zurück
Schweinfurt
Wäre ein Mix aus City- und Steigerwaldbahn interessant?
Dass ein Teil der Trasse der Steigerwaldbahn mitten durch Schweinfurt führen könnte, ist nicht die Idee der Linken im Stadtrat. Ein Verkehrsplaner hat sich das ausgedacht.
Die City-Bahn in Schweinfurt soll nach dem Vorschlag von Verkehrsplaner Robert Wittek-Brix 
Foto: Robert Wittek-Brix | Die City-Bahn in Schweinfurt soll nach dem Vorschlag von Verkehrsplaner Robert Wittek-Brix 
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:53 Uhr

Vergangenes Jahr hatte die Stadtratsfraktion Die Linke mit dem Antrag auf sich aufmerksam gemacht, über eine Straßenbahn für Schweinfurt nachzudenken. Was etwas belächelt wurde, aber nicht von ungefähr kam: schließlich fuhr durch Schweinfurt die ehemals erste Straßenbahn in Schweinfurt. Das ist nun schon lange her, der Antrag der Linken wurde 2018 in den Haushaltsberatungen abgelehnt. Einem neuen Vorstoß in ganz ähnlicher Richtung erging es in diesem Jahr nicht anders. Mit 6 zu 9 Stimmen wurde ihr Antrag vom Haupt- und Finanzausschuss abgelehnt, eine Machbarkeitsstudie für eine City-Bahn in Auftrag zu geben, die durch Schweinfurt führt und davor und danach wieder auf das Streckennetz der Steigerwaldbahn. Die Idee dazu hatte ein Verkehrsplaner: Robert Wittek-Brix, der immer wieder für die Reaktivierung der Steigerwaldbahn von Kitzingen nach Schweinfurt wirbt.

Bis 1921 gab es in Schweinfurt eine von Pferden gezogene Straßenbahn zwischen dem Hauptbahnhof und Spital- und Rückertstraße.
Foto: Archiv Peter Hofmann | Bis 1921 gab es in Schweinfurt eine von Pferden gezogene Straßenbahn zwischen dem Hauptbahnhof und Spital- und Rückertstraße.

Die Citybahn – vom Aussehen her eher eine Art Straßenbahn – könnte quer durch Schweinfurt führen, hatte der Verkehrsplaner erklärt – und das Interesse der Fraktion Die Linke geweckt. 50 000 Euro, so Frank Firsching, sollte für eine Machbarkeitsstudie investiert werden; die Stadt sich außerdem offensiv gegen die Entwidmung der Strecke wehren. Eben weil die Zukunft neue Verkehrskonzepte brauche. Außerdem, so Firsching, würde das auch das Umland von Schweinfurt besser anbinden. Und: es sei besser, jetzt zu planen, bevor der Neubau der Maxbrücke, der auf die Zeit ab 2027 verschoben worden ist, festgezurrt wäre. Jetzt ein Signal zu setzen, fand auch Thomas Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen) wichtig. 

Für Jürgen Royek (CSU) – selbst "bekennender Fan einer Steigerwaldbahn" – kommt dieser Antrag zu früh. Noch sei alles Vision, eine Machbarkeitsstudie für eine Citybahn in Schweinfurt insofern "rausgeschmissenes Geld". Baureferent Ralf Brettin sieht in dem Vorschlag mehrere Haken. Straßenbahnen – und so etwas in der Art wäre eine Citybahn ja – gebe es in größeren Städten, so ab 100 000 Einwohnern. In Schweinfurt komme man dagegen gut mit dem Bus zurecht. Und: Wo eine Straßenbahn nicht genug Platz habe, eine eigene Spur, verliere sich ihr großer Vorteil: die Geschwindigkeit im Vergleich zum normalen Verkehr. Man solle, so Brettins Meinung, mehr Energie auf das Thema Radfahrverkehr und ÖPNV verwenden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Katja Beringer
Bündnis 90/ Die Grünen
CSU
Die Linke
Frank Firsching
Jürgen Royek
Stadträte und Gemeinderäte
Straßenbahnen
Städte
Thomas Schmitt
Verkehr
Verkehrsplaner
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Reinshagen153@t-online.de
    Brettin: "...so ab 100 000 Einwohnern". Weiß der Baureferent nicht, wie groß SW ist? Größer als Ingolstadt, bevor dort ca. 30 Dörfer eingemeindet wurden. Bei Eingemeindung nur halb so vieler Ortsteile hätte SW ca. 120.000 Einwohner.

    Es ist bereits unerträglich, wie klein die CSU derzeit denkt. Alles wird mit irgendwelchen Ausreden abgeblockt: Regionalstraßenbahn, neue Erschließung von Wohngebieten, von einem Industriegebiet, etc.

    Man braucht kein Psychologe zu sein, um die endlosen Ausreden zu erkennen und die wahren Hintergründe: nämlich (zeitliche) Überforderung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • engert.andreas@gmx.de
    Die Bahn als Kombination Zug und Straßenbahn wäre eine super Aktion für den Nahverkehr!
    Allerdings sollte der Ast, der durch die Stadt führt, nicht auf der Strecke nach Bad Kissingen auf die Hauptstrecke zurück geführt werden, sondern am Hauptbahnhof - dann könnte man mit der Bahn (jetzt wieder als Zug) die Strecke über Arnstein nach Gemünden ebenfalls reaktivieren!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Die Steigerwaldbahn, in Verbindung mit einer Straßenbahn und einem Busnetz als Zubringer zu den Bahnhöfen entlang der Strecke, ist eine zukunftsweisende Verkehrsverbindung für viele Pendler in der Region Main Steigerwald. Es macht Sinn darüber nachzudenken und die Steigerwaldbahn mit Straßenbahn und Bussen zu einem Verbund zu vernetzen. Ein wirklich zukunftsweisendes Konzept.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gerald.effertz@web.de
    Es regt sich was! Hoffentlich sehen das andere auch so!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • fuchsastefan@web.de
    Ja, wir brauchen mehr Mut!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten