2013 wurde der Landkreis Schweinfurt als vierter Windstützpunkt in Bayern ausgewiesen. Damals gab es Fördergelder, verbunden mit der Auflage, dass der Infopavillon und der Windlehrpfad bei Schwanfeld mindestens 15 Jahre, also bis 2028 zu betreiben sind.
Der Verfall schreitet fort
Aber schon 2016 wurde festgestellt, dass der Pavillon massiv rostet und dass er auch sonst manches bauliche Defizit (Undicht – Tauwasser - mangelhafte Temperierung) aufweist. Zwar habe man immer wieder repariert, wie Thomas Benz, am Landratsamt zuständig für Mobilität und Energie, dem Kreisausschuss mitteilte. Eine nachhaltige Behebung sei aber unter den derzeitigen Umständen nicht möglich, der Verfall schreitet fort. Diverse Schäden durch Einbruchsversuche haben die Situation für den Container nicht besser gemacht. Fazit: Eine Garantie des Weiterbetriebs bis 2028 gibt es nicht.
Keine Toiletten und nicht barrierefrei
Dazu kommen strukturelle Defizite, die beim Bau nicht bedacht oder eingespart wurden. Es gibt keine Toiletten, die Anlage ist nicht barrierefrei. Um das, nicht nur von Schulklassen dennoch gut angenommene Angebot, in einen würdigen Zustand zu versetzen, wären Investitionen im fünfstelligen Bereich nötig.
Aus der Überlegung heraus sowieso Geld in die Hand nehmen zu müssen, entstand die Idee den Windstützpunkt mit Infopavillon in einem eigenen Projekt zum Stützpunkt für erneuerbare Energien (EE-Stützpunkt) weiter zu entwickeln. Ein Ort also, an dem sich Bürger, Wirtschaft, Kommunen, aber auch weiterhin alle Bildungseinrichtungen nicht nur über die Windkraft, sondern über alle Formen der erneuerbaren Energien informieren könnten. Das würde Geld kosten – nicht rund 75 000 Euro netto wie vor zwei Jahren noch bei ersten Überlegungen vermutet – sondern eher das doppelte, wie eine aktuelle Ausschreibung ergab. Dafür wäre im Gesamtpaket von der Planung über die Konzepterstellung wie von Leader verlangt, bis zur Ausführung alles Wesentliche enthalten. 60 Prozent der Summe würden durch das Leader-Projekt finanziert.
Holzverkleidung für den Pavillon
Den Windstützpunkt nicht nur zu erhalten, sondern auf andere erneuerbare Energien auszuweiten wurde im Kreisausschuss als positiv erachtet, aber es gab auch kritische Stimmen, schließlich wurde das Projekt einst als „Nullnummer“ für den Landkreis gestartet und kostet nun doch Geld. Mehrheitlich beschlossen wurde Nägel mit Köpfen zu machen und den Windstützpunkt, den man sowieso noch zehn Jahre erhalten muss, zum Erneuerbare-Energien-Stützpunkt aufzuwerten. Wasserlose Toiletten, Vollverkleidung des Pavillons mit Holz und die Verbesserung der Zufahrt sind so einige der Ideen, die im Kreisausschuss diskutiert wurden. In welchem Zeitrahmen und letztlich welchem Umfang die Umsetzung erfolgen wird, ließ man vorerst noch offen. Die Verwaltung wird die zuständigen Gremien nach der Konzepterstellung erneut informieren und einen Vorschlag für das weitere Vorgehen vorlegen.