Mit viel Tamtam sind sie im Mai verlost worden, jetzt trocknet bei der Notarin gerade die Tinte: Am Dienstag und Mittwoch unterschreiben die neuen Besitzer die Kaufverträge für 64 Doppelhaushälften in der ehemaligen US-Wohnsiedlung Yorktown in Schweinfurt.
Für die Häuser hatten sich fast 900 Leute beworben, die Stadt als Eigentümerin machte aus der Vergabe dann ein großes Event mit allem Bewerbern. Je nach Lage und Zustand hatten die Häuser Festpreise zwischen 95.000 und 125.000 Euro für 90 Quadratmeter.
- Straßennamen für Yorktown (26.06.2016)
- Ansturm auf Yorktown Village (08.04.2016)
- In Yorktown entsteht ein neues Stadtviertel (21.03.2016)
Von den 64 Gewinnern sind in der Zwischenzeit fünf wieder abgesprungen, wie der Konversionsbeauftragte Hans Schnabel auf Anfrage mitteilt. Mancher fand doch noch anderswo ein Häuschen, in einem Fall waren Vater und Sohn gezogen worden – obwohl sie nur ein Haus wollten. Ein anderer Gewinner trat vom Kauf zurück, weil er von der Klausel zum Haftungsausschluss nicht akzeptieren wollte.
Haftungsausschluss eine „Standardklausel“
In der Passage schließt die Stadt einen Haftung aus, falls im Boden liegende Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg Probleme machen würden. „Das ist aber eine Standardklausel“, sagt Schnabel. Ein Bodengutachten hätte keine Verdachtsflächen in der Wohnsiedlung ergeben.
Bei drei der fünf Häuser, bei denen der Gewinner absprang, rief die Stadt die schon im Mai bestimmten Ersatzbewerber an – und die schlugen zu. Bei einem Haus hatte sich nur einer beworben, hier loste die Notarin einen Käufer aus all den Bewerbern aus, die noch gar nicht gezogen worden waren. Und in einem der fünf Fälle trat der Käufer erst letzte Woche zurück, hier darf der Ersatzbewerber noch eine Woche überlegen.