Treten bei Kindern Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Husten auf, ist der Besuch von Kindertageseinrichtungen und heilpädagogischen Tagesstätten von kommenden Montag an – nach Besserung der Symptome – nur noch mit einem negativen Corona-Test möglich. Als Reaktion auf den neuen Rahmenhygieneplan für Kindertagesbetreuung, hat das Testmanagement für Stadt und Landkreis Würzburg umgehend Maßnahmen ergriffen, um zusätzliche Testtermine für Kinder zu schaffen. Grund für die Anpassung ist nach Angaben des bayerischen Sozialministeriums die Sorge vor sich ausbreitenden Mutationen.
Wie es in der Pressemitteilung des Landratsamtes heißt, werden PCR- und Antigen-Schnelltests anerkannt. Ein negatives Selbsttestergebnis sei indes nicht ausreichend. Das Testmanagement für Stadt und Landkreis Würzburg habe seine Termine angepasst: Vorläufig bis Monatsende stehen montags bis freitags von 17 bis 19 Uhr PCR-Termine und 50 Timeslots für Antigen-Schnelltests ausschließlich für Kinder bis sieben Jahren zur Verfügung. Am kommenden Sonntag sind weitere 75 Termine für Kinder reserviert, so die Pressemitteilung weiter.
Appell an die Eltern: Lassen Sie erkältete Kinder zuhause
Da die Testzentren schon jetzt ausgelastet sind, appelliert Paul Justice, Leiter des Testmanagements für Stadt und Landkreis Würzburg, an alle Eltern: „Wenn Ihr Kind Erkältungssymptome hat, bleiben Sie bitte zu Hause und kontaktieren Sie einen Kinderarzt.“
Da Kinder zwischen null und sieben Jahren am Testzentrum nur durch Ärzte abgestrichen werden können, müssen diese Testtermine speziell für Kinder vereinbart werden. Das Testmanagement ist aktuell auf der Suche nach weiteren Ärzten für das Testzentrum, um die Kapazitäten für Kinder weiter auszubauen. Aufgrund der weiteren Öffnung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen am kommenden Montag sind am Samstag am Testzentrum auf der Talavera drei Testlinien ausschließlich für Kinder und Jugendliche in Betrieb. Erstmalig werden an der Talavera auch Schnelltests angeboten, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Grundsätzlich gelte aber: Personen mit Symptomen, die auf eine Covid-19 Erkrankung hindeuten könnten, sollen sich zunächst an ihren Hausarzt wenden und in diesen Fällen nicht von sich aus die Corona-Testzentren oder Schnelltest-Stellen aufsuchen. Zu beachten ist dabei, dass auch beim Hausarzt eine vorherige Kontaktaufnahme zwingend erforderlich ist.
Begrüßen Kindergärten die neue Regelung?
Im Kindergarten St. Hildgard in der Innenstadt hält man die neue Regelung für sinnvoll: "Man sieht ja, dass die Virus-Mutationen nun vermehrt in Kindergärten und Schulen auftauchen und, dass Kinder durchaus Überträger sein können. Die Tests geben ein Stück Sicherheit mehr", sagt Petra-Sophie Karl, stellvertretende Leitung der Einrichtung. Die Kita ist beim Thema Corona und Testen schon erfahren, denn sie ist Teilnehmer der Covid-19 Studie an Kitas, die von der Universitätsklinik Würzburg initiiert wurde.
Im Kindergarten St. Barbara im Frauenland ist Kindergartenleiterin Heidi Obermeier angesichts der verpflichtenden Tests hin- und hergerissen. Sie hat in ihrer Kita die Erfahrung gemacht, "dass die Eltern unserer Kita-Kinder sowieso sehr vorsichtig sind und sich oft vorbildlich verhalten". So blieben Kinder mit Krankheitssymptomen zuhause und "wir haben auch öfters erlebt, dass Eltern von sich aus mit ihrem Kind einen Test gemacht haben, um keinen zu gefährden", lobt Obermeier. Deshalb halte sie die verpflichtenden Tests in ihrer Einrichtung nicht unbedingt für nötig, "aber ich weiß natürlich nicht, wie es woanders aussieht". Die derzeitige Sorge um die Mutationen teilt auch sie.
Die Terminvereinbarung für das Testzentrum an der Talavera ist online möglich unter https://www.testzentrum-wuerzburg.de oder per Telefon über die BRK-Hotline unter (0931) 8000 828.