Schilder gibt es zwar, die darauf hinweisen, dass in der Roßbrunn- oder auch der Rüfferstraße wie in anderen Bereichen der Innenstadt Tempo 30 gilt; und damit rechts vor links. Doch hilft das nicht wirklich viel, meint die SPD. Noch immer sorge die im Juli 2022 eingeführte Regelung für echte Verwirrung, gefährliche Situationen und sogar Unfällen, so SPD-Stadtrat Ralf Hofmann in den Haushaltsberatungen im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats.
Dabei sollte Tempo 30 in der Innenstadt für mehr Sicherheit sorgen, erinnert die SPD in ihrem Antrag zum Haushalt 2023. Das Gegenteil sei der Fall, vor allem rund um das Theater, in der Rüfferstraße, An den Schanzen, der Neutor-, Friedrich-Stein- und der Wilhelmstraße. Was tun?
Markierungen auf der Straße könnten helfen, mehr Klarheit zu schaffen, meint die SPD. Ihr Antrag: 30.000 Euro für das nächste Jahr einplanen und dafür im Bereich rund um das Theater/Spitalseeplatz Markierungen auf der Straße anbringen lassen. "Großflächig und farbig."
Vorbilder dafür gebe es einige aus anderen Bundesländern, so Ralf Hofmann. Trotzdem stimmten nur vier Rätinnen und Räte für den Antrag. Die Mehrheit war dagegen. Schweinfurts Ordnungsreferent, Jan von Lackum, versprach, die Stadtverwaltung werde mit der Polizei einen Vorschlag erarbeiten.
Wird sich das Problem über den Winter lösen? Ralf Hofmann hat da seine Zweifel
Nur mit Fahrbahnmarkierungen zu arbeiten, werde aber schwierig. Man wolle über den Winter hin beobachten, ob sich die Situation verbessere, so von Lackum. Ob das etwas bringt? Ralf Hofmann hat daran so seine Zweifel. Schließlich gelte die Regelung schon seit Juli, da werde sich wohl kaum etwas verändern.
Eines gab von Lackum offen zu: Die Tempo 30 Zone in der Innenstadt "beschäftigt" die Stadtverwaltung. Man wisse von den Problemen, auch wenn klar sei: innerhalb von Tempo-30-Zonen gelte an Kreuzungen und Einmündungen immer rechts vor links.
Warum sich die Menschen offenbar nicht an die Tempo 30-Regelung gewöhnen? Der Ordnungsreferent bedachte diesen Punkt mit einem schmunzelnden Einwurf. Es habe schon seinen Grund, dass die Stadt bei Versicherungen so eingestuft sei, wie sie es ist.
Warum Schweinfurt bei der Kfz-Versicherung mit Frankfurt mithalten kann
Was das heißt? Ein Blick in die Regionalklasseneinstufung der Versicherungswirtschaft aus 2023 zeigt, was von Lackum andeutete. Die Stadt Schweinfurt ist demnach bei der Haftpflicht in die Klasse 10 eingestuft. Zum Vergleich der Landkreis: Hier ist die Einstufung nur bei 7, Heißt: Wer im Landkreis das gleiche Auto zulässt wie in der Stadt, kommt, was seine Kfz-Versicherung betrifft, sehr viel günstiger.
Übrigens: Was die Regionalklasseneinstufung betrifft, zieht Schweinfurt locker mit weit größeren Städten mit. Beispielsweise liegt sie auch für Frankfurt und Köln bei 10. Die höchste Stufe hat Offenbach mit 12. Berechnet wird dieser Wert auf Basis der Schadensfälle. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft berechnet die Regionalklassen für die bundesweit 412 Zulassungsbezirke in Deutschland jährlich neu.
Für welchen Bereich gilt Tempo 30 in Schweinfurt genau?
Innerhalb des Stadtrings (Landwehrstraße, Gunnar-Wester-Straße, Schultesstraße, Rusterberg, Paul-Rummert-Ring, Am Oberen Marienbach, Fehrstraße, Am Obertor, Niederwerrner Straße und Friedrich-Ebert-Straße) gilt grundsätzlich Tempo 30. Geändert haben sich damit die Vorfahrtsregelungen, alte Markierungen wurden entfernt. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Friedrich-Stein-Straße, Wilhelmstaße, Gabelsberger Straße, Feldgasse, Seestraße, Spitalseeplatz, Anton-Jackel-Weg, Roßbrunnstraße, Neutorstraße, An den Schanzen, Neue Gasse und Kornmarkt, teilte die Stadt im Juli mit.
Aber lieber riskiert man viele Unfälle!
Wer die "rechts-vor-links"-Regel nicht möchte, darf keine Tempo-30-Zone einrichten.
Man könnte auch anders für Verkehrsberuhigung sorgen z.B. bauliche Einengungen, die begrünt werden.
Aber die Stadt führt nur nutzlose Dinge ein ohne Nachzudenken. Siehe auch Kreuzung Galgenleite wo Radfahrer plötzlich irgendwo vor der Ampel die Straße wechseln sollen um dann VOR den Autos an der Ampel zu stehen statt wie bisher auf dem Fahrradweg zu bleiben, der schon immer für beide Richtungen gezählt hat.
Genauso unüberlegt sind die Parkregeln am Leo.
Schikanen der Stadt sonst nichts....