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Schweinfurt
Zukunftsforum Schweinfurt: Robotik und Künstliche Intelligenz
Fünf Finalisten stellten ihre visionären Ideen bei einer Liveübertragung vor. Welche Idee konnte sich durchsetzen und bringt dem Gewinnerteam 1500 Euro Preisgeld?
Landrat Florian Töpper (links) und Oberbürgermeister Sebstian Remelé (rechts) mit den Gewinnern des  Schweinfurter Zukunftspreises 2021, Manuel Hüebner und Patrick Fromm (oben von links). Sie sind Studenten an der Hochschule Heilbronn im Studiengang Mechatronik und Robotik. Der Zukunftspreis ist mit 1500 Euro dotiert.
Foto: Stefan Pfister | Landrat Florian Töpper (links) und Oberbürgermeister Sebstian Remelé (rechts) mit den Gewinnern des  Schweinfurter Zukunftspreises 2021, Manuel Hüebner und Patrick Fromm (oben von links).
Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:58 Uhr

Digital wurde das Zweite Schweinfurter Zukunftsforum live vom Konferenzzentrum auf der Maininsel übertragen. Dass in Schweinfurt Zukunft gelebt wird, erkenne man zum einen am Slogan der Stadt ("Zukunft findet Stadt"), sagte Moderator André Kessler. Zum anderen werde es an den Tüftlern, Visionären und Nachwuchsforschern sichtbar, wie sich bereits beim ersten Zukunftsforum im vergangenen Jahr gezeigt habe. Gewonnen hatte damals Peter Rumpel aus Dittelbrunn, der sich mit dem Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes für Schweinfurt mit dazugehöriger Wasserstofferzeugung beschäftigt.

Fünf unterschiedliche Ideen

In diesem Jahr erhielt jeder Finalist 500 Euro und ein Training für die Präsentation im Finale. Der Gewinner durfte sich über weitere 1500 Euro freuen. Das Motto lautete: "Robotik und Digitale Produktion". Fünf Finalisten stellten am Abend ihre Idee vor. Jeder Teilnehmer hatte fünf Minuten Zeit. Die Ideen waren sehr verschieden: Ein Roboter-Restaurant, eine Plattform für industrielle Augmented Reality Anwendungen, Roboter beim Einsatz in der Schädlingsbekämpfung, Roboter beim Müllsammeln und die Steuerung eines sogenannten ESP8266 mit dem Messenger Telegram.

Zu Beginn der Veranstaltung sprach Bundesforschungsministerin Anja Karliczek ein Grußwort. Eine der größten Herausforderungen sei es, mehr Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen zu erreichen. Dies solle aber nicht durch Verbote und Verzicht geschehen, sondern man müsse mit Erfindergeist und Engagement in die Zukunft, so Karliczek.

Gemeinsame Veranstaltung von Stadt und Landkreis Schweinfurt

Oberbürgermeister Sebastian Remelé erinnerte daran, dass trotz Corona hinter den Kulissen viel und hart gearbeitet wurde und Entwicklung stattfinde, auch wenn sie nicht immer unmittelbar wahrgenommen werde. Dass sich die Zahl der Bewerbungen für das Zukunftsforum auf elf verdoppelt hat, setze ein Signal: "Schweinfurt glaubt an seine Zukunft, Schweinfurt investiert in seine Zukunft, Schweinfurt hat Zukunft", sagte der OB. Schweinfurt beziehe sich hierbei nicht nur auf die Stadt:  Stadt und Landkreis seien "eine Region, ein Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsraum".

Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik hätten inzwischen in nahezu allen Lebensbereichen Einzug gehalten, sagte Landrat Florian Töpper. Die Region Mainfranken habe bereits eine hohe Kompetenz in Maschinenbau, IT, KI und im Bereich Automotive. Viele Menschen würden bereits in Zukunftsfeldern arbeiten. Bestehende Unternehmen und neue Start-Ups in der Region hätten großes Zukunftspotential. Und auch die Hochschulen seien laut Töpper gut auf die Zukunft vorbereitet und würden weiter gestärkt, etwa durch den neuen Robotik-Studiengang.

Zuschauer an den Bildschirmen wählten Gewinner

Nach rund fünf Stunden mit Fachvorträgen, einer Live-Schaltung zu Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar und einer Digital-Zaubershow von Andreas Axmann konnten die zugeschalteten Zuschauer über die beste Idee abstimmen.

Das Zukunftsforum Schweinfurt wurde per Livestream aus dem Konferenzzentrum auf der Maininsel übertragen. 
Foto: Stefan Pfister | Das Zukunftsforum Schweinfurt wurde per Livestream aus dem Konferenzzentrum auf der Maininsel übertragen. 

Gewonnen haben Patrick Fromm und Manuel Hüeber, Studenten an der Hochschule Heilbronn, mit ihrem Thema: Die Steuerung eines ESP8266 mit dem Messenger Telegram. "Wie wäre es, wenn man den Status einer Anlage direkt aufs Handy bekommen könnte, zum Beispiel über einen Messenger, eine App, die eigentlich jeder kennt?", begannen sie ihren Vortrag. Dafür brauche es lediglich drei Komponenten. Ein Smartphone, den Messenger Telegram, der für nahezu jedes Smartphone kostenlos zur Verfügung steht, und den ESP-Board, der rund fünf bis zehn Euro kostet. Beim von den Tüftlern verwendeten ESP8266 handelt es sich laut Wikipedia um einen 32-Bit-Mikrocontroller, der "durch seine offene Bauweise den Aufbau von WLAN-gesteuerten Aktoren und Sensoren" ermöglicht.

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Ihr Ziel sei es, Gegenstände miteinander zu vernetzen und den Informationsaustausch von Geräten über das Internet zu ermöglichen. Ein Alltagsbeispiel: Die Waschmaschine teilt dem Besitzer über das Smartphone mit, dass sie in zwei Stunden fertig ist. Oder was wäre, so die Visionäre, wenn die Pflanze über das Smartphone mitteilen könnte, dass sie Durst hat? Dies sei den Tüftlern zufolge über einen Bodenfeuchtigkeitssensor denkbar. Auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit könnten überwacht werden, und über einen Fotowiderstand könne der optimale Standort für die Pflanze erkannt werden.

Das Ganze sei auch im industriellen Bereich möglich. Hier setzt ihre Vision an. Sie möchten eine Universelle Schnittstelle zwischen der sogenannten Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS), die in der Industrie ein gängiger Standard ist, und ihrer Anwendung schaffen. So sollen etwa Fehlermeldungen von SPS-Geräten direkt auf dem Smartphone erscheinen. Hierbei soll auch mit Erfahrungswerten oder KI gearbeitet werden. Der Vorteile ihrer Idee gegenüber gängigen Systemen: Es ist nur eine App notwendig, individuelle Chats und Parameter sind programmierbar, die Kosten sind gering und der Umgang mit einem Messenger ist vielen bekannt. 

Drittes Zukunftsforum am 16. Mai 2022

Wer nicht gewonnen hat, muss nicht traurig sein. Es bleibt dessen gute Idee, die weiterentwickelt und möglicherweise eines Tages realisiert werden kann. Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Zukunftsforum geben: am 16. Mai 2022.

 
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  • P. P.
    Gratuliere allen, und viel Glück für die Zukunft. Das Ziel für diese Jungen Männer und Frauen ist warscheinlich noch nicht ganz erreicht.
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