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Kreis Schweinfurt
VR-Bank Schweinfurt nimmt Geldautomaten vom Netz
Verschlossene Türen in Hesselbach und in Obereuerheim. Wer hier Geld abheben möchte, muss auf eine andere Filiale ausweichen. Mit Corona hat das ausnahmsweise nichts zu tun.
Wer wie auf unserem Symbolbild Geld abheben will, wird an zwei SB-Standorten der VR-Bank Schweinfurt enttäuscht. Warum das so ist, erklärt Direktor Frank Hefner.
Foto: Holger Hollemann/DPA | Wer wie auf unserem Symbolbild Geld abheben will, wird an zwei SB-Standorten der VR-Bank Schweinfurt enttäuscht. Warum das so ist, erklärt Direktor Frank Hefner.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 10.05.2020 02:10 Uhr

Dass viele Bankfilialen geschlossen sind, daran hat sich der Kunde inzwischen gewöhnt. Auch Geldinstitute haben im Rahmen der Corona-Krise und den Einschränkungen ihr Angebot zurückgefahren. Kleine Filialen sind dicht, die Schalter nicht besetzt. Geld abheben kann man  dennoch, zumindest in fast allen Fällen. Doch an zwei Standorten der VR Bank Schweinfurt sind auch die SB-Bereiche dicht. Was manche Kunden verwirrt – und verärgert. Auch wenn die Bank auf den Hintergrund der Aktion vor Ort mit Plakaten hinweist. Und der hat ausnahmsweise mit dem Corona-Virus nichts zu tun.

Vielmehr sind es quasi die Nachwehen der Fälle, in denen in den vergangenen Wochen im Raum Schweinfurt Geldautomaten gesprengt worden sind. Einmal in Niederwerrn, am 2. April, einmal in Gochsheim, sechs Tage später. In beiden Fällen sind es Filialen der Flessabank Schweinfurt. Der Schaden in Niederwerrn ist erheblich, womöglich höher als der Wert der Beute, heißt es damals von der Polizei. Sie sucht die Täter mit einer großangelegten Fahndung – ergebnislos. Und wendet sich dann an die Banken. Mit der Bitte, gewisse Typen von Geldautomaten für eine gewisse Zeit außer Betrieb zu nehmen. Sogenannte Frontlader. Auf diese Automaten haben es Täter offenbar oft abgesehen, schließlich wird ein solches Gerät von vorne befüllt – und nicht, wie beim anderen Typ, durch einen hinter dem Automaten liegenden, eigenen Raum.

Damit Täter nicht erst auf die Idee kommen

Der Wunsch der Polizei deshalb, so VR-Bank-Direktor Frank Hefner: Die Banken sollten Automaten dieses Typs vom Netz nehmen, am besten so, dass dies auch gleich erkennbar ist. Genau so hat das auch die VR-Bank Schweinfurt gemacht. Zwei Bankautomaten wurden vom Netz genommen, entleert, die Türen offen gelassen, so dass schon von außen zu sehen ist: hier ist nichts mehr zu holen. Deshalb musste auch der komplette SB-Bereich, also auch der Kontoauszugdrucker, geschlossen werden. Kunden müssen auf den nächstgelegenen SB-Standort ausweichen. Betroffen sind laut Hefner so lange, bis die Polizei Entwarnung gibt, zwei Standorte: Hesselbach und Obereuerheim, wo VR-Bank und Sparkasse gemeinsam den SB-Standort betreiben.

Es sind die einzigen beiden Geldautomaten-Standorte der beiden Banken, die geschlossen worden sind. Bei der Sparkasse selbst gibt es keine Frontlader mehr, warum auch kein Geldautomat außer Betrieb genommen werden musste, so Pressesprecher Thomas Engert. Und die Flessabank Schweinfurt? Sie hat den gesprengten Automaten in Niederwerrn bereits ersetzt und "sicherheitstechnisch nachgebessert", sagt Norbert Nicklaus, zuständig für den Bereich Betriebsorganisation. Gochsheim wird ebenfalls einen neuen Automaten bekommen, derzeit warte man auf die Lieferung. Bei einzelnen Automaten der Bank habe man auch die Öffnungszeiten verändert, so Nicklaus.

Wird jetzt weniger Bargeld abgehoben als sonst?

An den Bankautomaten ist die Corona-Krise jedenfalls etwas spürbar. Die Summe an Geld, die hier abgehoben wird, ist leicht zurückgegangen, sagt Nicklaus. Schließlich seien die Menschen auch weniger unterwegs, gäben vielleicht weniger Bargeld aus. VR-Bank-Direktor Hefner hat am Anfang der Ausgangsbeschränkungen sogar etwas anderes beobachtet: Die Summen, die an Geldautomaten gezogen worden sind, waren im Vergleich weit höher als sonst üblich. Eine Art "Panikreaktion, wie beim Klopapier", erklärt sich Hefner den Vorgang.

Keine Maskenpflicht für die Kunden in Bankfilialen

Spürbar wird die Ausnahmesituation auch bei den Banken selbst. Sowohl VR-Bank als auch Sparkasse haben kleinere Filialen geschlossen. Wann sie geöffnet werden, steht noch in den Sternen. Man verfolgt die aktuelle Entwicklung, entscheidet Schritt für Schritt. Auch Masken wurden geordert, sagt VR-Direktor Hefner. Für die Mitarbeiter – und auf Wunsch für Kunden in der Bank. Die die persönliche Kundenberatung vor Ort soll verstärkt hochgefahren werden.

Eine Maskenpflicht gibt es in Banken übrigens auch, die den schönen Spruch dieser Corona-Zeit bestätigt, der begeistert seit Wochen in den sozialen Medien geteilt wird: "Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich mal mit Maske in die Bank gehe".

Enormer Sachschaden entstand bei einem Bankeinbruch mit Geldautomaten-Sprengung in Niederwerrn in der Nacht auf den 2. April.
Foto: Uwe Eichler | Enormer Sachschaden entstand bei einem Bankeinbruch mit Geldautomaten-Sprengung in Niederwerrn in der Nacht auf den 2. April.
 
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