zurück
Würzburg
17 Jahre nach Simone Strobels Tod: Australische Polizei nimmt jetzt den 42-jährigen Ex-Freund in Perth fest
Die australische Polizei bestätigt die Festnahme. Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich bei dem Verdächtigen um Simones Ex-Freund, gegen den auch in Würzburg ermittelt wird.
Seit 17 Jahren ungeklärt: Der Tod von Simone Strobel aus Rieden (Lkr. Würzburg). Jetzt wurde ein 42-jähriger Mann in Australien festgenommen.
Foto: dpa, NSW Police Media | Seit 17 Jahren ungeklärt: Der Tod von Simone Strobel aus Rieden (Lkr. Würzburg). Jetzt wurde ein 42-jähriger Mann in Australien festgenommen.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:31 Uhr

In die Ermittlungen zum Tod von Simone Strobel in Australien kommt wieder Bewegung. Mehr als 17 Jahre nach dem mysteriösen Tod der jungen Kindergärtnerin aus Rieden (Lkr. Würzburg), hat die australische Polizei einen 42-jährigen Mann in der Stadt Perth festgenommen.

Die Festnahme stehe "in Zusammenhang mit laufenden Ermittlungen" bestätigte zunächst ein Polizeisprecher der New South Wales Police, ohne auf den Fall einzugehen. In Lismore, jener Stadt, in der Simone zu Tode kam, erhielt die Journalistin Cathy Adams von den "Lismore City News" aus Polizeikreisen jedoch die Bestätigung: Die Festnahme stehe in Zusammenhang mit den Ermittlungen im Fall Simone Strobel. 

Name das Ex-Freundes steht auf einer Gerichtsliste

Alter und der Festnahmeort passen zu dem bisherigen Hauptverdächtigen: Simones Ex-Freund, gegen den in Lismore und Würzburg ermittelt wird. Er lebt in Perth mit seiner australischen Frau und beteuert seine Unschuld. Der Name das Ex-Freundes steht auf einer dieser Redaktion vorliegenden Gerichtsliste, er wurde bereits am Montag in West-Australien dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Nun soll er am Mittwoch nach Sydney gebracht werden, wo er am Donnerstag zu den aktuellen Ermittlungsergebnissen Stellung nahmen soll. Dazu zeigt das australische Fernsehen bereits Bilder bei der Festnahme.

Ein australisches Fernsehteam filmte die Festnahme des 42-Jährigen in Perth live mit. Die Bilder wurden von der Polizei zur Verfügung gestellt. Der Verdächtigte soll nun mit den neuen Indizien zum Tod von Simone Strobel konfrontiert werden. 
Foto: NSW Police | Ein australisches Fernsehteam filmte die Festnahme des 42-Jährigen in Perth live mit. Die Bilder wurden von der Polizei zur Verfügung gestellt.

Auf Anfrage bestätigte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach in Würzburg am Dienstagmorgen: "Nach unseren Informationen wurde Tobias M. in Australien festgenommen. Er soll dort am morgigen Tage dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden."

Auch in der öffentlichen Anhörung am Perth Magistrate Court wurde Tobias M. namentlich genannt. Es gab erstmals in den 17-jährigen Ermittlungen einen Haftbefehl gegen ihn. Das spricht dafür, dass die australische Polizei neue und starke Indizien für seine Beteiligung an Simones Tod hat. Die Ermittler der Sonderkommission "arbeiten weiterhin mit ihren internationalen Kollegen zusammen, und die Ermittlungen werden fortgesetzt", sagte die Polizei mit Blick auf gemeinsame Nachforschungen der Kripo in Würzburg in einer Erklärung.

Simones Vater Gustl Strobel hörte am Dienstagmorgen davon. "Wir sind völlig überrascht", sagt er in einer ersten Reaktion gegenüber dieser Redaktion. "Wir müssen uns erst einmal sammeln."

Simone war 2005 während einer Australienreise getötet worden

Simone Strobel war 2005 mit ihrem aus dem Landkreis Main-Spessart stammenden Freund auf einer Reise durch Australien. Er, seine Schwester und ein weiterer Reisebegleiter meldeten Simone am 12. Februar 2005 in der Stadt Lismore als vermisst: Sie sei in der Nacht vorher vom Campingplatz weggerannt und nicht wiedergekommen. Nach sechstägiger Suche wurde ihre Leiche auf dem benachbarten Sportgelände entdeckt, unter Zweigen versteckt.

Bei Ermittlungsbehörden in Lismore und Würzburg gilt der Ex-Freund bis heute als Hauptverdächtiger, doch für eine Anklage reichten die Beweise nicht. Im vergangenen Jahr schien Bewegung in den Fall zu kommen. Australische Ermittler terminierten eine Anhörung, in der alle Fakten auf den Tisch kommen sollten.

Bringt DNA-Auswertung den Fall voran?

Ausdrücklich war von einer "explosiven" Entwicklung in dem Schreiben an Beteiligte die Rede. Darin deutete man auch Fortschritte bei der Auswertung von DNA-Spuren an, die 2005 am Tatort gefunden worden waren. Doch als einer von Simones Reisebegleitern es ablehnte, zu der Anhörung nach Australien zu reisen, wurde die Anhörung auf unbekannte Zeit verschoben.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Rieden
Manfred Schweidler
Festgenommene
Instagram-Inhalte
Polizei
Stadt Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • gabcht20581207
    Unendliches Leid, welches der Täter über die Familie, den Freundes- und Bekanntenkreis von Simone gebracht hat. Hoffe es gibt ein Ergebnis und vorgeladene Zeugen müssen diesmal auch aussagen.
    Viel Kraft der Familie.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jebusara@web.de
    Er wäre nicht der erste der festgenommen wird und mangels Beweise wieder freigelassen wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rhönfuchs
    Ich hoffe auch, dass der Fall abgeschlossen werden kann und der Täter zweifelsfrei ermittelt und verurteilt werden kann.

    Auf der anderen Seite frage ich mich, wie kann der Täter 17 Jahre weiterleben, ohne dass sein Gewissen ihn bisher daran gehindert hat, ein scheinbar normales Leben zu führen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • kafrumbi
    Wenn der Täter ein Gewissen hätte...wäre die "Situation" schon lange aufgeklärt.....lieber giacomo...ich habe Simone nicht gekannt, mir gefällt das Bild, ich denke, es spiegelt sie genauso wieder wie sie war, eine neugierige, sehr empathiebehaftete, sympathische junge Frau.....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • giacomo
    Mir geht es um die schlechte Bildqualität (unscharf)!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • giacomo
    Liebe MP-Redaktion, ein schlechteres Bild der armen Simone habt ihr für diesen Artikel wohl nicht finden können! traurig
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • alphageometer
    Ich hoffe für die Eltern, dass der Fall nun endlich aufgeklärt wird. Schlimm genug, dass sie ihre Tochter verloren haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ironic
    Wenn er es wirklich war (ist schon klar - erst wenn man rechtskräftig verurteilt ist....), dann wird es aber auch Zeit, dass er in den Knast kommt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten