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Würzburg
1470 Bäume tot: Lässt sich das Baumsterben in Würzburg stoppen?
Dramatischer Rekord: Hunderte tote Bäume werden in den nächsten Wochen in Würzburg gefällt. Durch Nachpflanzen alleine wird das Baumsterben in der Stadt nicht aufgehalten.   
Mitarbeiter des Gartenamtes fällten am Dienstag Robinien in der Sedanstraße in der Zellerau.
Foto: Daniel Peter | Mitarbeiter des Gartenamtes fällten am Dienstag Robinien in der Sedanstraße in der Zellerau.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:05 Uhr

Die Situation ist dramatisch: 1470 Bäume sind im Stadtgebiet im vergangenen Sommer kaputt gegangen. Als Sofortmaßnahme werden seit Oktober 650 komplett abgestorbene Bäume im Straßenraum der gesamten Stadt gefällt, die umfallen könnten und die Verkehrssicherheit stark gefährden. Damit werden heuer mehr als zehnmal so viele kranke und abgestorbene Bäume gefällt als noch vor zehn Jahren. 2018 waren es 240.

Der Grund für das Baumsterben ist der Klimawandel. Trockenheit, Hitze und die vermehrt auftretenden Schädlinge halten mittlerweile auch heimische Baumsorten nicht mehr aus. So sind im Stadtwald heuer rund 5000 Bäume abgestorben. In Parkwäldern wie an der Frankenwarte, im Siebold- oder Bismarkswäldchen vertrockneten rund 800 Bäume. Weitere 670 "Hitzeopfer" sind es auf den Friedhöfen, am Straßenrand und den städtischen Parks - alleine 88 im Ringpark.  

"Besonders schmerzlich sind die 16 abgestorbenen mächtigen Buchen im Ringpark, die noch aus der Vorkriegszeit stammen", sagt Gartenamtsleiter Helge Grob. Einige hundert, über 80 Jahre alten  Bäume stehen noch im Ringpark. Einige wenige davon sind sogar noch unter Jöns Persson Lindahl am Ende des 19. Jahrhunderts gepflanzt worden. 

Ingo Landeck und Laura Hautsch vom Gartenamt pflanzten am Dienstag zwei Zürgelbäume am Hauptbahnhof. Die Baumart stammt aus den USA und soll dem Klimawandel trotzen.  
Foto: Daniel Peter | Ingo Landeck und Laura Hautsch vom Gartenamt pflanzten am Dienstag zwei Zürgelbäume am Hauptbahnhof. Die Baumart stammt aus den USA und soll dem Klimawandel trotzen.  

Das tragische an der Situation: Gerade im Klimawandel sind Bäume in der Stadt wichtig. Denn sie filtern Feinstaub aus der Luft und sorgen für Abkühlung. Der Stadtrat will deshalb, dass möglichst schnell möglichst viele Bäume ersetzt werden. So hat die Politik in den Haushaltsberatungen  vergangene Woche das Budget dafür verdreifacht: Eigentlich sollte das Gartenamt nur 175 000 Euro  für Baumpflanzungen im nächsten Jahr ausgeben. Der Stadtrat hat diese Summe auf 500 000 Euro erhöht. Weitere 50 000 Euro bekommt das Baureferat, um neuen Straßenbäume zu pflanzen. In den kommenden Jahren soll der Etat auf 750 000 Euro steigen.   

"Der Klimawandel ist da, deshalb werden auch immer mehr Bäume sterben."
Umweltreferent Wolfgang Kleiner

Umweltreferent Wolfgang Kleiner erklärt auf Anfrage der Redaktion, dass für einen Teil der Haushaltsmittel im Stadtwald aufgeforstet wird. Hier sollen 2020 auf zwei bis drei Hektar 20 000 bis 30 000 Bäume gepflanzt werden. In der Stadt ist die "Aufforstung" schwieriger. "Wenn wir abgestorbene Bäume in den Stadtteilen und der Innenstadt ersetzen, müssen die Wurzeln ausfräsen und neues Substrat einbringen." So koste eine Neupflanzung durchschnittlich 7000 Euro pro Baum. Dann muss das junge Bäumchen noch gepflegt werden. Damit sie anwachsen, brauchen sie in den ersten vier Jahren jeweils 160 "Wassergänge" - damit ist eine Bewässerung aus dem Tankwagen gemeint. 45 Mitarbeiter waren im vergangenen Sommer damit beschäftigt.

25 Bäume werden in den nächsten Wochen, 250 im Frühjahr gepflanzt. Weitere folgen im Herbst. Wie viele kann Kleiner momentan noch nicht sagen. "Wir müssen jetzt erst einmal überlegen, wie wir die Mittel so einsetzen, dass wir möglichst viele Bäume pflanzen können." Aber klar ist: Alleine durch Nachpflanzen sind die Bäume in der Stadt nicht zu retten. "Der Klimawandel ist da und es werden mehr Bäume sterben", sagt Kleiner. 

Schwämme im Boden

Bessere Überlebenschance haben hitze- und trockenresistente Arten. Auch mehr Wurzelraum ist wichtig. "Ein Baum braucht unter der Oberfläche annähernd so viel Platz braucht wie seine Krone", erklärt Kleiner. An Standorten mit zu wenig Wurzelraum sei deshalb zu überlegen, ob eine Nachpflanzung Sinn macht. 

"Auf Dauer werden wir für unsere Straßenbäume aber etwas neues brauchen", sagt Kleiner. Er denkt an Alleen, in denen alle Bäume in einem zusammenhängenden Raum wurzeln, das mit wasserspeicherndem Substrat gefüllt ist. "Statt in den Kanal fließt das Regenwasser dort hinein", erklärt Kleiner. Wo und wie solche Schwämme im Boden Sinn machen, wird das Gartenamt in den nächsten Jahren untersuchen.    

 
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  • SteffReni
    Wenn den Würzburgern etwas an Ihren Bäumen liegt, und es am Geld scheitert sollten die Bürger Patenschaften für Ihre Bäume übernehmen, und sich mit Geld oder Arbeitsleistung einbringen.
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  • Reinshagen153@t-online.de
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Ich Denke am Baumsterben in der Stadt sind die Bauern schuld.
    Zuviel Nitrat und Spritzmittel.
    Unser ungehemmter Konsum und Vergnügungssucht hat bestimmt keinen Einfluß auf das Baumsterben.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Ein ziemlich seltsamer Kommentar.
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Nein ,kein seltsamer Kommentar.
    Nach der Mehrheit der Bevölkerung sind die Bauern an allem Schuld.
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  • DieWahrheit
    Aber ein zutreffender Kommentar.

    Mit Beratern wie Arcus und CO hätte das in WÜ nie passieren dürfen.

    Aber mit unkontruktiver Kritik glänzt es sich leicht. Aber die Stadtbevölkerung dazu aufrufen oder sogar selbst etwas zu tun Fehlanzeige.

    Ich bin gespannt wann die Würzburger mal für kleine umweltfreundliche Windkraftanlagen auf die Straße gehen.

    Gruß
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  • DieWahrheit
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  • wittmann
    Wenn vor meiner Haustür ein Baum stehen würde, der mir wichtig ist, warum kann man da nicht selbst mal zusätzlich gießen, anstatt zuzusehen wie er kaputtgeht?
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  • TLW-tu_W
    Aber effektive Maßnahmen zum Klimaschutz sind viel zu teuer...

    Egal, jetzt rechnen wir einfach aus, wie groß der Anteil dieser 1460 Bäume an allen im Landkreis ist und sind dann wieder beruhigt wenn eine Prozentzahl mit einer 0 vor dem Komma herauskommt.

    Denn wenn man eines von den Klimawandelignoranten gelernt hat, dann doch das Prozentzahlen mit einer 0 vor dem Komme zu vernachlässigen sind.

    (Ironie?)
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Es gibt Bereiche, wo man auch hätte gießen können. Tankwagen mit entsprechender Ausstattung. In anderen Städten reagiert man auf den Klimawandel und wartet nicht, bis die Schäden sichtbar sind liebes Gartenamt, Umweltamt ...!!!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Lieber Steuerzahler, giessen wäre eine sinnvolle Option.
    Würdest Du gerne dafür bezahlen? Umsonst gibt es den Baumtod.
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  • mausschanze
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  • robertkremling@web.de
    In der Kaiserstraße hätte man schon mal die Möglichkeit gehabt Bäume zu pflanzen.
    In der Spiegel und eichhornstraße wäre auch mehr möglich gewesen...das sind nur mal zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit wie ernst man das in Würzburg nimmt...
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wozu Bäume planzen die dann eh verrecken?
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  • Arcus
    In Würzburg spürt man den Klimawandel deutlich und die CSU/CSU verabschiedet ein klimapaketchen. Diese Politik des waschen ohne sich nass zu machen funktioniert nicht mehr.
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  • DieWahrheit
    Lieber Arcus und Freunde,

    wie immer nur ein Feindbild aufbauen ansonsten nur bla, bla, bla.

    Warum haben Sie nicht etwas gegen das vertrocknen der Bäume getan.

    Warum gehen Sie nicht auf die Würzburger Straßen und fordern mehrere kleine Windkraftanlagen für Würzburg?

    Ich bin auf Ihre Antwort gespannt.

    Gruß
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  • reutjo
    zur Überschrift.... : " gar nicht ! ! "

    wenn sie doch abgestorben und tot sind...... sind sie auch nicht zu retten !!
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  • Ja? Und? Weiter? Warum trollen Sie hier nichtssagend herum?
    Die in der Stadt abgestorbenen Bäume im Stadtwald nachpflanzen zu wollen - wie von Teilen der Stadtpolitik in den Raum gestellt - ist jedenfalls genauso wertlos (für den Innenstadtraum) wie Ihr Kommentar ... Und die Mittel für die Ersatz-Pflanzungen (der abgestorbenen Bäume in der Stadt) wirklich drastisch aufzustocken ist bei den letzten Ratssitzungen ja auch abgeblockt worden. So sieht aber keine aktive Politik als Reaktion auf die kommenden klimatischen Veränderungen aus. Und da kommt noch mehr auf uns zu wie Prof. Paeth - auch der Stadtpolitik gegenüber - bereits klargemacht hat.
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  • reutjo
    wow..... @ jobi *

    jetzt haben Sie aber mal genau hingeschaut und mich belehrt !

    (Als Leser sieht man nun mal gleich unter der Überschrift das Foto wie ein Stadtbaum zersägt wird. Gleichzeitig wird überschriftlich gefragt: " wie man WÜer Bäume retten könne ? So wie dieser Beispielbaum bereits zersägt ist und vorher wohl schon aus welchen Gründen auch immer einging, ist er nicht zu retten.
    Ihr werter Einsatz für " künftige Baumpflege hinsichtlich städtischen Baumbestand und Stadtklima ist natürlich aller Ehren wert. Nein, ein *Troll sind Sie sicherlich nicht!
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  • p.woetzel@mail.de
    1. Die Stadt kann nur soviel Geld ausgeben wie zur Verfügung steht.

    2. Die Mittel für Baumpflanzungen wurden trotzdem auf 500.000 Euro für 2020 und 750.000 Euro für die Folgejahre erhöht.

    3. Es ist schon zweifelhaft, ob diese Beträge mit dem vorhandenen Personal innerhalb eines Jahres ausgegeben werden können.

    4. Welchen Sinn hätte es dann gemacht, noch mehr Mittel zur Verfügung zu stellen? Eine Personalaufstockung ist zum aktuellen Zeitpunkt politisch nicht durchsetzbar.
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