
Das Streusalzlager ist randvoll. Die Fahrzeuge sind für den Einsatz vorbereitet. Der Winter kann kommen. "Wir sind gut vorbereitet", sagt Maurice-Riccardo Schmitt, Leiter des Kreisbauhofes am Stützpunkt Gerolzhofen. Für den kommenden Winter können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Räumung von Straßen und Gehwegen von Eis und Schnee auf bis zu 600 Tonnen Streusalz zurückgreifen, so Schmitt.
Die Tatsache, dass das Wetter immer wärmer wird, spielt für die Lagerung von Streusalz keine Rolle. "Wir sind immer darauf bedacht, dass die Lager zu jeder Zeit voll sind. Streusalz ist unbegrenzt haltbar. Es kann bis zur nächsten Saison gelagert werden, wenn es das ganze Jahr über richtig gelagert wird", erklärt Schmitt.
FS-100 erleichtert die Arbeit und schützt die Umwelt
Dennoch ist die Einsatzzeit immer schwieriger abzuschätzen. "Wir haben momentan Einsätze Anfang November oder Ende April, früher war es immer klar von Dezember bis Februar", sagt Schmitt. Im Übrigen, so Schmitt, sei der Winterdienst nicht nur das Streuen von Streusalz. Ein wichtiger Teil des Winterdienstes ist der Einsatz der sogenannten FS-100 Technik.
Schmitt erklärt, dass die moderne FS-100 Technik die Schneeräumung im Winter revolutioniert, indem sie anstelle von traditionellem Streusalz 100 Prozent Feuchtsalz, auch Sole genannt, verwendet. Im Vergleich zur älteren FS-30 Technik, die zusätzlich 30 Gewichtsprozent Feuchtsalz einsetzt, biete diese Methode zahlreiche Vorteile.
Experten, darunter das Bundesamt für Straßenwesen, betrachten die FS-100 Technik als effektiv, da sie präventiv die Eisbildung verhindere und somit die Sicherheit auf den Straßen erhöhe. Zudem sei diese Technik umweltfreundlicher, da sie den Einsatz von herkömmlichem Streusalz reduziere.

Stets vorbereitet sein und erfahren handeln
Während Maurice-Riccardo Schmitt erklärt, steigt Bernd Seufert ins Auto. "Alles muss funktionieren und einsatzbereit sein", sagt der 40-Jährige. Seufert, Straßenmeister mit 25 Jahren Berufserfahrung, betont die Wichtigkeit der Einsatzbereitschaft im Winterdienst. Er beschreibt, dass erfahrene Kollegen in der Schichtarbeit unterwegs seien. Diese Mitarbeiter, die als Wettermelder fungieren, seien mit speziellen Geräten ausgestattet, die an ihren Fahrzeugen angebracht werden. Diese Geräte messen die Temperaturen auf den Straßen und erkennen sofort, wenn Eis oder gefrorene Stellen auftreten.
Die Wettermelder spielen eine entscheidende Rolle im Winterdienst, da sie gefährliche Bedingungen umgehend melden. Seufert hebt hervor, dass neben der Technologie auch jahrelange Erfahrung bei jedem Wetter notwendig sei, um die Straßen sicher zu halten. Er betont, dass er im Rahmen seiner Schicht jederzeit, Tag und Nacht, einsatzbereit sei.
Mehr Effizienz durch Abstimmung
Im Winterdienst ist die Zuständigkeit für Maurice-Riccardo Schmitt klar geregelt. In Niederwerrn ist der Hauptkreisbauhof für den nördlichen Bereich von Schweinfurt zuständig, während der Stützpunkt Gerolzhofen den südlichen Bereich abdeckt. Schmitt betont jedoch, dass alle Beteiligten als Einheit zusammenarbeiten und sich ständig koordinieren, um die Effizienz zu maximieren. Diese Zusammenarbeit sei entscheidend, um die Herausforderungen des Winterdienstes zu meistern.

Schmitt weist darauf hin, dass die Kooperation im Landkreis Schweinfurt sehr gut funktioniert und alle Beteiligten hervorragende Ergebnisse daraus ziehen können. Diese Form der Zusammenarbeit sei in Bayern einmalig und verhindere unnötige "Leerfahrten". Dadurch werde das gemeinsam rund 740 Kilometer lange Straßennetz bestmöglich abgedeckt.
Die enge Kooperation zwischen dem Staatlichen Bauamt und dem Landkreis ermöglicht den Zugriff auf 17 Räum- und Streufahrzeuge, von denen neun dem Landkreis gehören. Zusätzlich stellt der Landkreis zwei Wachdienstfahrzeuge bereit. Das bestätigt auch Christian Kneißl, Leiter des Bauhofs der Stadt Gerolzhofen.