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Schweinfurt
Wir haben es ausprobiert: Wie unangenehm ist ein Corona-Test?
Steigende Infektionen, steigende Corona-Test-Zahlen: Ein Besuch auf der Schweinfurter Teststrecke im Kasernenweg. Warum Entspannung beim Nasen-Abstrich wichtig ist.   
Linda Fotsu im Schweinfurter Corona-Testzentrum im Kasernenweg. Sie macht hier einen Nasenabstrich. 
Foto: Martina Müller | Linda Fotsu im Schweinfurter Corona-Testzentrum im Kasernenweg. Sie macht hier einen Nasenabstrich. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

"Und? War's so schlimm, wie Sie  befürchtet haben?", fragt Olaf Mauer am Ausgang des Corona-Testzentrums eine junge Frau. "Nein", sagt sie, relativ erleichtert, aber trotzdem mitgenommen. "Viele Leute haben Angst vor dem Test",  sagen Olaf Mauer (Johanniter) und Jochen Löster (ASB), die seit 19. Oktober für das Corona-Teststelle in Schweinfurt verantwortlich sind. Die  zweite in Gerolzhofen betreut das BRK

Drei Paar Handschuhe übereinander trägt jeder Tester im Corona-Testzentrum.  
Foto: Martina Müller | Drei Paar Handschuhe übereinander trägt jeder Tester im Corona-Testzentrum.  

Warum das unangenehme Gefühl vor dem Test? Wattestäbchen in den Rachen – damit kommen die meisten  wohl klar. Vor dem Abstrich in der Nase haben aber wohl viele Respekt. Testerin Linda Fotsu  weiß das. Deswegen ist es der angehenden Mikrobiologin wichtig, den Leuten, die vor ihr sitzen, eine entspanntes Gefühl zu vermitteln. 

Drei Testlinien bietet das Testzentrum im Kasernenweg in Schweinfurt im  ehemaligen Kindergarten der US-Army. Die werden auch gebraucht: 400 Tests am Tag haben die Mitarbeiter in den letzen Tagen gemacht, sagen Mauer und Löser. "Mit 300 haben wir angefangen."  Es dauere durchschnittlich maximal 1,6 Tage bis das  Testergebnis da sei.  

Drei Paare Handschuhe übereinander

Linda Fotsu hat sich mittlerweile in eine Figur aus einem Science-Fiction-Film verwandelt. Ihre Schutzkleidung ist respekteinflößend: Overall, Visier, FFP2-Schutzmaske, drei paar Handschuhe übereinander. Das oberste Paar wird nach jedem Test gewechselt, erzählt sie. Das Umziehen ist Routine. Die Schutzkleidung zu tragen, scheint nicht so anstrengend zu sein, wie man als Besucher denken könnte. "Man gewöhnt sich dran", sagen Linda Fotsu und später ihr Kollege aus dem Neben-Test-Raum.  

Wenn Linda Fotsu Abstriche macht, hat sie einen Trick, um den Leuten die Anspannung zu nehmen: Sie singt.  Zur Melodie von "Bruder Jakob" zum Beispiel informiert sie sanft darüber,  dass jetzt das Stäbchen in die Nase gebracht wird. Das hilft beim Entspannen, zeigt ein kleiner Selbststest (nur Abstrich, kein regulärer Corona-Test).

Die Prozedur kommt einem ewig vor, sie kitzelt. Und sie löst eine Art Reflex aus, durch den man Tränen vergießt. Aber schmerzhaft ist der Nasenabstrich wirklich nicht. Vor allem nicht, wenn man sich auf ein fröhliches Lied konzentriert. 

Olaf Mauer und Jochen Löser leiten das Corona-Testzentrum in Schweinfurt.
Foto: Martina Müller | Olaf Mauer und Jochen Löser leiten das Corona-Testzentrum in Schweinfurt.

Wer wird hier getestet?

Getestet werden Kontaktpersonen 1. Grades auf Veranlassung des Gesundheitsamts, es werden Reihentestungen – unter anderem für Personal von Schulen, Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen – durchgeführt und Reiserückkehrer getestet, unabhängig davon, ob sie aus Risikogebieten kommen oder nicht, so eine Pressemitteilung des Gesundheitsamtes.  Außerdem kann sich jeder Einwohner und jede Einwohnerin Bayerns testen lasen. Die Tests sind kostenfrei.

Das Corona-Testzentrum liegt am Eingang zur ehemaligen Ledward-Kaserne. Zu Zeiten der Amerikaner war hier der Kindergarten untergebracht.  
Foto: Martina Müller | Das Corona-Testzentrum liegt am Eingang zur ehemaligen Ledward-Kaserne. Zu Zeiten der Amerikaner war hier der Kindergarten untergebracht.  

Soll ich einen Hausarzt kontaktieren, wenn ich Symptome habe?

"Da in dem Testzentrum nur der Abstrich erfolgen kann, nicht aber eine weitergehende Untersuchung oder Krankschreibung, bleibt der Hausarzt die erste Anlaufstelle für Personen mit Symptomen", heißt es in einer Pressemitteilung. Insbesondere an Wochenend- und Feiertagen bietet sich das mobile Testangebot der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) an (kostenfreie bundesweite Rufnummer 116 117). Weiterhin kann – wenn der eigene Hausarzt keine (zeitnahe) Behandlung bzw. Abstrichnahme durchführt – unter www.kvb.de mithilfe der dortigen Suchmaske ein Arzt beziehungsweise eine Ärztin gefunden werden, der oder die den Abstrich durchführt, informiert das Landratsamt. 

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Das Testzentrum befindet sich in Schweinfurt im Kasernenweg, in der ehemaligen Ledward-Kaserne 

Was muss sich mitbringen zum Termin?

Wer einen Termin gebucht hat, muss zum Testzentrum folgendes mitbringen: Personalausweis, die Registrierung bei Eurofins (dem Labor, das die Auswertung übernimmt) mit QR-Code als Ausdruck oder auf dem Handy, einen Mund-Nasen-Schutz  und, falls vorhanden, eine Überweisung vom Hausarzt, informiert das BRK. Wer kein Smartphone oder keinen Computer hat, dem würde man mit der Registrierung vor Ort geholfen, so Olaf Mauer und Jochen Löser. "Dann erzeugen wir den Barcode händisch."  Bis jetzt sei das aber noch nicht nötig gewesen. 

Die Karte zeigt die Schweinfurter Teststrecke im Kasernenweg 1. 

Corona: Hotlines, Hilfen und Testvereinbarung

Die Telefonnummer der Koordinationsstelle für die Anmeldung und Terminvergabe an den Testzentren in Gerolzhofen (Berliner Str./Volksfestplatz) und in Schweinfurt Kasernenweg 1 lautet Tel. (09721) 94 904 74. Sie ist erreichbar von Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr. Der Link für die Online-Anmeldung: www.corona-test-schweinfurt.de
Corona-Hotline des Gesundheitsamtes: Tel.: (09721)5 57 45
Ordnungsamt: Für Fragen zur Allgemeinverfügung (Gastronomie, Sperrstunden, etc)
Stadt Schweinfurt, Tel.: (09721) 510
Landratsamt Schweinfurt, Tel.: (09721)5 51 60, E-Mail: ordnungsamt@lrasw.de
Nachbarschaftshilfe Gemeinsinn: Versorgungshilfe, Einkaufsdienst Tel.: (09721)9 49 04 27
Quelle: Landratsamt/BRK  
 
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