Die "Auto Freizeit Sport" ist zurück. Am Wochenende drehte sich auf dem Schweinfurter Volksfestplatz alles um das Auto und mehr. Während der Corona-bedingten Zwangspause fragten sich die Veranstalter, ob die Messe überhaupt noch zeitgemäß ist. Die Antwortet lautet erstmal: Ja!
Daniel Beständig vom ausrichtenden Verein "Auto Freizeit Sport" versucht eine Parallele zu ziehen, eine brandaktuelle. Die Entwicklung bei "Galeria Kaufhof" zeige, was der Online-Handel auslösen kann, wenn der Handel vor Ort nicht mehr genügend berücksichtigt werde. "Der regionale Handel ist nach wie vor wichtig für das gesellschaftliche Leben", findet Beständig. Daher möchten er und seine Mitstreiter die Messe, trotz des Wandelns und inmitten von Krisenzeiten, auch weiter fortführen.
Das Format der Traditionsmesse, die vor über vier Jahrzehnten mal mit nur fünf Ausstellern angefangen hat, wurde bereits vor Corona etwas geändert, ist jetzt ausgerichtet auf ein breiteres Publikum. Es dreht sich längst nicht mehr alles nur ums Auto. Gerade der Freizeitbereich nimmt immer größeren Platz ein. Das liege auch daran, dass größere Aussteller aus dem Autobereich mittlerweile nicht mehr nach Schweinfurt kommen. Einige größere Händler konzentrierten sich ganz auf den Online-Direktvertrieb. Im Freizeitbereich aber sei es den Firmen noch wichtig, sich auf regionalen Messen zu präsentieren, erklärt Beständig.
25 Aussteller präsentieren sich
25 Aussteller zeigten sich auf dem Volksfestplatz. Mit sieben Fahrzeugen war das Haßfurter Unternehmen "Reisemobile Meißner" vor Ort. Inhaber Michael Meißner muss den Online-Handel vielleicht weniger fürchten als so mancher Kollege auf der Messe. "Bei uns findet immer noch alles live statt", erklärt er. 95 Prozent der Kunden kommen direkt nach Haßfurt oder eben zu den Messeständen, um sich anzusehen welches Wohnmobil sie kaufen oder mieten könnten.
Es gehe teils um banal wirkende Fragen. Zum Beispiel die geeignete Bettlänge. Vieles müsse man einfach wahrhaftig sehen, meint Meißner, dessen Branche zu den "Pandemie-Gewinnern" zählt. Der Individualtourismus boomt. Bei den Vermietungen von Fahrzeugen hatte das Haßfurter Unternehmen während der Pandemie einen starken Zuwachs zu verzeichnen. "Corona war für uns nochmal ein richtiger Push."
Sehen, fühlen, ausprobieren
Das Schweinfurter Unternehmen "Mezger" konzentriert sich bei der Rückkehr der "Auto Freizeit Sport" auf Motorroller, besonders auf die stylischen der großen italienischen Marken. "Die Zukunft ist auch dabei", sagt Geschäftsführer Mirko Denzer und zeigt auf einen E-Roller der Marke Piaggio. Das Gros der Vespa-Flotte stellten aber Fahrzeuge mit klassischen Verbrennermotoren. Von den großen Marken sind die E-Roller mitunter noch sehr teuer, verrät der Fachmann.
Der Vor-Ort-Verkauf ist bei Rollern aber immer noch angesagt, erklärt Denzer. "Viele haben Spezialfragen." Das fängt schon beim Sitzen an. Das lasse sich online nicht austesten. "Natürlich ist ein Messestand ein Riesenaufwand, wir brauchen dafür viel Personal, aber für uns ist das immer noch zeitgemäß", findet Denzer.
Sehen, fühlen, ausprobieren gehört auf der "Freizeit Auto Sport" einfach noch dazu. Online ist eben vieles "einfach nur fotografiert und gut beschrieben", wie Veranstalter Beständig bemerkt. Nächstes Jahr geht es dann weiter mit erneut vielfältigen Aussteller-Ständen.