In Yorktown Village, der ehemaligen US-Wohnsiedlung, zieht wieder Leben ein. Seit dem Abzug der Amerikaner im September 2014 stehen die Wohnhäuser, die typischen Doppelhaushälften, und die Gebäude in Kessler-Field leer. In die ehemalige High School zieht die International School Mainfranken ISM, zur Zeit noch in Unterspiesheim. 64 der 68 Holzhäuser verkauft die Stadt.
„Das wird ein schönes, ruhiges Wohngebiet“, so Konversionsbeauftragter Hans Schnabel. Vier Häuser werden an die Lehrer der ISM vermietet.
Die Wohnfläche der Holzhäuser (die Spanplatten unter dem Putz wurden aus Amerika importiert) beträgt 90 Quadratmeter auf zwei Etagen, dazu kommen noch zwischen 300 und 400 Quadratmeter Meter Grundstück. Die Preise liegen je nach Lage und Zustand zwischen 95 000 und 125 000 Euro.
Am Freitag, 8. April (13 bis 18 Uhr), und Samstag, 9. April (10 bis 17 Uhr) ist ein Tag der offenen Tür geplant, bei dem die Häuser zu besichtigen sind. An den Häusern befinden sich dann auch Preisschilder. Die Stadt hat an beiden Tagen ein Büro geöffnet, bei dem es weitere Infos geben wird.
Warum das Losverfahren? Es gibt jetzt schon weitaus mehr Interessenten als Häuser, so OB Sebastian Remelé und Konversionsbeauftragter Hans Schnabel bei einem Pressetermin auf dem Gelände.
235 Leute stehen jetzt schon auf der Holzhaus-Liste. Hans Schnabel geht davon aus, dass nach der Besichtigung um die 500 Leute überlegen, eines der Häuser zu kaufen. Die Interessenten sind bunt gemischt – Familien, Singles, junge Leute, Ältere.
Ein Losverfahren erscheint da als das geeignete und gerechteste Mittel, so Schnabel und Remelé. Im Mai soll gelost werden, im August könnten die ersten Leute einziehen. Dann kommen auch die Zäune um das Gelände weg. „Deutsche mögen so was nicht so sehr“, meint Schnabel.
Damit das Gelände nicht zum Spekulationsobjekt wird, muss sich jeder Käufer verpflichten, ein Haus mindestens fünf Jahre selbst zu nutzen. Jeder kann sich außerdem für maximal zwei Häuser bewerben.
Zur Zeit ist die Siedlung noch so schön einheitlich gelb, dass muss nicht so bleiben, so Schnabel. Auch können die Häuser von den Käufern abgerissen werden. „Da müssen Sie sich nur mit der anderen Hälfte verständigen.“
Der Stadtrat beschäftigt sich zurzeit mit der Frage, wie das neue Stadtgebiet heißen soll. „Oberer Hainig“ ist laut Schnabel im Gespräch. Auch sollen die Straßennamen geändert werden – hier, in Ledward und auch in Askren.
Ein paar Erinnerungen an die Amis werden natürlich bleiben, aber in der Lexington Avenue in Yorktown wird wohl niemand mehr wohnen. Ledward könnte zum Carus-Park werden, die Straßen dort passend zum i-campus der Fachhochschule nach Forschern benannt werden.
Trotzdem wird noch viel Englisch zu hören sein um Yorktown und Kessler Field. Kinder aus 19 Nationen gehen in die International School Mainfranken, die die 1988 gebaute High School bezieht, erzählt Vereinsvorsitzender Hubert-Ralph Schmitt. Englisch ist in der ISM die Unterrichtssprache. 27 Lehrer unterrichten 100 Kinder. Über 50 Jahre hat die Schule einen Erbpachtvertrag abgeschlossen.
Wer sucht eine Immobilie? So sehen die zum Verkauf stehenden Holzhäuser in Yorktown von innen aus. Am 8. und 9. April ist Tag der Offenen Tür.https://www.mainpost.de/9160378 | Fotos: Susanne Wiedemann (6), Anand Anders (1)
Posted by Schweinfurter Tagblatt on Donnerstag, 17. März 2016
„Das Schulgebäude ist perfekt“, sagt Schmitt. Auch Schulleiterin Brandie Smith und Stellvertreter Veit Pfeuffer freuen sich auf den Umzug nach Schweinfurt. „Die Bibliothek ist in der Mitte, das ist der wichtigste Ort“, sagt Brandie Smith. Den Kindern Sozialkompetenz zu vermitteln ist wichtig in der ISM, dafür gibt es jetzt das richtige Platzangebot.
Wohnen, Wissen, Wirtschaft: Zum für Schweinfurt typischen Dreiklang passt die ISM, so OB Remelé .„Wir sind jetzt am endgültigen Standort“, sagt Schmidt. Beim Aufbau der Schule habe es in der Stadt keine geeigneten Gebäude gegeben. nach Grafenrheinfeld und Unterspiesheim sei Schweinfurt jetzt der endgültige Standort.