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Schweinfurt
Warum Enkeltrickbetrüger in Schweinfurt keine Chance hatten
Der erste Gedanke, den die Kundenberaterin der Flessabank hatte, als eine 94-jährige Kundin 10 000 Euro abheben wollte, war der richtige: Vorsicht! Sie rief die Polizei.
Wieder haben in Schweinfurt Enkeltrickbetrüger zugeschlagen, setzten zwei Seniorinnen unter Druck.- Als diese Geld bei ihrer Bank – in einem Fall der Sparkasse, im anderen der Flessabank – abheben wollten, reagierten zwei Bankangestellte genau richtig.
Foto: Sebastian Gollnow/DPA | Wieder haben in Schweinfurt Enkeltrickbetrüger zugeschlagen, setzten zwei Seniorinnen unter Druck.- Als diese Geld bei ihrer Bank – in einem Fall der Sparkasse, im anderen der Flessabank – abheben wollten, reagierten ...
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:10 Uhr

Dass Bankangestellte der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge und der Flessabank am Mittwoch verhindert haben, dass Enkeltrickbetrüger zwei Seniorinnen um ihr Erspartes brachten, hat seinen Grund: In beiden Häusern ist man sensibilisiert, was das Thema angeht, nimmt die Warnungen und Informationen der Polizei ernst. Und fragt nach, wenn hohe Summen abgehoben werden sollen. Nicht nur die Mitarbeiter werden informiert, auch die Kunden. In der Sparkasse zum Beispiel hängen im SB-Bereich Plakate der Polizei aus, die vor eben solchen Enkeltrickbetrügern warnen.

"Furchtbar, das ist einfach schlimm." Die Kundenberaterin der Flessabank in der Luitpoldstraße ist betroffen, wenn sie daran denkt, wie Betrüger gnadenlos versuchen, alte Menschen abzuzocken. Am Mittwochnachmittag hat sie genau das erlebt: Eine langjährige Kundin wollte Geld abheben, 10 000 Euro. Bei solchen Beträgen sei es üblich, nachzufragen, heißt es in der Flessabank.

Gut, dass die Kundenberaterin, die namentlich hier nicht genannt werden will, das auch in diesem Fall getan hat. Denn die Geschichte, die ihr die 94-Jährige erzählte, klang sofort verdächtig: Die Freundin eines Enkels habe sie angerufen, brauche Geld für einen Immobilienkauf. Der erste Gedanke der Bankangestellten war der richtige: Es war ein Betrugsversuch. Die Kundenberaterin informierte die Polizei, die wenig später bereits zum nächsten Fall gerufen wurde – in die Sparkasse am Roßmarkt.

Auch in diesem Fall war einer Bankangestellten die Geschichte, die eine 83-jährige Kundin ihr erzählte, komisch vorgekommen. Ein Cousin, den sie nicht kenne, habe um Geld gebeten. Er stecke in einer Notlage, sie wolle nun helfen, so die 83-Jährige, die dafür ihr Erspartes abheben wollte. Auch die Sparkassen-Angestellte rief die Polizei. Die klärte die Rentnerin darüber auf, was hinter der Geschichte des unbekannten Cousins wirklich steckt und brachte die Dame nach Hause.

Was die Senioren, die von Betrügern angerufen werden, mitmachen, kann sich die Kundenberaterin der Flessabank vorstellen. Schon einmal hat sie einen solchen Fall erlebt. Damals kam eine Kundin verzweifelt auf sie zu, berichtete von Anrufen, der dringenden Bitte, Geld zu geben. Ihr, so die Kundin damals, komme das seltsam vor. Doch was sollte sie tun? "Die Frau wollte damals Hilfe, fühlte sich unter Druck gesetzt, wusste nicht, was sie tun sollte." Sie ging zu ihrer Bank, wo man ihr half.

Die Kriminalpolizei Schweinfurt, die in den beiden Fällen die Ermittlungen übernommen hat, rät Betroffenen, bei solchen Anrufen angeblicher Verwandter eher skeptisch zu sein und unter keinen Umständen Geld an Unbekannte auszuhändigen. Und: Betroffene sollten sofort die Polizei informieren. 

 
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