Wie kann man den Landkreis Schweinfurt für Touristinnen und Touristen attraktiver machen? Wie schafft man es, die Dorfkerne für das Wohnen und Leben der Menschen aufzuwerten? Auf diese Fragen lassen sich die Projekte reduzieren, die der Landkreis Schweinfurt bis 2028 im Rahmen der Leader-Förderung beantworten will. Der Kreistagsausschuss für Kreisentwicklung hat für vier Projekte grundsätzlich grünes Licht gegeben, um die sich das Landratsamt bewerben will.

Schon seit Jahren stehen im Zentrum des touristischen Werbens Menschen, die per Rad die Region erkunden wollen.  Als Teilaspekt rücken der Genuss rund um lokale Spezialitäten wie der Wein sowie die Kultur in den Blickpunkt. Darauf will das neue Leader-Projekt anknüpfen. Wie David Wald aus dem Regionalmanagement dem Kreistagsausschuss erläuterte, geht es darum, die Infrastruktur des Radwegenetzes zu verbessern: mit Bildern von Panoramakameras oder QR-Codes an den Beschilderungen. Zudem soll das Thema "Genuss und Kultur" noch stärker in die Routenführung einbezogen werden. Wie Barbara Göpfert (CSU) vorschlug, sollen dabei auch Gaststätten, Direktvermarkter und Hofläden Aufnahme finden.

Mehr Pep für Wohngebiete aus der Nachkriegszeit

Das Leben inmitten der Dörfer soll den zweiten Schwerpunkt der Leader-Phase mit drei Teilprojekten bis 2028 bilden. So soll "unsichtbarer Wohnraum" erschlossen werden. Nachdem schon seit Jahren die Ortskerne im Blickpunkt stehen, soll nun verstärkt der "zweite Ring" gefördert werden. Das sind Baugebiete aus der Nachkriegszeit, die rund um die Dorfmittelpunkte entstanden sind. Sie sollen für junge Familien attraktiv werden.

Im Anschluss an das seit 2020 existierende Baukulturhandbuch für Bau- und Sanierungswillige will der Landkreis ein Handbuch für die Grüngestaltung innerhalb der Dörfer erstellen. Auch im digitalen Modus. Zudem sollen die guten Beispiele, wie Personen innerhalb der Ortschaften Altbauten saniert oder neue Bauformen gefunden haben, noch stärker herausgestellt werden. Dies soll in Veranstaltungen und Rundgängen geschehen.

Im Frühjahr entscheidet sich, ob der Landkreis Geld bekommt

336.000 Euro will der Landkreis in den drei Jahren investieren, wobei 80 Prozent Förderung erwartet werden. Ob der Landkreis Schweinfurt dieses Geld erhält, wird bis 1. April 2025 entschieden. Die Leader-Förderung wird aus Mitteln der EU bestritten, mit denen die Entwicklung ländlicher Räume verbessert werden soll.