2013 wurde der Landkreis Schweinfurt vom Ministerium für Umwelt- und Vebraucherschutz (StMUV) als vierter bayerischer Windstützpunkt (WSP) ausgewiesen. Im Mittelpunkt der Einrichtung bei Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt), der auch ein Windlehrpfad angeschlossen ist: ein Infopavillon in dem sich Besucher über die Möglichkeiten der Energiegewinnung aus Wind informieren können.
Interesse ist da, die Besucherzahlen am und im WSP steigen, doch inzwischen weht im Hinblick auf regenerative Energien mehr als nur Wind. Deshalb wurde im Kreistag des Landkreises Schweinfurt, der für sich die Erstellung eines Klimakonzeptes beschlossen hat, 2017 die Idee geboren, den Windstützpunkt in einen Erneuerbaren-Energien-Stützpunkt (EE-Stützpunkt) auszubauen.
Der Idee in die Hände spielt, dass am bestehenden containerartigen Gebäude zwischenzeitlich auch einige Mängel aufgetreten sind. Mangelhafte Temperierung, keine Toiletten, schlechte Barrierefreiheit, Einbruchsversuche im nur schlecht zu sichernden Gebäude, sind nur einige der Probleme, die aus dem Landratsamt zu vernehmen waren. Provisorische Reparaturen und Maßnahmen blieben Flickwerk.
Zeigen, was im Hinblick auf erneuerbare Energie heute möglich ist
Aus förderrechtlichen Gründen muss der Windstützpunkt allerdings bis 2028 weiter betrieben werden. Die Erweiterung zum EE-Stützpunkt, einer Informationsplattform zur Energiewende, ist also sozusagen eine Flucht nach vorn, die jetzt auch finanziell abgesichert ist. Der Leader-Förderantrag des Landkreises Schweinfurt für dieses Projekt wurde befürwortet. 122 443 Euro der gesamten Investitionssumme von 242 826 Euro werden über Leader-Mittel finanziert. Zur Übergabe des Zuwendungsbescheids an Landrat Florian Töpper war der Leader-Koordinator für Unterfranken, Wolfgang Fuchs, ins Schweinfurter Landratsamt gekommen.
Thomas Benz, der am Landratsamt das Konzept für das Leader-Projekt erarbeitet hat, stellte vor, was da ab Mitte des Jahres in die Tat umgesetzt werden soll. Eine zentrale Informationseinrichtung mit dem Ziel, die Bevölkerung über Chancen, Risiken, Vorteile und Nachteile erneuerbarer Energien aufzuklären. Sensibilisierung für den Umgang mit Energie, regionale Wertschöpfung und Klimaschutz sollen gefördert werden. Schulen, Bildungseinrichtungen, an neuer Energie interessierte Bürger sind angesprochen, sich im EE-Stützpunkt zu informieren.
Neue Lehrpfade zu Themen wie Wasser und Sonne
Bis es soweit ist, muss das Gebäude energetisch auf Vordermann gebracht werden. Eine Demonstrationsanlage für eine autarke Energieversorgung soll entstehen, Stromerzeugung aus diversen erneuerbaren Energien gezeigt werden. Heizen und Verkehr in Zeiten des Klimawandels werden weitere Schwerpunkte sein.
Um nicht nur das Gebäude aufzuwerten, sondern auch das Umfeld attraktiver beziehungsweise familientauglicher zu machen, sind neue Lehrpfade zu den Themen Wasser und Sonne, Mitmachstationen und ein kindgerechter Erlebnisweg geplant. Regelmäßige Vorträge, die Einbindung von Forschung und Lehre, Ladestation für E-Auto und E-Bike erhöhen den Nutzwert.
"Wir wollen zeigen was im Hinblick auf erneuerbare Energien möglich ist", so Landrat Florian Töpper. Die Tage des alten Windstützpunktes, einem Container auf Schotterfläche, sind gezählt.