
Am Wiederaufbau Würzburgs nach den Zerstörungen des 16. März 1945 hatte sie bereits großen Anteil, in den 1960er Jahren ging es mit Großprojekten los, und inzwischen bietet sie Wohnraum für 13.000 und damit für zehn Prozent der Menschen in Würzburg: Die Stadtbau Würzburg GmbH, Würzburgs kommunales Wohnungsbauunternehmen, feiert in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen.
Der Geburtstag war am Donnerstag indes nicht der alleinige Hintergrund für ein großes Sommerfest auf Gut Wöllried. Zum Ende des Monats gibt es in dem Unternehmen mit seinen 110 Beschäftigten eine personelle Zäsur: Hans Sartoris, Geschäftsführer seit 2006, geht zum 31. Juli in den Ruhestand.
Zeitweilige Doppelspitze bei der Stadtbau Würzburg
In den letzten vier Wochen seiner Amtszeit gibt es eine – zeitweilige – Doppelspitze, denn Sartoris' Nachfolger Lars Hoffmann ist bereits seit 1. Juli im Dienst. Am Donnerstag hatten die geladenen Gäste – darunter viele Mitarbeiter und Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft – damit Gelegenheit, auch mit dem neuen Chef ins Gespräch zu kommen.
Im Fokus des offiziellen Teils stand jedoch zunächst der langjährige Geschäftsführer Hans Sartoris, dem Oberbürgermeister Christian Schuchardt einen Ring an den Finger stecken durfte – eine Auszeichnung des Verbands der Wohnungsunternehmen, dessen Funktionär Hans Maier nicht nur das langjährige Wirken des bisherigen Stadtbau-Chefs, sondern auch die Bedeutung des kommunalen Unternehmens für bezahlbares Wohnen in Würzburg würdigte.

Neuer Chef will Eignung und Leidenschaft unter Beweis stellen
Seinen derzeitigen "Beziehungsstatus" beschrieb der scheidende Stadtbau-Chef mit launigen Worten. "Seit zwei Wochen hab' ich 'nen Neuen an meiner Seite. Wir sind seit zwei Wochen zusammen – und sind in zwei Wochen wieder auseinander", sagte Sartoris augenzwinkernd mit Blick auf Lars Hoffmann, seinen Nachfolger.
"Für mich ist es ein bisschen so wie beim ersten Besuch bei den Schwiegereltern", beschrieb Hoffmann seinen Part bei der Feier am Donnerstag. Wer "neu in der Familie" sei, müsse auch etwas mitbringen, sagte er und zählte "fachliche Eignung für die Aufgabe" sowie "Leidenschaft für die Themen und die Wohnungswirtschaft in der Stadt Würzburg" auf und merkte an: "Ich glaube, das ist gegeben, aber der Beweis ist noch anzutreten". Die Möglichkeit hat Hoffmann definitiv ab 1. August: Dann ist er alleiniger Geschäftsführer der Stadtbau.