Wenn die Brücke Rottendorfer Straße ab Beginn des kommenden Jahres gesperrt wird, um Abriss und Neubau vorzubereiten, müssen sich nicht nur Kraftfahrzeuge Richtung Frauenland und Hubland andere Wege suchen: Auch der Fuß- und Radverkehr braucht Alternativen. Eine davon ist die neue Siligmüllerbrücke und in ihrer Verlängerung die Salvatorstraße.
Sie wird deshalb noch in diesem Jahr zwischen Mönchberg- und Hermann-Schell-Straße bergauf einen Radweg bekommen, dem 20 Pkw-Stellplätze weichen müssen. Das hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) in seiner jüngsten Sitzung mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen.
"Perlenkette" aktueller Maßnahmen
Tiefbau-Chefin Annette Messerer und Verkehrsplaner Niklas Malsch sprachen im Puma von einer ganzen "Perlenkette" aktueller Maßnahmen, um die Rad- und Fußverkehrsbeziehungen zwischen der Innenstadt, Grombühl und Frauenland rechtzeitig vor der dreijährigen Sperrung der Brücke Rottendorfer Straße zu verbessern. Perle Nummer eins: Derzeit wird in der Schweinfurter Straße als Teil der Hauptradachse 4 auf Höhe der Raiffeisenstraße eine Ampel-Querung für Fußgänger und Radfahrende angelegt, die bis Ende des Jahres fertig sein soll.
Perle Nummer zwei: Aus der Johann-Sperl-Straße als Verlängerung der Raiffeisenstraße bis zur Siligmüllerbrücke – zuletzt nur noch als Zufahrt für den Baustellenverkehr beim Bau der Siligmüllerbrücke genutzt – wird ebenfalls noch in diesem Jahr ein breiter Fuß- und Radweg. Im kommenden Frühjahr werden dann Begleitgrün und Bäume gepflanzt. Außerdem wird es auf der Ostseite des Hauptfriedhofs künftig zwei neue Zugänge und einige Pkw-Stellplätze für Friedhofsbesucher geben.
Auf Siligmüllerbrücke war nicht genug Platz für Radweg
Einzige Engstelle für den Radverkehr bleibt die neue Siligmüllerbrücke, auf der nicht genug Platz für einen Radweg oder Radstreifen war. Unmittelbar danach als Querung des Stadtrings und im unteren Teil der Salvatorstraße hat das Tiefbauamt aber bereits einen Radstreifen bis zur Mönchbergstraße eingerichtet. Der wird nach dem Puma-Beschluss nun im steilsten Stück bergauf bis zur Hermann-Schell-Straße durch einen von der Fahrbahn baulich getrennten und 2,10 Meter breiten Radweg fortgesetzt. Zusammen mit einem 1,80 Meter breiten Gehweg ist das ist dann der dritte und letzte Teil der Perlenkette.
Der städtische Bauhof wird laut Messerer in den kommenden Wochen zunächst die Bushaltestellen in der Salvatorstraße barrierefrei ausbauen und dann den Rad- und Fußweg anlegen. Die Radachse 4 wird auch nach der Sanierung der Brücke Rottendorfer Straße, die bis Ende 2026 dauern soll, noch ein gutes halbes Jahr als Ausweichroute gebraucht: Für 2027 ist nämlich eine Sanierung der Hermann-Kober-Brücke, also der Fuß- und Radbrücke zwischen Beethovenstraße und Gneisenaustraße, geplant.
Entscheidung fiel mit großer Mehrheit
Die Maßnahme wurde mehrfach im Radverkehrsbeirat diskutiert, der zugestimmt hat. Im Puma gab es zwar einige Bedenken wegen des Wegfalls von zwanzig freien Stellplätzen in unmittelbarer Nähe der Missio-Klinik, die Entscheidung fiel aber trotzdem mit großer Mehrheit von zwölf zu fünf Stimmen. Messerer und Malsch schlugen als Gegenmaßnahme vor, die Nutzung der Stellplätze auf der anderen Straßenseite mit Parkscheiben zeitlich zu befristen, um Langzeitparker zu verhindern.
Hinweis der Redaktion: In der ursprünglichen Version hieß es, dass "außerdem das Klinikum Würzburg Mitte auf dem Missio-Grundstück ein eigenes Parkhaus plant". Dies ist aber laut Daniela Kalb, Marketing & Unternehmenskommunikation des Klinikum Würzburg Mitte, nicht richtig. "Es bestehen keine Pläne, an der KWM Missioklinik ein Parkhaus zu errichten", so Kalb.
weg zun nehmen ist schon unmöglich - aber nicht
für die Fahrradlobby.
Würzburg macht ( e ) Spaß
wo in der Politik alle unisono tönen, es müsste vieeel mehr für Familien mit Kindern getan werden. Sobald es aber wirklich darauf ankommt, sind Kinder (wieder) ureigenste Privatsache der Eltern (s. Corona, s. Bildungsmisere, etc.), und wer sich nicht entweder selber kümmern oder privat eine Betreuung leisten kann, leiste sich auch besser keine Kinder. So sieht es aus.
"Wer Straßen baut erntet Verkehr" gilt genauso für Fahrradwege.
- ein lapidarer Satz , der die Unfähigkeit der Stadtplaner zeigt.
Forderung: nach der Fertigstellung der Rottendorfer Brücke sollen beide Brücken Einbahnstraßen sein, der freie Fahrstreifen bleibt dann dem Radverkehr.
Würzburgs Konzept für den Radverkehr ist eine Blamage. Schade
das Gestupfel geht munter weiter - Würzburg pur: "den gelungenen Kompromiss erkennt man daran, dass alle damit unzufrieden sind". Mal wieder ein paar (100) m Fahrradweg im/ ins Nirwana, und wer sich zu sicher fühlt, muss es am Ende(!) bitter büßen...
Vielleicht sollte der Umweltbürgermeister sich mal jeden Tag abwechselnd zu Fuß und per Fahrrad durch die Stadt bewegen und dem "PUMA" mitteilen, welchen Handlungsbedarf es wo tatsächlich gibt (vorausgesetzt, er fällt nicht dabei selber einer der Würzburger Verkehrsspezialitäten zum Opfer).
Zur Auswahl stehen z. B. mit Müllcontainern, Fahrrädern und Scootern vollgestellte Gehwege, durch die "Rollis" auf die Fahrbahn gezwungen werden, "gezackte"/ im Nichts endende Fahrradwege, Gefahrenschwerpunkte beim Zusammentreffen von Fahrzeugen und Fußgängerverkehr usw. usf. Mit dem Verschwindenlassen von Parkplätzen wird es definitiv nicht getan sein - die Alternativen zum Autofahren müssten (weit!!) attraktiver werden.
Sind zumindest harte Worte, die hoffentlich auch noch eine Begründung erhalten...