leinach Trinkwasser umsonst an! Vielleicht sollte das auch berichtet werden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jhuller@gmx.de
    Das Bild oben ist doch als "Symbolbild" gekennzeichnet (auch wenn dessen "Fässchen" immer noch 6x größer ist als die erlaubte Entnahmemenge). Aber der hat bestimmt nur seine 500l geholt,
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • zwrecht@aol.com
    @ derrik: das "Symbolbild" kam erst nach meinem Kommentar! (Hinweis auf aktualisiert: 21.07.2022 15:36 Uhr) - das hat mir die MP auch gemailt, dass sie das als Symbolbild einfügen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ub-ejournals@uni-wuerzburg.de
    Leider steht Ihnen die Kommentarfunktion auf mainpost.de nicht zur Verfügung. Deshalb werden wir Ihren Kommentar nicht veröffentlichen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sbrenner@arcor.de
    Wo steht denn dass es Trinkwasser ist?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • zwrecht@aol.com
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten