Seit Mitte März herrscht Betrieb im Schweinfurter Mehrgenerationenhaus an der Ecke Markt/Martin-Luther-Platz (bislang Evang. Jugendhaus). Der Offene Treff bietet als Herzstück des Projekts die Möglichkeit, sich auszutauschen und kennenzulernen.
Um den Treff soll sich alsbald ein buntes Angebot an Kursen, Vorträgen, Veranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten etablieren. In Kooperation mit dem Evangelischen Frauenbund gibt es bereits einen Hausaufgabentreff. Die Wohnungsbörse, die anerkannte Flüchtlinge unterstützt, hat wöchentlich eine Sprechstunde.
Auch Malstunden und Spielerunden finden statt; Energieberatung, Kochabende, Musikevents, Kreativ-Workshops, Tanz-Tee, Bewerbungscoaching und etliches mehr sind zumindest angedacht.
Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt
Dass den Ideen kaum Grenzen gesetzt sind, man bewusst kein fertiges Programm, sondern Freiräume biete, sei Konzept, sagte bei der offiziellen Eröffnung des Mehrgenerationenhauses am Montag Diakonie-Vorstand Pfarrer Jochen Keßler-Rosa.
Das federführende Diakonische Werk kooperiert bei dem durch ein Bundesprogramm mit jährlich 30 000 Euro (auf vier Jahre) geförderten Mehrgenerationenhaus mit der Stadt Schweinfurt. Die Stadt gibt pro Jahr einen Zuschuss von 10 000 Euro. Weitere 20 000 Euro finanziert das Diakonische Werk.
Bundesweit existieren 550 dieser Mehrgenerationenhäuser, in denen niemand wohnt, die der Begegnung dienen, die Hemmschwellen abbauen sollen und sich drei zentralen Herausforderungen stellen: demografische Entwicklung, Verknüpfung von Ehren- und Hauptamt sowie der Integration.
Viel Platz zum Reden, Basteln und Spielen
Der Treff ist im Erdgeschoss eingerichtet und verpflichtet, pro Woche mindestens 20 Stunden geöffnet zu haben. Weitere Räumlichkeiten bietet das Haus in den beiden oberen Geschossen, etwa zum Basteln oder Spielen, wobei alle Angebote nicht in Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen, sondern als Ergänzung gedacht sind.
Dekan Oliver Bruckmann segnete ein Haus, das bei aller Verschiedenheit der Menschen zusammenführe, das unterschiedliche Kräfte zum Miteinander vereine.
Für die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber eröffnen die Mehrgenerationenhäuser die Chance, den Zusammenhalt der Generationen voran zu bringen, weil dort das Miteinander gelebt werde, jeder willkommen sei, man sich austauschen und ausprobieren könne und Unterstützung finde.
Lippert: „Ene Mauer zwischen den Generationen ist gefallen“
Für Schweinfurts Bürgermeisterin Sorya Lippert ist mit der Verwirklichung des Mehrgenerationenhauses eine Mauer zwischen den Generationen gefallen, weshalb man feiern dürfe, auch wenn nur eine von vielen Stationen auf einem langen Weg erreicht sei.
Geöffnet hat der Offene Treff am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr, am Dienstag von 10 bis 14 Uhr und zum Mitbringfrühstück am Freitag von 10 bis 14 Uhr.