
Corona stellte im vergangenen Jahr den Schweinfurter "Verein Kinder der III. Welt" vor seine bislang größte Herausforderung. "In allen unseren Projekten herrschte große Not. Diese versuchten wir so gut wie möglich zu meistern. 2020 war aber auch eines der erfolgreichsten Jahre seit Bestehen des Vereins", sagt Heinrich Hackenberg im Namen der Vorstandschaft.
Möglich sei das erfolgreiche Wirken nur durch die Hilfs- und Spendenbereitschaft aus Schweinfurt und Umgebung gewesen, so Hackenberg weiter, der bei der Rückschau fünf Maßnahmen in den Vordergrund stellt. Katastrophal sei die Lage vor allem in Indien gewesen – etwa in den Slums von Kalkutta, wo die Menschen dichtgedrängt auf engstem Raum leben würden, wo ein Mindestabstand nicht einzuhalten sei. Auch hätten die Tagelöhner (vielfach Flüchtlinge aus Nepal und Bangladesh) zumeist ihre Arbeit verloren und sich ohne Ersparnisse und ohne staatliche Hilfe behaupten müssen.
Täglich auf dem Schwarzmarkt
14 junge Mitarbeiter des Vereins seien dort täglich um 3 Uhr auf die Schwarzmärkte gegangen, um Nahrungsmittel für die täglich 2000 im Konvent zubereiteten Portionen zu kaufen – Reis, gekochtes Ei, Banane und Trinkwasser. "Dank der Spendenbereitschaft konnten wir also an 258 Tagen 520 000 Portionen verteilen", so Hackenberg. Mittlerweile ist diese Hilfe umgestellt. An die Bedürftigen werden Wochenrationen abgegeben.

Bittere Not meldeten zudem die Projekte aus den Krals (Siedlungen mit streng geregelte sozialer Struktur) in Namibia. Durch die Ausgangssperren hatten die Bewohner im Busch keine Einkaufsmöglichkeiten und der Verein musste erfinderisch werden. Er legte Lebensmitteldepots für die Verteilung an und machte diese über die Mundpropaganda bekannt. Da der Regen ausblieb, wurde auch die Trinkwasserversorgung zum Problem, weshalb man an drei Orten Brunnen bis in eine Tiefe von 100 Metern bohren ließ. Ein vierter Brunnen ist in Planung.
Brot aus der neuen Bäckerei
In Shambyu (Namibia) ermöglichte eine Spenderin den Bau einer Bäckerei. Schule und Kindergarten des Vereins nutzen jetzt auch das Angebot, für das ein Bäcker und eine Hilfskraft eingestellt sind.
Ebenfalls durch Spenden wurden fast 50 Häuser (Einzelpreis 500 Euro) in einem Slum in Kalkutta errichtet. Die Unterkünfte aus Wellblech stehen auf einem betonierten Fußboden, der verhindert, dass Wasser eindringt. Neue Häuser wurden auch in den Krals in Namibia gebaut.
Der Verein hofft weiterhin auf Spenden, um die größte Not zu lindern. Die Bankverbindung: Bankhaus Max Flessa, Iban: DE48 7933 0111 0002 4242 41, BIC: FLESDEMMXXX, Verein Kinder III. Welt e.V., Verwendungszweck: Corona-Indien oder Corona-Namibia.
Natürlich ist es auch ein Probelm, wenn die "Afrikahilfen" so ablaufen, wie vor ein paar Jahren im LK Rhön Grabfeld... Fr. Böhm??? Leider hat man da auch nicht mehr viel gehört, liebe Mainpost!