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SCHWEINFURT
Was passiert mit dem Friederike-Schäfer-Heim?
Wie soll das bestehende Friederike-Schäfer-Heim in der Judengasse/Rusterberg genutzt werden, wenn der Neubau in der Friedrich-Stein-Straße fertig ist? Proschweinfurt beantragte, die Planungen für eine Nutzung mit alternativen Wohnformen voranzutreiben.
Foto: Anand Anders | Wie soll das bestehende Friederike-Schäfer-Heim in der Judengasse/Rusterberg genutzt werden, wenn der Neubau in der Friedrich-Stein-Straße fertig ist?
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:08 Uhr

Geht es nach Baureferent Ralf Brettin, wäre der Beginn der Arbeiten für den Neubau des Friederike-Schäfer-Heimes auf dem Gelände des Verkehrsübungsplatzes in der Friedrich-Stein-Straße schon im Frühjahr nächsten Jahres. Nach der Vorstellung der Pläne für den Neubau im Dezember vergangenen Jahres gab es bisher aber keinen Bauantrag. Auch die Frage, ob der Verkehrsübungsplatz tatsächlich zum Kessler Field verlegt wird, ist noch nicht abschließend öffentlich diskutiert worden.

Die Wählergemeinschaft proschweinfurt hatte sich schon am 15. Dezember 2017 mit einem Antrag zur Nachnutzung des Gebäudes in der Judengasse nach dem Umzug des Friederike-Schäfer-Heimes gemeldet. Dieser Antrag wurde aber aus unbekannten Gründen bisher nicht von Seiten des Oberbürgermeisters im Stadtrat behandelt.

Nun gehen die proschweinfurt-Räte Adi Schön und Christiane Michal-Zaiser den Weg über die Haushaltsberatungen und beantragen, 75 000 Euro Planungskosten zur Verfügung zu stellen, damit eine vernünftige Nachnutzung des verschachtelten Gebäudekomplexes möglich wird. Proschweinfurt hatte beantragt, dass das Gebäude von der Hospitalstiftung für alternative Wohnformen unter Beteiligung des Seniorenbeirates und anderer städtischer Organisationen zur Verfügung gestellt werde. Die Lage mitten in der Innenstadt und die Aufteilung des Gebäudes würden einer solchen Nutzung stark entgegenkommen, schreiben sie.

Millionen-Projekt Neubau

Der Charme des in den 1960er-Jahren in der Altstadt zwischen Judengasse, Petersgasse, Fischerrain und Rusterberg gebauten Altersheimes liegt in seiner Lage in der Stadt und am Fluss. Es wurde mehrmals umgebaut und erweitert, zuletzt vor zwölf Jahren. Das Seniorenheim hat 127 Plätze, davon 55 Einzelzimmer und 36 Doppelzimmer und eine Auslastung von gut 95 Prozent.

Es ist aber in die Jahre gekommen. Der Bauunterhalt pro Jahr liegt im niedrigen sechsstelligen Bereich. Der Sanierungsbedarf ist hoch, vor allem hinsichtlich barrierefreien und rollstuhlgerechten Zimmern, der Haustechnik und der Zentralküche. Das Gutachten einer Planungsgesellschaft aus Bielefeld, die die Stadt zu Rate zog, ist eindeutig: Ein Neubau wäre mit 13,3 Millionen Euro deutlich billiger als eine bis zu 16,5 Millionen Euro teure Sanierung im Bestand. Beim Neubau fehlen aber die Kosten für die geplante Tiefgarage.

Für einen Neubau spricht auch die Planung, in Zukunft das Wohngruppen-Konzept anzuwenden, bei dem maximal 15 Bewohner in einer Art Wohngemeinschaft leben und gemeinsam betreut werden. Das Personal hält viel von dieser Form der Betreuung, die aber wegen der räumlichen Enge und baulichen Gegebenheiten in den bestehenden Gebäuden kaum umzusetzen ist.

 
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