
Standorte früherer oder noch laufender Atomkraftwerke fordern vom Bund Ausgleichszahlungen für den anstehenden Strukturwandel, der nach ihrer Ansicht Jahrzehnte dauern werde. Sie ziehen einen Vergleich zur Kompensation für Kohlereviere, als dort der Ressourcenabbau eingestellt worden ist. Der Landkreis Schweinfurt, in dem das im Rückbau befindliche AKW Grafenrheinfeld steht, hat zusammen mit anderen zwölf deutschen Landkreisen eine entsprechende Initiative gebildet.
Wie es in einer Mitteilung des Landratsamtes heißt, haben die betroffenen Kreise drei Hauptforderungen, mit denen sie in Verhandlungen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gehen wollen. Sie fordern als Ersatz für die Wertschöpfung aus der Atomenergie die gezielte Förderung für die Ansiedlung von Betrieben, die erneuerbare Energie erzeugen. Insbesondere geht es dabei um die Wasserstofftechnologie.
Ansiedlung von Forschungseinrichtungen
Zudem erwarten die Landkreise einen Ausgleichsfonds, um qualifizierte Arbeitsplätze in den Regionen zu erhalten. Dazu müssten Kreise und Gemeinden bei der Ausweisung von Standorten für Industrie und Gewerbe finanziell unterstützt werden. Ebenso geht es im Forderungskatalog um finanzielle Anreize für die Ansiedlung von Unternehmen.
Desweiteren fordern die 13 Landkreise, dass Forschungs- und Hochschuleinrichtungen sowie Bundesbehörden in den ehemaligen AKW-Regionen angesiedelt werden. Auch dabei zielen die Landkreises auf erneuerbare Energien ab.
Wie es in der Mitteilung heißt, habe Schweinfurts Landrat Florian Töpper (SPD) in einem ersten Schritt alle Bundes- und Landtagsabgeordneten über die Initiative unterrichten. Neben Schweinfurt gehören aus Bayern auch die Kreise Landshut und Günzburg dem Bündnis an.