
Der Bau eines neuen Bürogebäudes mit rund 230 Arbeitsplätzen auf dem Grundstück des Landratsamtes in der Zeppelinstraße in Würzburg ist politisch nicht unumstritten. Für Landrat Thomas Eberth (CSU) steht fest: "Die Verwaltung braucht Räume, wo sie effizient arbeiten kann." Deutlich sagte er in der jüngsten Kreistagssitzung: "Wir führen hier keine Verschwendungsdebatte, sondern investieren in den Standort und in das Personal des Landratsamtes."
Die Platzprobleme der Kreisverwaltung in der Zeppelinstraße sind nicht zu übersehen. Beschäftigte der Sozialhilfe arbeiten bereits seit längerer Zeit in Büro-Containern im Garten des Landratsamtes, in manchen Abteilungen sind kleine Räume mit mehreren Personen belegt, wichtige Abteilungen sind in Außenstellen verlagert. Allein für das Jobcenter, das in einem angemieteten Bürokomplex in der Nürnberger Straße untergebracht ist, zahlt der Landkreis eine Miete von 367.000 Euro im Jahr.
Mieten oder Darlehen: Was ist sinnvoll?
Für Eberth stellt sich die Frage, ob es weiterhin sinnvoll ist, Mieten zu bezahlen oder jährlich Zins und Tilgung für ein Darlehen zu leisten. Wie entscheidet sich der Kreistag? Dieser hat sich nun, wie zuvor auch schon der Kreisausschuss, mit den Plänen des Architekturbüros Steimle aus Stuttgart für das "Landratsamt der Zukunft", das auf dem Mitarbeiterparkplatz des Landratsamtes mit einer Tiefgarage geplant ist, beschäftigt.
Gut 57 Millionen Euro soll der neue, zukunftsweisende Behördenbau kosten. Dabei interessiert vor allem die Frage: Können und wollen sich die Kreispolitiker das überhaupt leisten? Denn finanzieren müssen den Bau schließlich die Kommunen über die Kreisumlage. Erste Skepsis gibt es bei Kreisrat Florian Kuhl (FDP). "Ich glaube nicht, dass wir uns das Landratsamt der Zukunft leisten können, ohne die Kreisumlage erheblich anzupassen."
Erst wird der Haushalt beraten, dann über das Landratsamt der Zukunft entschieden
Soll das Architekturbüro daher überhaupt tiefer in die Planungen einsteigen oder kann sich die Kreisverwaltung diese Kosten sparen, wenn der Kreistag das neue Amtsgebäude sowieso ablehnt? Stefan Wolfshörndl, Fraktionssprecher der SPD, sprach sich dafür aus, die nächsten Planungsschritte zu gehen, damit in den Haushaltsberatungen im März 2024 "alle mehr wissen und vielleicht weniger Bauchschmerzen haben". Ein Vorschlag, der im Gremium konsensfähig war.
Im Mai 2024, wenn der Haushalt steht und bekannt ist, wie hoch die Kreisumlage ausfallen wird, soll dann die Entscheidung getroffen werden. Für Eberth steht aber jetzt schon fest: Lehnt der Kreistag den Bau ab, müssen Alternativen gefunden werden.
Hat si ch eigentlich mal jemand Gedanken gemacht, an 2 oder 3 Standorten im Landkreis reine Zweckbauten des Landkreises zu erstellen und Abteilungen dorthin auszulagern?
Mit heutiger www Infrastruktur sollte das kein Problem sein!
Die preisgekrönte Arbeit sieht gut aus, kostet aber viel Geld, da technisch extrem aufwendig. Spezialkonstruktionen eben.....
Ob der Landrat noch zur Einsicht gelangt oder wird das Prinzip "Salamitaktik" verfolgt, "jetzt haben wir schon so viel Geld ausgegeben, jetzt müssen wir das bauen"? Soll ja schon öfter im kommunalen Bereich so gemacht worden sein
Mit den schräggestellten Fensterflächen arbeiten dann fast alle Mitarbeiter quasi im Dachgeschoss. Da brennt dann im Sommer die Sonne herein, was bei den großen Glasflächen eine Beschattung erforderlich macht und bei Regen kann man vermutlich kein Fenster öffnen (falls da überhaupt Fenster sind). Es dürfte technisch anspruchsvoll sein, so ein Glasdach über Jahrzehnte auch regendicht zu bekommen. Besonders teuer und wartungsintensiv wird das auf jeden Fall.
Nachdem hier mit Steuermitteln, also unser aller Geld, gebaut wird, sollte ein neues Ämtergebäute als kostengünstiger Zweckbau in bewährter Bautechnik errichtet werden und nicht als so eine Glaskathetrale, bei der ein Architekturbüro seine Phantasien ausgelebt hat.
In der Realität wird es sich alles in allem wohl auf 1.000€ pro Arbeitsplatz und Monat belaufen…
Ohne Unterhalt und ohne Rückstellungen für Renovierung etc.
Ein stolzer Preis….
Optimist. Noch vor 2 Jahren 2021 hieß es: "Die geschätzten Kosten belaufen sich derzeit auf rund 30 Millionen Euro."
https://www.landkreis-wuerzburg.de/Auf-einen-Klick/Pressebereich/Kreistag-beschlie%C3%9Ft-Erweiterung-des-Landratsamtes-in-der-Zeppelinstra%C3%9Fe-entscheidender-Schritt-f%C3%BCr-das-Landratsamt-der-Zukunft.php?object=tx,2680.5.1&ModID=7&FID=2680.24471.1
Wieviele der 230 Arbeitsplätze brauchen den direkten und ständigen Kontakt zum Bürger? Ich schätze mal nur ein geringer Prozentsatz. Für diese Mitarbeiter und Bürger fände man sicher eine günstigere und bereits existierende Arbeitsstätte. Den Rest schickt man ins Homeoffice. Desweiteren nutzt man das so gesparte Geld für den Ausbau der Digitalisierung! Also bitte sinnvoll investieren und nicht sinnlos konsumieren.
Niemand braucht in Zeiten von Haushaltsproblemen solche Prestigebauten (auch in besseren Zeiten nicht). Dieses (Bundes)Land hat kein Einnahmeproblem sondern ein Ausgabeproblem.
"Denn finanzieren müssen den Bau schließlich die Kommunen über die Kreisumlage"
nicht "Würzburg", sondern der LANDkreis plant das, darauf lege ich schon wert!!
Aber ich fürchte, die ziehen das ohne Rücksicht durch😡
das liebe Geld? Wir, die Steuerzahler, oder?
Gute zeit