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Schweinfurt
Was die Nobelpreisträgerin Charpentier mit Schweinfurt verbindet
Nobelpreisträger haben einen Draht zu Schweinfurt. Auch Chemie-Preisträgerin Emmanuelle Charpentier. Sie hat unter ihren Auszeichnungen auch eine aus Schweinfurt. 
Nobelpreisträgerin Emmanuele Charpentier 2016  bei der Verleihung des Carus-Preises in Schweinfurt: Links: der damalige Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker, Prof. Dr.  Jakob Wörner, ebenfalls Carus-Preisträger, OB Sebastian Remelé und Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier.
Foto: Waltraud Fuchs-Mauder | Nobelpreisträgerin Emmanuele Charpentier 2016 bei der Verleihung des Carus-Preises in Schweinfurt: Links: der damalige Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker, Prof. Dr.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:25 Uhr

Wer 2016 in der Rathausdiele bei der Verleihung des Carus-Preises war, war ziemlich beeindruckt von  Emmanuelle Charpentier. Die Forscherin stellte ihre Forschung vor, die Gen-Schere, für die sie zusammen mit Jennifer Doudna jetzt den Chemie-Nobelpreis bekam. "Ein mächtiges Werkzeug ", sagte sie damals und gab auch Beispiele an: Damit lassen sich zum Beispiel auch Genmutationen behandeln. Oder prüfen, ob eine Krankheit tatsächlich mit einer bestimmten Stelle auf einem Gen in Verbindung steht.

Was damals sehr beeindruckte: Die Leidenschaft, mit der sie ihre Forschung vorstellte. Und sie schaffte es, das komplexe Thema so zu erklären, dass auch Nicht-Wissenschaftler verstanden, worum es ging. Das Publikum hatte damals übrigens ein bisschen auf sie warten müssen. Sie war während der Bahnfahrt so vertieft in ihre Lektüre, dass sie die Haltestelle Schweinfurt verpasste, einen Umweg über Würzburg machen musste.  

Wie kommt es zu der Auszeichnung hochrangiger Wissenschaftler in Schweinfurt? Das hat historische Gründe. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina– Nationale Akademie der Wissenschaften zeichnet mit der Carus-Medaille – benannt nach Carl Gustav Carus (1789- 1869) – bedeutende Forschungen aus. Seit 1962 verleiht die Stadt Schweinfurt als Gründerstadt der Leopoldina alle zwei Jahre den Trägern der Medaillen den Carus-Preis. 

Sowohl in den Reihen der Leopoldina-Akademie als auch unter den Carus-Preisträgern finden sich einige Nobelpreisträger. 182 Mitglieder mit Nobelpreis listet die Leopoldina auf.  

Seit 2008 ist die Leopoldina mit Sitz in Halle in Sachsen-Anhalt die Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschlands. Ihren Anfang nahm sie einst in Schweinfurt: Hier gründeten am 1. Januar 1652 vier Ärzte die Academia Naturae Curiosorum – die Akademie der auf die Natur Neugierigen. Der Stadtphysikus Johann Laurentius Bausch und seine drei Mitgründer Johann Michael Fehr, Georg Balthasar Metzger und Georg Balthasar Wohlfahrt beschlossen, ein Netzwerk der Neugierigen aufzubauen: Per Korrespondenz wollten sie mit den führenden Forschern Europas das gesamte verfügbare Wissen über die Natur der Welt austauschen und durch eigene Forschung neues hinzufügen – "zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen".

Heute hat die Leopoldina zwei Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland und die Beratung von Politik und Öffentlichkeit. Interdisziplinäre Arbeitsgruppen verfassen Gutachten zu Themen wie Stammzellen, Energiegewinnung, Klimaschutz, Demografie oder Infektionskrankheiten – immer unabhängig von weltanschaulich oder wirtschaftlich vorgegebenen Meinungen. 

 
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