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SCHWEINFURT
Wenn die Rente nicht reicht
Ein Haus voller Leben und mit vielen Angeboten. Das Mehrgenerationenhaus am Martin-Luther-Platz.
Foto: Helmut Glauch | Ein Haus voller Leben und mit vielen Angeboten. Das Mehrgenerationenhaus am Martin-Luther-Platz.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:07 Uhr

Seit gut einem Jahr gibt es das Mehrgenerationenhaus in Schweinfurt am Martin-Luther-Platz. Ein Haus in dem die Menschen sich begegnen und zahlreiche Angebote gemacht werden. Christiane Fellows, die gemeinsam mit Gloria Mac Lachlan das Haus führt, war Gast in der Sitzung des Seniorenbeirates der Stadt Schweinfurt, die vom Vorsitzenden Norbert Holzheid geleitet wurde, um ihr Einjahres-Resümee vorzustellen.

Die Bilanz kann sich sehen lassen. Rund 200 Menschen, so Fellows, besuchen in der Woche das Haus, das in erster Linie eine Plattform für Bürger jeden Alters, aber auch Initiativen, Vereine und Gruppen sein will. Die Angebote sind vielfältig, reichen von reiner Freizeitgestaltung bis zur Förderung der Lese- und Rechtschreibkompetenz für Erwachsene. „Wir sind offen für neue Ideen, es gibt Raum neue Sachen auszuprobieren“, so Fellows. Besonders gut angenommen wird der tägliche offene Treff, in dessen Rahmen man einfach Kontakte knüpfen kann. Aber auch Nähstube, Malkreis oder die Handysprechstunde werden gut nachgefragt. Reich gestreut sind auch die Angebote für Neu-Schweinfurter, von der Integrationsberatung für anerkannte Flüchtlinge bis hin zum Bewerbungscoaching.

Ehrenamtliche realisieren die Angebote

Darüber hinaus treffen sich im Mehrgenerationenhaus regelmäßig verschiedene Initiativgruppen wie der Tauschring oder die solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Schweinfurt. Mitbringfrühstück, Hausaufgabenhilfe, Leselernhelfer und Arabischunterricht für Kinder sind weitere Angebote, die sich in gut einem Jahr etabliert haben. Fast alles, so Christiane Fellows, geht auf die Initiative Ehrenamtlicher zurück. Ein fester Stamm von gut 20 Leuten macht das möglich, so Fellows, die auch als Integrationslotsin für die Stadt Schweinfurt tätig ist.

Mindeststandard für ein menschenwürdiges Leben

„Was tun, wenn die Rente nicht reicht?“ So hatte Corina Büttner vom Amt für soziale Leistungen, ihren Vortrag überschrieben. Damit brachte sie Licht in den Dschungel zwischen Anspruch auf Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt. Dabei offenbarte sie einige interessante Details. So sind zum Beispiel bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Kinder erst bei einem Jahreseinkommen von mehr als 100 000 Euro unterhaltspflichtig. Grundsätzlich gilt – es muss ein Mindeststandard für ein menschenwürdiges Leben gewährleistet sein.

Hilfen gibt es in vielen Lebens- und Bedarfslagen, man muss halt auch wissen wo und wie man diese Hilfen bekommt. Das neue Familiengeld, so Büttner, wird übrigens im Augenblick und solange es keine neue Anweisung gibt, in Schweinfurt auf keine andere Transferleistung angerechnet (wir berichteten). Aufmerksam machte sie auch auf den Sozialausweis, mit dem man zum Beispiel Ermäßigungen für Museen oder Theater erhalten kann Auf Angebote der Volkshochschule werden Rabatte von 50 Prozent gewährt und auch die Monatskarte für den Stadtbus kostet mit Sozialausweis nur die Hälfte. 270 000 Euro überweist die Stadt für diesen Rabatt an die Stadtwerke.

Datenerhebung in der Endphase

Andreas Gehring vom Amt für soziale Leistungen erläuterte, das man sich im Hinblick auf das seniorenpolitische Gesamtkonzept der Stadt in der Endphase der Datenerhebung befinde. Dann werden auch die Ergebnisse einer Befragung von 400 Menschen mit Behinderung einfließen, die sich zum Beispiel zum Thema Barrierefreiheit äußern konnten.

Karlheinz Surauf aus der Vorstandschaft des Seniorenbeirates, berichtete von der Tagung der Landesseniorenvertretung in Bayern. Einige Ergebnisse: Ältere Menschen dürfen in der digitalen Entwicklung nicht immer mehr abgehängt werden. Wichtig sei auch in den Krankenhäusern sogenannte „blutige Entlassungen“ zu vermeiden. Die Verweildauer in den Kliniken müsse der Erkrankung und dem Heilfortschritt angemessen sein.

Markierungslinien am Roßmarkt erneuer

Befürwortet wurde ein Antrag der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an die Stadt. Der zielt darauf ab, dass Markierungslinien am Busbahnhof Roßmarkt erneuert werden. Die Kosten dafür schätzt Peter Then (AWO) auf etwa 1500 Euro.

Am Ende der Sitzung machte Norbert Holzheid auf den Geriatrietag am 10. November und die Seniorenwochen 2019 aufmerksam. Und einen Grund zur Freude hatt er auch noch zu vermelden. Die auch vom Seniorenbeirat geforderten Sitzbänke an der Freitreppe des Theaters wurden bereits aufgestellt. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder“, so Holzheid.

 
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