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Gerolzhofen
Wintersportwoche mit Alternativen: Welche Zukunft Gerolzhöfer Schulen für Ski-Fahrten sehen
An der Realschule und im Gymnasium in Gerolzhofen findet bis auf weiteres die Wintersportwoche statt, trotz steigernder Kosten und Umweltschutzbedenken.
Schüler der 8. Klasse des Frankenlandschulheims Schloss Gaibach waren im Dezember beim Skikurs in Obertauern in Österreich. Dabei entstand dieses Bild.
Foto: Elke Scheuermann-Kraus | Schüler der 8. Klasse des Frankenlandschulheims Schloss Gaibach waren im Dezember beim Skikurs in Obertauern in Österreich. Dabei entstand dieses Bild.
Helga Schartel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Die Kosten für den Wintersport steigen, gleichzeitig fehlt immer öfter der Schnee. In den Schulen in Gerolzhofen findet die im Lehrplan vorgesehene Bewegung auf Schnee und Eis aber weiter im Rahmen der Wintersportwoche statt. Nur während der Corona-Pandemie gab's Ausnahmen.

Die Ludwig-Derleth-Realschule fährt Anfang des Jahres 2024 mit der siebten und achten Klasse in die Wildschönau. Hier werden Ski- und Snowboardkurse angeboten. Wer nicht Skifahren möchte, kann als Alternative Langlaufen und Schneeschuhwandern wählen.

Die Entscheidung für die Beibehaltung der Wintersportwoche sei, so Realschulkonrektor Stefan Greb, gemeinsam in der Schulfamilie getroffen worden. Das Votum der Eltern bei einer Umfrage sei mit 68 Prozent für eine Wintersportwoche deutlich ausgefallen. Probleme mit Schneemangel in der Wildschönau gab es bei bisherigen Fahrten nicht. Sollte sich die Situation ändern, so werde die Schulfamilie eine Lösung suchen.

Hilfe für finanzschwache Eltern

Die Wintersportwoche kostet im Schuljahr 2023/24 pro Kind 360 Euro. Das sind 20 Euro mehr als im Vorjahr. Um Kosten zu verringern, bietet der Elternbeirat die Möglichkeit, gebrauchte Skikleidung zu kaufen oder zu verkaufen. Der Elternbeirat der Realschule unterstützt auch bei Bedarf finanzschwache Eltern, da es der Schule wichtig ist, dass alle Schülerinnen und Schüler an der Wintersportwoche teilnehmen können.

Schüler der alternativen Schneesportgruppe der 8. Klasse des FLSH Schloss Gaibach beim Biathlon.
Foto: Elke Scheuermann-Kraus | Schüler der alternativen Schneesportgruppe der 8. Klasse des FLSH Schloss Gaibach beim Biathlon.

Das Gymnasium in Gaibach mit der Außenstelle Gerolzhofen fährt zur Wintersportwoche mit den siebten Klassen traditionell auf die Skihütte Wolkenstein in Neukirchen am Großvenediger und mit den achten Klassen nach Obertauern auf die Gottschallalm. Stellvertretende Schulleiterin Petra Sokol-Pemöller sagt, diese Fahrten seien in ihrer Schulfamilie auch nie in Frage gestellt worden, da Bewegung auf Schnee und Eis in Bayern weiterhin auf dem Lehrplan stehe.

Für die achten Klassen biete die Schule auch eine alternative Schneesportwoche an. So werden Schüler angesprochen, die das alpine Ski- und Snowboardfahren nicht erlernen möchten. Das alternative Angebot umfasst eine große Bandbreite und reicht vom Schlittenfahren über das Langlaufen und Schneewandern bis hin zu Kutschfahrten und Biathlon.

Romantisch: Als Alternative zum Skifahren fuhren Schüler mit einem Pferdeschlitten.
Foto: Elke Scheuermann-Kraus | Romantisch: Als Alternative zum Skifahren fuhren Schüler mit einem Pferdeschlitten.

Schule verleiht eigene Skiausrüstung

Um die Kosten dieser Fahrten, die sich aktuell auf circa 500 Euro belaufen, möglichst gering zu halten, erhält das Franken-Landschulheim (FSLH) einen Skikeller mit schuleigener Ausrüstung, die mithilfe der Schneesport-Arbeitsgruppe gepflegt wird. Die Möglichkeit, einen Doppeldecker-Bus der Firma Kleinhenz in Gerolzhofen zu mieten, halte die Kosten und den Kohlendioxid-Ausstoß durch die Fahrt so gering wie möglich, meint die stellvertretende Schulleiterin.

Auch Schlittenfahren gehörte zum alternativen Schneesport-Angebot.
Foto: Elke Scheuermann-Kraus | Auch Schlittenfahren gehörte zum alternativen Schneesport-Angebot.

Das Thema Umwelt sei schon vor der Klimakrise ein Thema bei den Skifahrten gewesen, sagt sie. Ein Abend auf der Alm werde schon immer dafür genutzt, dass sich Schülerinnen und Schüler vor Ort die Vor- und Nachteile des Skifahrens für das Klima erarbeiten. Außerdem gebe es die Möglichkeit, bei einer durch ein P-Seminar organisierten Winterkleiderbörse Skikleidung günstig zu erstehen oder zu verkaufen. Sollte die Teilnahme eines Kindes an der Fahrt aus finanziellen Gründen trotz alledem nicht möglich sein, so können die Eltern beim Fördererverein der Schule einen begründeten Antrag stellen und hier finanzielle Hilfe bekommen.

Bewegung auf einem ungewohnten Element

Insgesamt bewertet Sokol-Pemöller die Wintersportwoche als sehr positiv für die einzelnen Schüler und in besonderem Maße auch für die Klassengemeinschaft. Gerade die Möglichkeit zur Bewegung auf dem ungewohnten Element Schnee motiviere auch ansonsten eher unsportliche Schüler und habe schon ungeahnte Talente geweckt.

Beim Schneeschuhwandern führten die Routen durch dick verschneite Wälder.
Foto: Elke Scheuermann-Kraus | Beim Schneeschuhwandern führten die Routen durch dick verschneite Wälder.

Solange sich der Lehrplan nicht ändere, sehen die Verantwortlichen deshalb auch keinen Grund, die Wintersportwoche am FLSH Gaibach abzuschaffen. Diese Meinung zur Wintersportwoche teilt auch Martin Reisinger, der Leiter der FLSH-Außenstelle in Gerolzhofen. Die Planung für 2024/25 am FLSH läuft bereits, die Unterkünfte sind reserviert. 

 
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  • René Kühl
    🥱🥱🥱
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  • Erich Spiegel
    Im Sommer haben die "Friday for future" Kids und teilweise auch die Lehrer noch so getan als ginge die Welt unter wegen dem Klimawandel. Jetzt ist es anscheindend nicht mehr so schlimm.
    Auf was verzichten will keiner. Mit dem Doppeldeckerbus wollen sie den Kohlendioxid Ausstoß vermindern. Ziemliche Lachnummer!
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