
Bis weit in den August war Silvia Kirchhof ziemlich gebunden durch ihre Arbeit als Regisseurin bei den Passionsspielen in Sömmersdorf. Daneben und vor allem danach hatte die Leiterin des Theaterhauses in Gerolzhofen wieder Zeit und Muße, um dort einiges zu planen, wie etwa "Wunderland".
Das Historienschauspiel soll 2025 in großem Stil aufgeführt werden. Was Silvia Kirchhof sonst noch vor hat, wie die Nachfrage im Theater ist, wie es mit den umstrittenen Schlusszeiten aussieht, dazu gab sie uns im Gespräch Auskunft.

Kirchhof: Ja, ich war eine Woche am Meer, das brauchte ich auch, um herunter zu kommen. Es tat mir total gut. Dabei kam bei mir der Wunsch, in Gerolzhofen mit dem Stamm-Ensemble weiter zu arbeiten. Ich habe drei neue Stücke angekurbelt, die in den nächsten Monaten auf der Bühne sind, unter anderem Dürrenmatts "Besuch der alten Dame."
Kirchhof: Das Stück "Die Wunderübung" lief ja bereits, das inszenierte eine Kollegin. Für mich geht es im November los. Wir werden mit Anat Govs "Oh mein Gott" ein Drei-Personen-Stück aufführen, bei dem ich mitwirke. Dazu wirken mit Klaus Büttner, ein Schauspieler aus Sömmersdorf, sowie Rebekka Theobald aus Gerolzhofen mit. Rebekka spielt ein autistisches Kind. Das ist sehr mutig von ihr.

Kirchhof: Zunächst bin ich Schauspielerin. Bei dem Stück 'Oh mein Gott' habe ich viel Text. Aber ich habe richtig Lust, mal wieder selbst ein größeres Stück zu spielen. Gleichzeitig läuft das Weihnachtsstück "Wer glaubt denn noch an Weihnachtswichtel?", da sind sieben aus dem Ensemble mit dabei. Das spielen wir zusätzlich zwei Wochen im Theaterhaus für Grundschulen und Kindergärten, wir sind da schon fast ausverkauft. Die Regie hat Amelie Auer, ich spiele mit.
Kirchhof: Die Besetzung steht ziemlich, wir haben schon etwas gelesen. Da werde ich rein die Regie führen. Darauf freue ich mich, so Mitte November machen wir weiter mit Rollenarbeit.

Kirchhof: Nein. Hier bin ich gerade an der Planung und der Konzeption, weil wir es jetzt anmelden müssen, um Förderung von der Regierung zu bekommen. Das wird ein großes Stück, zu dem wir Unterstützung brauchen. Wir holen gerade Angebote für das Equipment ein.
Kirchhof: Es sind sechs Vorstellungen vorgesehen, zwei Doppel-Tage. Wir werden auf der Wiese im Schwimmbad spielen, den Platz haben wir bereits mit Fachleuten für solche Veranstaltungen angeschaut. Wir wollen eine Tribüne mit Platz für je 1000 Zuschauern aufstellen.
Kirchhof: Nein, der Marktplatz als Aufführungsort kam nicht in Frage, er soll ja saniert werden. Wir wissen zwar noch nicht genau, wann. Aber das war uns zu ungewiss.

Kirchhof: Es ist ähnlich, wenn wir 6000 Leute unterbringen, sind es mehr Zuschauer. Es wird in einem kompakten Zeitraum von 10. bis 14. September 2025 gespielt. Zu viele Termine sind schwierig, weil die Schauspieler ja mitten im Leben stehen. Die gesamte Familie Iff zum Beispiel spielt mit oder die Döpfners, da können wir keine 15-mal spielen. Auf jeden Fall wird das für die Zuschauer ein ganz tolles Ereignis. Wir haben die 80 Jahre Kriegsende genommen, um dieses wichtige Thema auf die Bühne zu bringen, mit den gesamten Facetten der letzten 80 Jahre.
Kirchhof: Im Großen und Ganzen bleibt es, wie es war. Es ist jedoch in den letzten fünf Jahren einiges passiert, es kam Corona oder der Ukraine-Krieg. Diese Zeit wollen wir in einem Couplet-Lied darbringen. Das Stück ist so aufgebaut, dass Ereignisse aus jedem Jahrzehnt auf einer LED-Leinwand gezeigt werden.
Kirchhof: Ja. Es gibt Um- und Neubesetzungen, in fünf Jahren wird man ja älter. Die Kinder von damals sind jetzt 18 oder junge Erwachsene. Wir könnten noch einige Kinder mitwirken lassen, wer mitmachen möchte, kann sich gerne noch melden.

Kirchhof: Das ist lediglich auf Eis gelegt, es ist ein ganz großes Konzept.
Kirchhof: Im Großen und Ganzen machen das mein Mann Achim Hofmann und ich, in Absprache mit dem Vorstand vom Theaterverein. Wir haben regelmäßig Sitzung, da schlage ich vor, weil ich viele Kontakte zu Künstlern habe. Mein Netzwerk nutze ich natürlich, ich bin offen für Vorschläge.

Kirchhof: Wir bekommen sehr viele Anfragen. Unser Schwerpunkt liegt auf Theater, Kleinkunst, Lesungen und Kindertheater. Die meisten Anfragen von Bands und Musikern lassen wir außen vor.
Kirchhof: Diese Auflage besteht immer noch. Das Ganze liegt weiter am Verwaltungsgericht, ein Urteil steht noch aus. Wir hoffen natürlich, dass wir eine halbe Stunde länger aufmachen dürfen.