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Heidingsfeld
25 Meter hoher Mobilfunk-Sendemast in Heidingsfeld: Bau- und Ordnungsausschuss verweigert seine Zustimmung
In der Eisenbahnstraße wollte die Telekom einen 25 Meter hohen Mobilfunkmasten errichten. Warum es im Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrates keine Mehrheit dafür gab.
Abgelehnt: Am Ostbahnhof in Würzburg-Heidingsfeld steht seit zwei Jahren ein neuer Mobilfunkmast der Deutschen Telekom. Den Bau eines weiteren in der Eisenbahnstraße lehnte der Bau- und Ordnungsausschuss jetzt ab.
Foto: Vanessa Möller | Abgelehnt: Am Ostbahnhof in Würzburg-Heidingsfeld steht seit zwei Jahren ein neuer Mobilfunkmast der Deutschen Telekom. Den Bau eines weiteren in der Eisenbahnstraße lehnte der Bau- und Ordnungsausschuss jetzt ab.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:38 Uhr

25 Meter hoch soll er werden und an seiner Spitze drei Antennen haben: Die Deutsche Telekom plant in der Eisenbahnstraße in Heidingsfeld einen neuen Mobilfunk-Sendemast. Der Bau- und Ordnungsausschuss (BOA) des Stadtrats hat den Plänen allerdings einen Riegel vorgeschoben. Eine für den Bau erforderliche Befreiung von den Festlegungen des Bebauungsplans wurde mit knapper Mehrheit von neun zu acht Stimmen abgelehnt.

Am Ostbahnhof steht seit zwei Jahren ein ebenfalls 25 Meter hoher Mobilfunkmast

Wie der neue Sendemast aussehen soll, kann man sich ganz in der Nähe anschauen: Am Ostbahnhof steht seit zwei Jahren ein ebenfalls 25 Meter hoher Mobilfunkmast. Für das schmale Grundstück zwischen Eisenbahnstraße und den Bahngleisen, auf dem die Telekom einen weiteren bauen möchte, ist im Bebauungsplan als Nutzung "Bahnanlage" festgesetzt, davon hätte der BOA eine Befreiung erteilen müssen.

"Alle beschweren sich über Netzlücken, aber niemand will die Sendemasten"
Joachim Spatz -Stadtrat (FDP/Bürgerforum)

Widerstand dagegen kam unter anderem von CSU und SPD. CSU-Stadtrat Kurt Schubert befürchtet eine zu hohe Strahlungsbelastung in der Nähe von Wohnhäusern und will daher "einen weiteren Mast mit riesiger Sendeleistung nicht akzeptieren, wenn am Ostbahnhof schon einer steht."

"Ich wage auch zu bezweifeln, dass so viele Antennen notwendig sind."

Kerstin Westphal (SPD) argumentierte mit der Beeinträchtigung des Ortsbilds. Während den Grundstückseigentümern im "Städtle" durch eine Satzung die Gestaltung der Dachlandschaft vorgeschrieben werde, dürften Mobilfunkanbieter "einfach solche Spargel" planen, sagte Westphal: "Da ist mehr Kreativität gefragt. Ich wage auch zu bezweifeln, dass so viele Antennen notwendig sind." Auch Petra Pohl (Linke) wunderte sich über den "großen Mast mitten im Dorf".

Die Errichtung von Sendemasten wird von der Stadt genehmigt

Die Errichtung von Sendemasten wird von der Stadt genehmigt, der Betrieb der Mobilfunkantennen von der Bundesnetzagentur. Eine so genannte Standortbescheinigung wird nur dann erteilt, wenn die gesetzlich festgelegten Grenzwerte der elektromagnetischen Strahlung eingehalten werden. Laut Übersichtskarte der Bundesnetzagentur gibt es in Heidingsfeld mehr als ein Dutzend Mobilfunkantennen, die meisten davon auf Gebäudedächern.

"Wir wissen nicht, warum ein zusätzlicher Mast in so einem kurzen Abstand erforderlich ist"

"Wir wissen nicht, warum ein zusätzlicher Mast in so einem kurzen Abstand erforderlich ist", sagte Baureferent Benjamin Schneider im Ausschuss. Bei Gesprächen mit der Telekom über einen anderen Standort sei deutlich geworden, "dass ein richtiges Konzept der Mobilfunkanbieter für Sendemasten im Stadtgebiet nicht wirklich vorhanden ist." Ein Antrag der SPD-Fraktion auf Einrichtung eines runden Tisches der Stadt mit den Mobilfunkanbietern wurde Anfang Mai vom Stadtrat abgelehnt. Auch einen städtischen Mobilfunkbeauftragten als Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger wird es nicht geben.

"Wir können solche Masten nicht einfach ohne Einbeziehung der Bürger aufstellen"

Im BOA sprach sich lediglich Joachim Spatz (FDP/Bürgerforum) für den Standort in der Eisenbahnstraße aus: "Alle beschweren sich über Netzlücken, aber niemand will die Sendemasten", betonte Spatz und sprach von "gefühlten Ängsten, die nur ganz wenig mit Physik zu tun haben". Anderer Meinung ist die ÖDP, die elektrosensible Menschen besser schützen möchte und es begrüßt, dass durch die BOA-Entscheidung ein Zeichen gesetzt wurde: "Wir können solche Masten nicht einfach ohne Einbeziehung der Bürger aufstellen", schreibt der Fraktionsvorsitzende Raimund Binder in einer Pressemitteilung.

 
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  • E. T.
    Während mich die Sendemasten auf den Dächern nicht stören, so stört der 25 Meter Turm schon sehr das Bild. Denn möchte ich gerne weg haben. Sehr Bedauerlich, dass die Antenne vom Dach des Ostbahnhofs weichen musste und dieses Schandfleck genehmigt wurde.
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  • R. E.
    Niemand braucht 5G - außer den Telekom’s um Geld zu machen.
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  • H. P.
    Ich kenne mich nicht so aus. Macht die Telekom mit 5G mehr Geld als mit 4G?
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  • B. S.
    "großen Mast mitten im Dorf": Das Städtle als Dorf zu bezeichnen, finde ich merkwürdig. Die andere Frage wäre, wie dier Strahlenbelastung tatsächlich aussieht. So scheint mir die Entscheidung sehr gefühlsmäßig ausgefallen zu sein
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  • J. N.
    Wieviele Sendemasten stehen in den Stadtteilen Frauenland, Sanderau oder Altstadt direkt auf Dächern von Wohngebäuden. Wen interessiert da die "Strahlenbelastung"? So ein Schwachsinn.
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